Das Wannebachtal vor den Toren Dortmunds

Das Dortmunder Wannebachtal liegt im Übergangsbereich zwischen Dortmund, Schwerte und Hagen, eingebettet in die Ausläufer des Ardeygebirges. Dieses idyllische Tal nahe dem Dortmunder Stadtteil Hörde wird vom Wannebach durchzogen, einem kleinen Fließgewässer, das die Landschaft prägt. Für Naturfreunde und Wandernde bietet sich hier die Möglichkeit, auf Wegen durch Wiesen und Wälder zu spazieren und dem städtischen Trubel zu entfliehen. Die Nähe zur Großstadt verbindet sich im Wannebachtal mit einer eindrucksvollen Naturlandschaft, die bei Anwohnern und Ausflüglern gleichermaßen beliebt ist.

Nicht weit davon entfernt liegt der Ebberg, an dem in der Zeit des frühen Bergbaus Kohle abgebaut wurde. Hier findet man heute noch Spuren in Form von Pingen, Halden und einem Kohlenabfuhrweg.

Die folgende Karte zeigt die Umgebung vom Wannebachtal, Reichsmark, Ebberg (ganz unten) und Buchholz, die in diesem Beitrag näher vorgestellt wird.

Übersichtskarte Wannebachtal Dortmund

Informationen zum Besuch:

Die Wald- und Wiesengebiete sind ständig zugänglich.

Anreise mit dem Auto:

Auf der A45 bis zur Ausfahrt 8 Dortmund-Süd und dort auf die B54 Richtung Hagen. Nach etwa 1 km an der Ampel links auf die Wittbräucker Straße abbiegen.

► Zum Wirtshaus Krämer in der Wanne: Nach etwa 2,5 km rechts auf den Limbecker Postweg abbiegen. Folgen Sie dem Straßenverlauf bis hinter die Autobahnbrücke. Am Wirtshaus gibt es Parkmöglichkeiten (Ziele: Wannestraße, Talbrücke Wannebach).

► Zu den Parkplätzen im Norden: Alternativ auf der Wittbräucker Straße nur 1,5 km fahren und an der Fußgängerampel rechts auf den kleinen Parkplatz fahren (Ziele: Golfsiepen, Höchstener Graben). Ein weiterer Parkplatz befindet sich bereits nach ca. 1 km rechts in der Irminsulstraße.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Wannestraße 261, Irminsulstraße oder Wittbräucker Straße (Nähe Hausnummer 748) in Dortmund

Anreise mit Bus und Bahn:

Es bestehen mehrere Möglichkeiten, das Wannebachtal mit dem Bus zu erreichen:

Vom Bahnhof Hörde mit dem Bus 442 bis Irminsulstraße, Vinklöther Mark oder Limbecker Postweg sowie mit dem Bus 432 bis Wannestraße oder Buchholz – je nach Vorliebe der Region im Wannebachtal, die erwandert werden soll.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Die Wannestraße ist Teil der Stadtbezirk-Hörde-Rundtour. Die Reichsmark am Golfplatz wird vom Radverkehrsnetz NRW erreicht.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist das Wannebachtal bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000) sowie Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000).

Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: 52 kleine & große Eskapaden im Ruhrgebiet: Ab nach draußen!* und Wanderzeit im Ruhrgebiet*

Das Wannebachtal – Ort zum Entspannen und Entdecken

Das eigentliche Wannebachtal ist geprägt von einer flachen, weitläufigen Talauen-Landschaft, die von Wiesen durchzogen ist. Entlang der Wannestraße und der Kleinen Wannestraße finden sich vereinzelte Gehöfte und Häuser, die dem Tal einen ländlichen Charakter verleihen. Die Gegend ist dünn besiedelt, was zur entspannten Atmosphäre beiträgt und für die Lage in der Großstadt Dortmund überraschend erscheint.

Siepen
Der Begriff „Siepen“ taucht in einigen Bezeichnungen von Landschaften, Gewässern (hier: Golfsiepen) oder Straßen auf. Im westfälischen Raum wird damit ein schmales, schluchtartiges Tal bezeichnet, in dem ein kleiner Bach fließt. In Fröndenberg gibt es beispielsweise auch den Strickherdicker Siepen.

Für Wanderfreunde bietet das Wannebachtal vielfältige Möglichkeiten: Durch das angrenzende Fürstenbergholz und entlang des Golfsiepen führen zahlreiche Pfade, die sowohl Spaziergänge als auch ausgedehnte Wanderungen ermöglichen. Besonders schön ist der Bereich rund um den Dortmunder Golfclub, der in der Reichsmark-Landschaft liegt.

Hügelige Tal-Landschaft mit Wiesen, Feldern und Wäldern
Idyllisches Wannebachtal
Pfad durch eine Wiese in einem Bogen in Richtung eines Waldrandes
Wiesenweg im Wannebachtal

Das zentrale Gewässer des Wannebachtals ist der namensgebende Wannebach, der seinen Ursprung bei Syburg hat. Auf seiner etwa 9 Kilometer kurzen Reise windet er sich durch das Tal, vorbei an Westhofen, bis er schließlich nahe dem historischen Haus Ruhr in die Ruhr mündet. Neben dem Wannebach fließt auch der wesentlich kürzere Höchstener Graben durch das Tal. Dieser entspringt an der Wittbräucker Straße und mündet nach nur 1,5 Kilometern in den Wannebach. Beide Bäche prägen die Landschaft durch ihre Flussläufe, die von Teichen und dichten Waldflächen umgeben sind.

Teile des Wannebachtals sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Dazu gehören das NSG Fürstenbergholz und das NSG Wannebachtal/Buchholz.

Ein Kunstwerk aus zusammengeschweißten Hufeisen in Form einer Kugel
Kunst im Wannebachtal
Bergauf führender Waldweg parallel zu einem in Bögen verlaufende Bach unter dichtem Laubwald
Waldweg entlang des Golfsiepens
Sitzbank in einer Schutzhütte im Wald
Schutzhütte an der Mündung des Golfsiepens in den Höchstener Graben

Ein Tal zwischen Autobahnen, doch überraschend ruhig

Das Wannebachtal liegt inmitten eines Gebiets, das von mehreren Autobahnen oder Bundesstraßen umgeben ist – der B54 an der Bittermark im Westen, der A1 am Ebberg im Süden und der A45 im Norden. Besonders markant sind zwei Brücken, die das Tal überspannen: eine 130 Meter lange Brücke über den 2 Höchstener Graben und eine 240 Meter lange Brücke über den 3 Wannebach. Diese ragen rund 15 Meter über den Talgrund und verleihen dem Tal ihren typischen Charakter.

Interessanterweise beeinträchtigen die nahen Autobahnen das Naturerlebnis kaum. Abseits der Brücken nimmt man das Rauschen der Straße nur als leises Hintergrundgeräusch wahr, das mit etwas Fantasie sogar an das Wellenrauschen des Meeres erinnern kann. Es schwächt mit jedem Meter, den man sich von den Brücken entfernt, spürbar ab.

Ein kleiner Teich im Wald. Ein Weg führt direkt daran vorbei.
Oberer Bereich des Höchstener Grabens mit Teichen

Durch den Bau der A45 wurde der Schorveskopf, ein Berg mit einer Höhe von ursprünglich 185 Metern, durchtrennt und verlor seinen höchsten Punkt. Trotz dieser Eingriffe in die Natur bleibt das Wannebachtal ein wertvoller Rückzugsort für Mensch und Tier.

Wer dem Wannebachtal einen Besuch abstattet, wird schnell merken, dass es ein verstecktes Juwel ist – eine grüne Oase im Herzen des Ruhrgebiets, die dazu einlädt, entdeckt zu werden.

InformationKoordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung finden Sie am unteren Ende der Seite.

Bergbau am Ebberg

Auf ziemlich genau 222 Meter über den Meeresspiegel ragt der Ebberg im Ardeygebirge auf der Grenze zwischen den Städten Dortmund und Schwerte in die Höhe. Teile des unweit des Westhofener Kreuzes zwischen Autobahn A1 und A45 gelegenen Höhenzugs stehen unter Naturschutz. An seiner Südseite befindet sich das Naturfreundehaus.

Zechen und Halden Louisenglück und Glücksfortgang

Geprägt ist der Ebberg durch frühe Förderungen von Kohle. Insbesondere sind dies die ehemals konkurrierenden 4 Zechen Louisenglück und Glücksfortgang, zwischen denen gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein Streit um die Abbaugebiete entbrannte – ein heute noch sichtbarer Lochstein zeugt von der endgültigen Grenzziehung im Jahre 1792. Nach mehrfacher Einstellung und Wiederaufnahme des kleinen Förderbetriebs der Zeche Louisenglück wurde diese schließlich 1820 von der Zeche Glücksfortgang übernommen. Nur wenige Jahre später waren die Rohstoffe im Flöz Sengsbank abgebaut.

Noch heute sind die Überreste des frühen Bergbaus am Ebberg sichtbar und durch eine Informationstafel erläutert. So finden sich im Wald Einsturztrichter von alten Schächten, Pingen und Lichtlöchern, die von kleinen, sich scharf von der Umgebung abhebenden Mini-Abraumhalden eingerahmt werden. Am deutlichsten sind Trichter und Halde um den Schacht 1 und den Schacht Anfang (ehemals Anton) in der Landschaft zu erkennen. Auch der alte, gepflasterte Kohlenabfuhrweg in Richtung Ruhrtal ist noch erhalten.

Quellen und weitere Informationen:

Bergbau am Ebberg: www.ruhrkohlenrevier.de
Naturfreundehaus Ebberg: www.nfh-ebberg.de

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Geographische Koordinaten:
51°26’43.11″N, 7°29’36.02″E – Parkplatz Wittbräucker Straße
51°26’28.56″N, 7°29’19.69″E – Parkplatz Irminsulstraße
51°26’05.23″N, 7°29’56.29″E – Kreuzung Wannestraße / Kleine Wannestraße
51°26’24.50″N, 7°30’49.00″E – Talbrücke Wannebach
51°26’30.96″N, 7°30’16.30″E – Talbrücke Höchstener Graben
51°26’21.51″N, 7°30’09.15″E – Schutzhütte Höchstener Graben

51°25’45.74″N, 7°30’38.20″E – Informationstafel Bergbau am Ebberg
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von z.B. GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):
395296 m, 5700423 m – Parkplatz Wittbräucker Straße
394971 m, 5699980 m– Parkplatz Irminsulstraße

395663 m, 5699245 m – Kreuzung Wannestraße / Kleine Wannestraße
396693 m, 5699819 m – Talbrücke Wannebach
396065 m, 5700032 m – Talbrücke Höchstener Graben
395921 m, 5699743 m – Schutzhütte Höchstener Graben

396460 m, 5698626 m – Informationstafel Bergbau am Ebberg

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.