Der Westfalenpark Dortmund
Immer wieder wundern sich die Besucher auf der Aussichtsplattform des Florianturms, wie grün doch eigentlich Dortmund und das Ruhrgebiet sind. Dabei stehen sie hoch oben über dem Westfalenpark, einer großen und beliebten Parkanlage im Dortmunder Süden. Genauer gesagt ist sie ein Teil eines Grünzuges, der sich vom Dortmunder Zoo und Rombergpark fast bis in die Innenstadt erstreckt. 1959 wurde der Westfalenpark zusammen mit dem Fernsehturm auf Grund und Boden des Kaiser-Wilhelm-Hains, einer alten Mülldeponie und dem Gelände der im zweiten Weltkrieg zerstörten Buschmühle anlässlich der Bundesgartenschau eröffnet, die sich 1969 und 1991 zweimal an diesem Ort wiederholte.
Von der Bundesgartenschau zur großen Parkanlage
Fast jeder sollte hier etwas finden, das ihn begeistert. Für Kinder ist es geradezu ein Paradies. Vom Kaiserhain zieht sich von Nord nach Süd der sogenannte Spielbogen durch den Park. An diesem Weg befinden sich im kurzen Abstand viele Spiel- und Aktionspunkte, außerdem verbindet er zwei Themen-Spielplätze mit dem großen Robinsonspielplatz ganz im Süden. Hier können die Kleinen mit Wasser spielen, in großen Tonnen im Teich paddeln, sich in den Sandkisten austoben oder die großen Rutschen austesten.
Etwas ruhiger geht es in den thematischen Gärten zu, wo sich unzählige Dahlien oder Stauden bestaunen lassen. Der „Rosenweg“ führt durch das Deutsche Rosarium und erfreut die Liebhaber der Rosengewächse mit beeindruckenden Wuchs- und Blühformen. Asiatisch geht es im japanischen Garten zu und in den zahlreichen Wasserbassins am Zentralplatz gibt es Seerosen. Daneben gibt es großflächige Wiesen, die für Feierlichkeiten genutzt werden oder auf denen man sich einfach einmal niederlassen kann – ob mit Picknick oder auf mitgebrachten Möbeln: hier ist Betreten des Rasens erlaubt und erwünscht.
Eine Kleinbahn führt die Besucher durch den Westfalenpark, ein Sessellift verbindet den höhergelegenen Nordteil mit dem Südteil an der Buschmühle. Überragt wird die ganze Anlage vom „Florian“. Nicht zuletzt gibt es im Jahresverlauf die Feste und Veranstaltungen wie Juicy Beats, das Rosenfest, Lichterfest oder Winterleuchten, die Jahr für Jahr Besuchermagnete sind.
Ein Rundgang durch den Westfalenpark
Wenn man nicht erst die großen Wiesen überqueren muss, stößt man ziemlich bald nach dem Eingang auf einen der Themengärten. Im Sommer ist es wunderschön bunt und es summt und brummt von Bienen und Schmetterlingen. Kleine, versteckte Wasserflächen und Brunnen lockern die Gärten auf und laden ein, den Park zu entdecken und immer neue Besonderheiten zu finden.
Zusammen mit dem den Park überragenden Fernmeldeturm wurden zur Bundesgartenschau 1959 die Parkeisenbahn und der Sessellift eingeweiht, die bis heute in Betrieb sind. Der Sessellift überwindet den Höhenunterschied von Norden nach Süden. Zwei Personen können in einer Gondel gegenüber Platz nehmen. Wesentlich mehr Kapazität bietet die Parkeisenbahn, die hier teilweise als »Emschertalbahn« bezeichnet wird. Loks ziehen die Wagen in etwa einer Viertelstunde vom Abfahrtsbahnhof am Turm über den kurvigen Rundkurs.
Rosenweg des Deutschen Rosariums
Ende der 1960er Jahre wurde das Deutsche Rosarium gegründet. Heute können Besuchende über 2.500 Rosen-Sorten im Westfalenpark bewundern. Je nach Sorte blühen die ersten im Spät-Frühling und die letzten im November. Traditionell wird alljährlich im Juni das Rosenfest gefeiert. Die große Sammlung zeigt, dass es weitaus mehr gibt als die klassischen Rosen aus dem Blumengeschäft. Und wunderschöne Blütenformen.
Die gepflegten Rosen des Rosariums sind thematisch zusammengefasst. So findet man einzelstehende oder in Beeten zu großen Flächen gepflanzte Duftrosen, historische Rosen, Rosenstämmchen oder Rosen aus verschiedenen Ländern. Ein Flyer bietet ausführliche Informationen zu den Standorten. An den Pflanzen selbst findet man meist Namensschilder (z. B. Rose „Sahara“), aber auch ausführlichere Erläuterungen zu den Gärten. An den Eingängen zum Westfalenpark kann man Broschüren oder Verzeichnisse über die Rosen kaufen.
Der „Rosenweg“ führt von einem kleinen, symbolischen Tor in der Nähe des Parkeingangs „Ruhrallee“ durch den Westfalenpark. Er schlängelt sich durch verschiedene Gärten hindurch, unterquert Rosenbögen und erschließt Beispielgärten mit Skulpturen oder anderen Stauden und Büschen. In der Nähe des großen Sonnensegels teilt sich der Weg auf und führt in südlicher Richtung bis in die Nähe des Buschmühlenteiches und im Norden zum Kaiserhain in der Nähe des Eingangs Florianstraße.
Der folgende Bilderbogen zeigt einige Eindrücke von einem Spaziergang auf dem Rosenweg.
Der Rosenweg ist nicht wie ein Wanderweg beschildert. Man folgt allerdings sehr einfach seinem Verlauf geleitet durch blühende Rosenbeete rechts und links oder steuert auf die nächstliegenden Rosenbögen zu. Auf den Plänen im Park ist er darüberhinaus gekennzeichnet.
Der Westfalenpark ist ein „grüner Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Thomas Dörmann. Unter dem Leitsatz „Geh raus & blüh auf“ bietet es 80 Ziele aus den grünen Parks, Halden und Landschaften im Ruhrgebiet: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*
Auffahrt auf den Florianturm
Größte Attraktion des Westfalenparks ist der zeitgleich mit ihm eröffnete damals 220 Meter (heute nach Antennenwechsel nur noch 208 Meter) hohe Fernmeldeturm mit dem Namen Florianturm oder kurz Florian. Seinerzeit war er kurzzeitig das höchste Gebäude der jungen Bundesrepublik. Größtenteils wurde die Finanzierung durch die Deutsche Post und den damals Dortmund prägenden Hoesch-Konzern übernommen. Der Bau dauerte etwa ein Jahr. Vom Aufbau her besteht er aus einem konisch zulaufenden Stahlbetonschaft auf einem acht Meter starken Fundament. Am Schaft kleben zwei Gebäudeteile. Das untere beherbergte das weltweit erste Drehrestaurant. Über diesem Gebäudetrakt, der auch sanitäre Anlagen, Küche und Lagerräume beherbergt, befindet sich die zweistöckige Aussichtsplattform. Im zweiten Gebäudering darüber sind alle technischen Einrichtungen der Telekom untergebracht.
Über Express-Aufzüge kann der Turm in kürzester Zeit erklommen werden. Von den beiden über eine Treppe verbundenen Aussichtsplattformen hat man bei entsprechendem Wetter einen sehr weiten Panoramablick über Dortmund, das östliche Ruhrgebiet bis hin in das Münster- und Sauerland. Besondere Landmarken sind die Skyline der Dortmunder Innenstadt, einige Halden des Ruhrgebiets, die auf diesen Seiten vorgestellt werden, diverse Kraftwerke an der Lippe und im Nahbereich das Westfalenstadion, der Phoenix-See, das ehemalige Hochofenwerk Phoenix-West und die Burg Hörde. Natürlich lässt sich auch der Westfalenpark selbst besonders gut überblicken.
Winterleuchten im Westfalenpark
Unter dem Motto »World of Lights« illuminiert die F&H Kultur & Entertainment in zunehmender Regelmäßigkeit Objekte wie Einzelhäuser, aber auch ganze Parks und Anlagen. Beim Winterleuchten werden alljährlich um die Adventszeit, Weihnachten und den Jahreswechsel für etwa einen Monat Bäume und Gegenstände im Westfalenpark stimmungsvoll beleuchtet.
An vielen Orten stehen dann Scheinwerfer und Beamer, die in der recht dunklen und tristen Jahreszeit innerhalb eines bestimmten Gebietes im Park buntes und teils gemustertes Licht von sich geben. Stellenweise wird der Besucher interaktiv in die Installationen mit eingebunden. Gäste anderer Veranstaltungen dieser Art (z.B. »Herbstleuchten« im Maximilianpark) werden möglicherweise ähnliche Techniken und Muster wiederfinden, dennoch kann man sich immer wieder von Jahr zu Jahr und von Park zu Park von neuen Ideen verzaubern lassen. Hinzu kommen immer mehr skulpturale Elemente, also leuchtende Objekte, die nicht zwangsläufig zum Westfalenpark gehören.
Die obskuren blauen Leuchtbuchstaben, die in einem Teil des Parks stehen, bilden tatsächlich ein sinnvolles Wort. Während einige rätselnde Besucher zu Hause bis zu 666 Wortkombinationen errechnet haben, ist die Lösung sehr einfach. Die Buchstaben bildeten an einem Fachgeschäft in Unna, etwa 20 Kilometer östlich von Dortmund, die Leuchtreklame BLUMENGROSSMARKT.
In einigen Zelten finden Märchenvorlesungen und Verköstigungen von Bratwurst und Glühwein statt. Auch die Kleinbahn fährt zu regelmäßigen Zeiten ihren Rundkurs. Es folgen einige Impressionen von der Veranstaltung aus verschiedenen Jahren.
Informationen zum Besuch:
Geöffnet ist der Westfalenpark ganzjährig zwischen 9.00 und 21.00 Uhr bzw. an einzelnen Eingängen bis 23.00 Uhr. Verlassen werden kann der Park darüber hinaus jederzeit über behindertengerechte Drehkreuze. Der Turm ist Mi-So u. feiertags 12.00-20.00 Uhr geöffnet.
Auf diesen Internetseiten sind die Eintrittspreise kategorisiert. Die Kosten für den Eintritt für einen Erwachsenen für diesen Park entsprechen der kleinsten Kategorie € (unter 5,- Euro pro Person). Genaue Preise, Rabatte und Ermäßigungen sind der offiziellen Internetseite oder Aushängen zu entnehmen. Für die Turmauffahrt entstehen Extrakosten. An den Kassen am Eingang kann man jedoch auch vorab eine Kombikarte kaufen. Für die Aktion „Winterleuchten“ gelten besondere Eintrittspreise, siehe entsprechender Abschnitt.
Die Auffahrt auf den Florianturm ist für Menschen mit Behinderung oder körperlichem Gebrechen nicht erlaubt, da im Notfall ein Abstieg nur über eine lange Treppe möglich ist. Das Personal entscheidet über eine Mitnahme nach oben. Stellen Sie sich am besten vorher die Frage, ob Sie einen eventuellen, natürlich nur ganz selten vorkommenden Abstieg im Notfall allein bewältigen können, damit Sie vor Ort nicht enttäuscht sind. Kinderwagen und Hunde können auf den Florianturm nicht mitgenommen werden. Für Kinderwagen gibt es einen unbewachten Parkplatz.
Die Parkbahn fährt im Sommerhalbjahr gewöhnlich im Halbstundentakt und benötigt etwa 10-15 Minuten. Die Benutzung kostet extra. Es besteht die Möglichkeit, Rollstühle und Kinderwagen in speziellen Abteilen in begrenzter Zahl pro Fahrt mitzunehmen.
Der Sessellift verkehrt von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen zwischen 12.00 und 17.00 Uhr. Die Fahrt zwischen der Berg- und Talstation dauert etwa fünf Minuten. Auch hier entstehen geringe Extrakosten. Eine Mitnahme von Rollstühlen und Kinderwagen ist nicht möglich.
Im gesamten Parkgebiet sind Kioske, Restaurants, Cafés und Toiletten verteilt, auch auf dem Florianturm. Vielerorts laden Bänke zum Pausieren ein. Hunde dürfen an der kurzen Leine im Park geführt, Hinterlassenschaften müssen entfernt werden. Fortbewegungsmittel aller Art sind ab 6 Jahren nicht gestattet (Roller, Fahrrad, Inliner o.ä.), ebenso das Mitbringen alkoholischer Getränke. Rollstuhl- und Kinderwagenfahrer müssen immer wieder mit kleinen Treppen rechnen, die aber meist mit kleinen Umwegen umfahren werden können. Die Steigung vom Buschmühlenteich zum Turm ist durchaus beachtenswert.
Anfahrt zum Westfalenpark:
Der Westfalenpark hat sieben Eingänge, die in allen Himmelsrichtungen rund um den Park verteilt sind. Je nach Anreiseart bieten sich bestimmte Eingänge an, Teilweise handelt es sich um einige Parkplatz-Geheimtipps.
Anreise mit dem Auto:
Auf der B1 als Verlängerung der A40 aus Essen und der A44 aus Kassel bis zur Kreuzung mit der B54 Richtung Hagen. Sofort die nächste Ausfahrt abfahren und dann rechts und über die Brücke fahren. An der Ampel dahinter links in die Straße An der Buschmühle. Suchen Sie sich hier den besten Parkplatz aus – 1 und 2 am Eingang Festwiese oder Parkplatz 3 am Eingang Buschmühle.
Alternativ lassen sich auch die Eingänge an der Florianstraße oder Baurat-Marx-Allee nutzen – hier muss man sich ein Platz zum Parken am Rand suchen.
Zieleingabe ins Navigationssystem: An der Buschmühle, Florianstraße oder Baurat-Marx-Allee in Dortmund
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Dortmund Hauptbahnhof oder Stadthaus (S-Bahn) mit den U-Bahnlinien U45 (Richtung Westfalenhallen) und U49 (Richtung Hacheney) bis Dortmund-Westfalenpark (eine zuvor zum Bereitmachen: Markgrafenstraße). Von dort keine zwei Minuten zu Fuß der Beschilderung zum Eingang Ruhrallee folgen.
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Der Südeingang wird durch den Emscher-Radweg erschlossen.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist xx bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000) und Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000).
In diesen Reiseführern oder Büchern ist das Ziel als Beitrag thematisiert: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet* und Dortmund von oben – die schönsten Luftbilder der Stadt*.
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Blühende Oasen: Ausflüge zu den schönsten Parks und Gärten im Ruhrgebiet* und 52 kleine & große Eskapaden im Ruhrgebiet: Ab nach draußen!*
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°29’47.55″N, 7°28’35.84″E – Florianturm
51°29’50.83″N, 7°28’36.83″E – Eingang Florianstraße
51°29’53.37″N, 7°28’39.08″E – Eingang Rheinlanddamm (B1)
51°29’50.01″N, 7°28’53.50″E – Eingang Baurat-Marx-Allee
51°29’33.15″N, 7°29’13.13″E – Eingang Robinsonspielplatz
51°29’30.34″N, 7°28’43.21″E – Eingang Buschmühle
51°29’36.19″N, 7°28’17.92″E – Eingang Festwiese
51°29’46.31″N, 7°28’13.43″E – Eingang Ruhrallee (U-Bahn)
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von z. B. GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
394252 m, 5706144 m – Florianturm
394274 m, 5706245 m – Eingang Florianstraße
394319 m, 5706323 m – Eingang Rheinlanddamm (B1)
394595 m, 5706213 m – Eingang Baurat-Marx-Allee
394962 m, 5705685 m – Eingang Robinsonspielplatz
394384 m, 5705610 m – Eingang Buschmühle
393900 m, 5705801 m – Eingang Festwiese
393820 m, 5706115 m – Eingang Ruhrallee (U-Bahn)
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.
Quellen und weitere Informationen:
Offizielle Internetseite der Stadt Dortmund: www.dortmund.de
Aktion Winterleuchten im Westfalenpark: www.winterleuchten.com