Die Zeche Unser Fritz in Herne
Das Erbe der Zeche Unser Fritz in Herne setzt sich in drei verschiedenen Schachtanlagen auf vielfältige Weise fort. Hier, wo einst der Bergbau pulsierte, spielt sich heute alljährlich das bunte Treiben der Cranger Kirmes als eines der größten Volksfeste Deutschlands ab. Eine andere Schachtanlage auf der Emscherinsel wird als Kulturpark und Künstlerzeche genutzt, wo Kreativität und Kunst die alten Gebäude füllen. Und während sich auf einer weiteren Anlage das Herz eines Logistikzentrums im Rhythmus der Moderne schlägt, erinnert der alte Förderturm in der Mitte stolz an vergangene Tage.
Alle drei Standorte werden an dieser Stelle näher vorgestellt und sind in der folgenden Karte eingezeichnet. Zusätzlich sind mit dem Emscherweg und der Erzbahntrasse relevante Radwege der Region vermerkt, die zur Anreise genutzt werden können.
Folgende Themen sind Teil dieses Beitrags:
Geschichte zur Zeche
Schachtanlage I / IV
Malakowturm
Schachtanlage II / III
Kulturpark Unser Fritz
Künstlerzeche
Papageienbrücke
Informationen und Tipps zur Anreise sind in jedem einzelnen Beitrag ergänzt.
Geschichte der Zeche Unser Fritz
Die im äußersten Nordwesten von Herne gelegene Zeche Unser Fritz bestand aus drei Schachtanlagen. Auf der Schachtanlage I / IV wurde 1874 die Kohleförderung begonnen. Benannt ist sie vermutlich nach dem deutschen Kaiser Friedrich III. (1831-1888). Nur 11 Jahre darauf begann die Förderung auf der etwa 700 Meter nördlich gelegenen Schachtanlage II / III. Der später entstandene Rhein-Herne-Kanal macht noch heute einen leichten Bogen um diese Schachtanlage.
Im Jahr 1923 erfolgten ein Verbund der Zeche Unser Fritz mit der nahen Zeche Consolidation in Gelsenkirchen und zeitgleich die Inbetriebnahme eines Wetterschachtes in Alt-Crange. Ende der 1920er Jahre wurde die Verwaltung und Förderung durch die Zeche Consolidation übernommen, zunächst stillgelegt und ab 1936 unter der Verwaltung dieses Bergwerks weiterbetrieben. Die Schachtanlagen wurden weitestgehend nicht mehr genutzt. Die offizielle Gesamtstilllegung erfolgte 1993.
Schachtanlage Unser Fritz II / III
Die Künstlerzeche im Kulturpark und die Papageienbrücke
Die heutige Künstlerzeche verdanken wir der Tatsache, dass ein Bergwerk nicht nur einen einzigen Schacht besitzen durfte. So wurde nördlich der damals noch natürlich in Bögen fließenden Emscher eine zweite Schachtanlage gegründet. Heute fließt der Fluss weiter nördlich und der Rhein-Herne-Kanal nutzt dessen alten Verlauf. Zwischen den beiden Gewässern liegt die Zeche also auf der sogenannten Emscherinsel. Etwa über den Verlauf der heutigen Fußgängerbrücke über den Kanal führte zu ihren aktiven Zeiten eine etwa 730 Meter lange Kettenbahn zwischen den beiden Schachtanlagen her. Im Dezember 1925 endete die Kohleförderung an der zweiten Schachtanlage, wurde jedoch bis 1982 als Schachtanlage der Zeche Consolidation wenig später wieder aufgenommen.
In den 1960er Jahren begann langsam durch einen einzigen Künstler die Neunutzung der brachliegenden Gebäude. Damit entstand die Idee der Künstlerzeche. Mehrere Künstler folgten nach. Ausstellungen und Veranstaltungen etablierten sich im Laufe der Zeit. Ende der 1990er Jahre begann eine dringend notwendige Sanierung der Anlage. Seit 2000 gehört das Gelände der Stadt Herne. Gemietet wird es von einem Förderverein.
Die Kaue wird auch heute noch von mehreren Künstlern in eigenen Ateliers genutzt. In der alten Fördermaschinenhalle, dem großen Gebäude, werden immer wieder Ausstellungen und Veranstaltungen angeboten. Sie wurde 2009 saniert und präsentiert sich seitdem in der heutigen Form. Wenn es dort gerade keine Veranstaltung gibt, ist mindestens der Biergarten vor der Fördermaschinenhalle ein rege besuchter Anlaufpunkt.
Kulturpark Unser Fritz und Papageienbrücke
Unmittelbar neben den Gebäuden der Schachtanlage befindet sich seit 2010 der sogenannte Kulturpark Unser Fritz. Spielplatz, Tischtennisplatten, Volleyballfeld und Bolzplatz sind Teil einer kleinen Grünanlage mit direktem Anschluss an den Radweg am Kanalufer. Auch hier finden sich einige wenige Kunstwerke und Skulpturen, wie zum Beispiel den runden Torbogen am nördlichen Parkeingang.
Der Park liegt außerdem am Ende der auffallend bunten Kanalbrücke mit dem roten Stahlfachwerk, dem gelben Geländer und grüner Fahrbahn. Sie ist auch als „Papageienbrücke“ bekannt, ein zweifellos sehr passender Name für das Bauwerk. Die etwa 75 Meter lange Brücke ist Anfang des neuen Jahrtausends entstanden und ersetzt eine ältere Brücke, die sich einige Meter weiter westlich befunden hat. Rampen führen von beiden Seiten auf die Fahrbahn und ermöglichen auch Radfahrern eine bequeme Überquerung des Kanals.
Alter Zechenhafen
Hat man die Papageienbrücke überquert, findet man auf der anderen Kanalseite das ehemalige Hafen- und Wendebecken der Zeche Unser Fritz von 1913. Das dreieckige Becken, ursprünglich etwa 5.000 m² groß, hatte sogar einen Eisenbahnanschluss. Mitte der 1990er Jahre wurde das Becken durch einen Damm vom Kanal abgetrennt. Heute befindet sich hier ein entsprechend verkleinertes Biotop. Nicht weit davon lässt sich das Heimatmuseum Unser Fritz samt Café besuchen (Mo-Fr 10.00-13.00 Uhr, 14.00-17.00 Uhr, Sa 14.00-17.00 Uhr und So und Feiertag 11.00-17.00 Uhr; Eintritt gegen geringe Gebühr – Informationen siehe Internet-Links ganz unten).
Anreise mit dem Auto:
Auf der A42 bis zur Ausfahrt 19 Herne-Wanne. Aus allen Richtungen links abbiegen auf die Recklinghauser Straße. Nach 300 m an der Ampel links auf die Dorstener Straße und den Kanal überqueren. Nach etwa 1 km links direkt auf den kleinen Parkplatz oder kurz darauf links in die Straße Grimberger Feld, nochmals links halten und auf dem zweiten Parkplatz parken. Alternativ steht der Straßenrand im Wohngebiet zur Verfügung.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Zur Künstlerzeche 10 (Künstlerzeche), Unser-Fritz-Straße 108 (Heimatmuseum) in Herne
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Wanne-Eickel Hbf. mit dem Bus 342 Richtung Fachhochschule bis Künstlerzeche (eine Haltestelle davor zum Bereitmachen: Recklinghauser Straße). Der Eingang zum Kulturpark befindet sich wenige Meter weiter in Fahrtrichtung auf der linken Seite.
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Vom Emscherweg an der Straßenbrücke Wiedehopfstraße dieser Straße Richtung Wanne folgen bis zum Ende. Geradeaus und dann links gelangt man zur Künstlerzeche Unser Fritz. Von der Erzbahntrasse auf der nördlichen Kanalseite bis zur bunten Brücke in den Kulturpark fahren.
Verbindung zwischen den Schachtanlagen 1 und 2:
Von der Schachtanlage I/IV rechts auf die Straße Zum Logistikpark, im Kreisverkehr rechts auf die Schloßstraße und kurz darauf links in die Alleestraße. Rechts in die II. Querstraße (die heißt so) und links auf die Brücke zur Künstlerzeche.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist xx bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000), BVA Radwanderkarte Kreis Recklinghausen* (1:50.000).
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Emscher-Touren: In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott* sowie Radtouren am Wasser*
Geographische Koordinaten:
51°32’46.75″N, 7° 8’18.21″E – Künstlerzeche
51°32’41.15″N, 7° 8’35.09″E – Wendebecken
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
370862 m, 5712238 m – Künstlerzeche
371231 m, 5712079 m – Wendebecken
Quellen und weitere Informationen:
Zeche Unser Fritz in Herne: www.herne.de
Internetseite der Künstlerzeche: www.kuenstlerzeche.de
Zeche Unser Fritz / Consol bei Ruhrzechenaus: www.ruhrzechenaus.de
Heimatmuseum Unser Fritz: www.herne.de
Schachtanlage Unser Fritz I / IV
Die Straße, die zum Gelände führt, heißt Am Malakowturm. Und dieser Turm ist das einzige verbliebene Relikt der Schachtanlage I / IV der Zeche. Malakowtürme sind imposante, gemauerte Türme aus Stein, die an eine Burg erinnern. Ihren Namen haben sie vom Fort Malakow auf der Halbinsel Krim erhalten. Später wurden stählerne Fördergerüste gebaut, viele frühe Malakowtürme wurden abgerissen und so sind nur noch 14 Exemplare im Ruhrgebiet erhalten. Der Förderturm der Zeche Unser Fritz ist somit einer der wenigen noch existierenden Bauwerke dieser Art und steht unter Denkmalschutz.
Das Luftbild aus der Mitte der 1980er Jahre zeigt die noch existierende Schachtanlage I / IV mit Blickrichtung Nordosten. Neben dem auffallenden roten Fördergerüst aus Stahl ist links dahinter der steinerne Malakowturm zu erkennen. Außer ihm ist nichts von dem Bergwerk erhalten geblieben.
Malakowturm im Logistikpark
Der Turm wurde 1871 über dem Schacht I errichtet. Typisch für ihn sind die beiden achteckigen Treppentürme in den beiden nördlichen Turmecken und die senkrechten Strebepfeiler. Im Jahr 1890 erhielt der steinerne Turm ein aufgesetztes Fördergerüst aus Stahl, das jedoch heute nicht mehr erhalten ist. Einige Zeit stand er einsam im Brachland, nachdem die übrigen umliegenden Anlagen und Gebäude der Zeche in den 1990er Jahren abgerissen wurden.
Erst 2019 sind die ersten Gebäude im neuen Logistikpark entstanden. Dafür liegt das Gebiet mit einem direkten Autobahnanschluss natürlich sehr verkehrsgünstig, denn von hier aus haben große LKW einen sehr kurzen Weg auf die Schnellstraße und kommen durch das dichte Autobahnnetz von hier aus gut in große Teile der Bundesrepublik und Europas.
Der Turm ist abgesperrt und nicht zugänglich, aber von außen anzusehen. Das neue Landschaftsbauwerk, das zeitgleich mit der Planierung des Zechengeländes entstanden ist, hat anfangs einen guten Blick auf das Gelände ermöglicht, ist aber inzwischen zugewachsen. Aus der „Vogelperspektive“ lässt sich das neue Gebiet um den Malakowturm aber gut von der benachbarten Halde Pluto anschauen.
Anreise mit dem Auto:
Auf der A42 bis zur Ausfahrt 18 Gelsenkirchen-Bismarck. Aus Richtung Essen rechts auf die Reckfeldstraße und dann rechts, aus Richtung Dortmund geradeaus auf die Grimbergstraße. Hinter der Kurve rechts auf Zum Logistikpark abbiegen. Wieder rechts in die Straße Am Malakowturm bis zum Turm.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Am Malakowturm in Herne
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Wanne-Eickel Hbf. mit dem Bus 328 Richtung Schloßstraße bis zur Endstation Schloßstraße. Im Kreisverkehr links in die Straße Zum Logistikpark und dann links in die Straße Am Malakowturm.
Geographische Koordinaten:51°32’26.64″N, 7° 8’3.98″E
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von z.B. GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32): 370627 m, 5711590 m
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Auf der Erzbahntrasse bis zur Autobahnbrücke der A42 (ca. 1,5 km vom nördlichen Ende entfernt). Dort den Abzweig auf die Grimbergstraße nutzen, rechts auf die Straße Zum Logistikpark und wieder Rechts in die Straße Am Malakowturm. Der Logistikpark liegt auch am Ende des Radweges auf der Consol-Trasse zum Consol-Park. Über die Erzbahntrasse besteht außerdem Verbindung zum Emscherweg.
Verbindung zwischen den Schachtanlagen 1 und 2:
Auf die Brücke über den Kanal. Rechts abbiegen in die II. Querstraße (die heißt so) und dann links in die Alleestraße. An Ende rechts auf die Schloßstraße. Im Kreisverkehr links auf die Straße Zum Logistikpark und dann links in die Straße Am Malakowturm.
Quellen und weitere Informationen:
Zeche Unser Fritz in Herne: www.herne.de
Bergwerk Consol / Unser Fritz bei Ruhrzechenaus: www.ruhrzechenaus.de
Zeche Unser Fritz V: Cranger Kirmes und Haus Crange
Großes Volksfest zwischen alter Wasserburg, Kanalschleuse und Bergehalde
Etwa vier Millionen Menschen halten sich im Schnitt an wenigen Tagen im Jahr dort auf, wo sonst nur etwa 2.500 Einwohner leben. Die Rede ist von Crange, Stadtteil im Bezirk Wanne der Stadt Herne. Alljährlich strömen die Besucher auf eines der größten Volksfeste in Deutschland – die Cranger Kirmes.
Die wenigsten Besucher, die zwischen Kirmesbuden, Achterbahn oder Karussells flanieren, ahnen, dass sie sich auch hier auf bergbauhistorischem Boden begeben. Ebenso wenige besuchen Altcrange auch außerhalb der Festivitäten, obwohl es hier, tief im Revier, einen kleinen historischen Ortskern mit Fachwerkhäusern rings um eine alte Wasserburg zu sehen gibt. Und eine kleine, alte Kirche, die inmitten der Kirmeswagen so gar nicht ins Bild passen mag. Grund genug, sich diesen Ort einmal abseits des Spektakels anzusehen. Für einen kleinen Spaziergang lohnt der Besuch als kurzer Abstecher von der nahegelegenen Autobahn allemal.
Haus Crange
Altcrange, in einigen historischen Karten auch Krange bezeichnet, ist eine kleine Siedlung mit Gärten, ehemals auch mit vielen Wiesen und kleinen Feldern der Cranger Heide am südlichen Ufer des Rhein-Herne-Kanals im gleichnamigen Stadtbezirk von Herne. Unmittelbar nördlich befinden sich die Nord- und Südkammern der Schleuse Wanne-Eickel, um Schiffen den Höhenunterschied im Kanal überwinden zu lassen.
Als die Emscher noch als mäandrierendes, sauberes Flüsschen durch Crange floss, entstand 1440 eine Wasserburg, das Haus Crange, dessen Bezeichnung auf den kurvenreichen Fluss deutet. Im 18. Jahrhundert wurde es nach einem Brand neu errichtet. Durch mehrfachen Besitzerwechsel gelangte die Wasserburg letztendlich, bereits im bedenklichen bis schlechten Zustand, an die Stadt Herne. Trotz Denkmalschutzes und des Engagements eines Fördervereins verfiel die Anlage immer mehr. Seit 2012 ist das Gelände nach einer Sicherung und Sanierung mit Ruinenresten als parkähnliche, gepflegte Anlage zu besichtigen. Der Zugang dazu liegt im Wendehammer am Ende der Straße Altcrange im Norden etwas versteckt.
Im Jahr 1923 entstand der Wetterschacht V des Bergwerks etwa 1,5 Kilometer östlich der zweiten Schachtanlage. Noch heute zeugen ein eingezäunter Bereich rings um den Schacht und ein Schutzbunker davon. Letzterer fällt durch eine Installation aus Kreuz und Halbmond auf den zwei markanten Zwillingskuppeln des Bunkers auf.
Cranger Kirmes
Zwischen der Ruine des Hauses Crange, der Siedlung Altcrange, der Kirche samt Friedhof, dem Rhein-Herne-Kanal und einer Bergehalde erstreckt sich heute das ausgedehnte Kirmesgelände. Rund 60 ha ist der Festplatz groß, der sich als Wiesenflächen darstellt, die durch ein Raster von breiten Wegen unterbrochen werden. Auffällig sind die vollständige Beleuchtung des an sich ungenutzten Platzes und die zahlreichen grünen Fluchtwegschilder, die ganzjährig hoch oben an den Laternenmasten hängen. Sie stehen im Ruhezustand und warten über einen Großteil des Jahres auf das, was im August und im Dezember kommen mag.
Hier und auf angrenzenden Nebenstraßen findet jährlich ab dem ersten Freitag im August die berühmte Cranger Kirmes über zehn Tage lang statt. Sie geht zurück auf einen historischen Pferdemarkt im 15. Jahrhundert, auf dem insbesondere die damals noch hier vorgekommenen Emscherbrücher Wildpferde gehandelt wurden. Heute besteht die Kirmes aus ca. 5 Kilometern Frontfläche von Buden und Fahrgeschäften. Und wird, wie gesagt, von etwa vier Millionen Menschen besucht. Damit spielt die Cranger Kirmes in einer Liga mit dem Münchener Oktoberfest. Eine ähnliche Dimension in NRW erreicht außerdem die alljährliche Rheinkirmes in Düsseldorf. Jedes Jahr aufs Neue wird diskutiert, welches Fest nun häufiger besucht, größer oder besser ist.
Besonders interessant ist die Lage der historischen Kirche inmitten des Kirmestrubels. In der evangelischen Cranger Kirche werden in diesen Tagen kurze Andachten an jedem Abend angeboten. Sie wurde in den 1850er Jahren als Ersatz für die abgerissene Laurentiuskapelle von Haus Crange errichtet.
Cranger Weihnachtszauber
Seit 2018 gibt es den „Cranger Weihnachtszauber“ – das Fest der Gegensätze auf dem Gelände, auf dem alljährlich im August die Cranger Kirmes in Herne stattfindet. Hier vereinen sich turbulente, bunte Kirmes und vorweihnachtliche Stimmung. Die Atmosphäre unterscheidet sich deutlich von den üblichen Weihnachtsmärkten, die man zum Beispiel aus Dortmund, Essen oder Hattingen kennt sowie den kleinen thematischen Mittelaltermärkten.
Auf einer etwas kleineren Fläche als die Cranger Kirmes selbst findet man zwar auch die klassischen Weihnachtsmarkt-Hütten mit Dekorationsartikeln und Süßigkeiten. Hier mischen sich der Duft von gebrannten Mandeln und der aufregende Sound der Autoscooter, kleine Achterbahn, Kettenkarussell, Geisterbahn, der imposanten Riesenschaukel und dem Riesenrad. Einige dieser Fahrgeschäfte und Buden kennt man von der Cranger Kirmes.
Kirmes im Weihnachtskleid
Die gesamte Szenerie ist weihnachtlich dekoriert mit Lichterketten, glänzenden Kugeln und duftenden Tannen. Der Märchenwald entführt vor allem die kleineren Besuchenden in märchenhafte Welten, die Eisbahn lädt Jung und Alt zum Schlittschuhlaufen unter freiem Himmel ein.
Als Wahrzeichen ragt die künstliche Tanne empor, stolze 45 Meter hoch. Ein imposantes Symbol, das mit dem berühmten, ähnlich hohen Weihnachtsbaum des Dortmunder Weihnachtsmarktes konkurriert und als die höchste mobile Tanne der Welt gilt. Doch Vorsicht: Der Dortmunder Baum besteht aus echten Einzelbäumen, während die Cranger Tanne künstlich ist. In ihrem Fuß befindet sich außerdem eine Gastronomie.
Wer Kirmes und viele Menschen mag und genug von klassischen Weihnachtsmärkten hat, wird den Cranger Weihnachtszauber mögen. Diejenigen, die lieber beschauliche und romantische Atmosphäre im entsprechenden Ambiente genießen möchten, sollten ihn meiden.
Neben all dem Spaß wird eine Eintrittsgebühr fällig, und auch das Parken ist kostenpflichtig.
Halde Unser Fritz V
Westlich an das Kirmesgelände und das des alten Wetterschachts schließt sich eine kleine Bergehalde an. Die Halde Unser Fritz V hat eine Fläche von 2 ha und erhebt sich wenige Meter über der Umgebung. Das schmale, langgezogene Haldentop wird über mehrere Zuwege erreicht. Einer davon führt als gepflasterte Rampe vom Kirmesplatz zum Gipfel. Auf der anderen Seite, etwa 360 Meter von der östlichen Böschung entfernt, wird die Kanalbrücke der Recklinghauser Straße erreicht. Die Böschungen sind dicht bewachsen, sodass praktisch keine Fernsicht besteht.
Anreise mit dem Auto:
Auf der A42 bis zur Ausfahrt 20 Herne-Crange. Rechts abbiegen auf die Dorstener Straße. Wenige hundert Meter hinter der Autobahnbrücke rechts auf die Heerstraße abbiegen und sofort links. Vor der Cranger Kirche bestehen Parkmöglichkeiten, ebenso im historischen Ortskern, der sich rechterhand hinter der Wiese anschließt.
Die Parksituation gilt in der beschriebenen Form nicht während der Cranger Kirmes oder dem Winterzauber! Hierbei wird die Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr, Pendelbussen oder mit dem Schiff empfohlen.
Zieleingabe ins Navigationssystem: An der Cranger Kirche bzw. Altcrange in Herne
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Wanne-Eickel Hbf. oder Herne mit dem Bus 323 Richtung Gysenbergpark bis Crange (eine davor zum Bereitmachen: Fred-Endrikat-Straße).
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Emscherweg und Emscher-Park-Radweg führen in der Nähe an Crange vorbei und ermöglichen einen kurzen Abstecher zum Kirmesgelände und dem historischen Ortskern. Denkbar ist auch eine Anfahrt von der nahen Erzbahntrasse, die ca. drei Kilometer westlich den Kanal an der Grimberger Sichel erreicht.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°32’46.13″N, 7° 9’51.39″E – Haus Crange
51°32’43.42″N, 7° 9’40.36″E – Kirche
51°32’44.41″N, 7° 9’17.60″E – Halde Unser Fritz V (Zugang)
51°32’45.09″N, 7° 9’23.46″E – Bunker auf dem Kirmesplatz
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
372710, 5712158 – Haus Crange
372496, 5712080 – Kirche
372058, 5712121 – Halde Unser Fritz V (Zugang)
372172, 5712139 – Bunker auf dem Kirmesplatz
Quellen und weitere Informationen:
Cranger Kirmes: www.cranger-kirmes.de
Cranger Weihnachtszauber: www.cranger-weihnachtszauber.de