Schloss Hohenlimburg in Hagen

Hoch über dem von der Stahlverarbeitung geprägten Hagener Stadtteil Hohenlimburg im Lennetal steht auf dem 240 m über dem Meeresspiegel hohen Felskegel die älteste erhaltene Höhenburg in Westfalen. Erbaut wurde die Hohe Limburg im 13. Jahrhundert durch Graf Dietrich von Isenberg-Limburg und durchlebte in der Folgezeit Auf- und Niedergänge mit Erweiterungen und Zerstörungen unter anderem durch Brände. Seit Ende des 16. Jahrhunderts gehört die Burg zur fürstlichen Familie von Bentheim-Tecklenburg und wurde Im 18. Jahrhundert von der Höhenburg zu einem Residenzschloss des Spätbarocks mit Barock-Höhengarten umgebaut.

Heute ist die Burg ein interessantes Ausflugsziel außerhalb der Großstadt Hagen mit der Möglichkeit, das mittelalterliche Gemäuer zu besichtigen, näheres über die Geschichte zu erfahren und den Besuch mit einer kleinen oder größeren Wanderung in den angrenzenden Wäldern im Lennebergland zu kombinieren.

Neben der Burg werden hier zeitlich begrenzte Aktionen wie der Weihnachtsmarkt und die Aktion Lichtspiele Hohenlimburg vorgestellt.

Schlossanlage mit Palas, Bergfried und Burghof

Durch das mehrgeschossige Torgebäude gelangt man auf den Innenhof, der im Süden durch den Bergfried begrenzt wird. Er wird umlagert durch den Alten und Neuen Palas sowie die Burgmauer mit ihren charakteristischen Ecktürmchen und dem begehbaren Wehrgang. Im Burghof befindet sich ein tiefer Brunnen.

Während die Gebäude weitestgehend abgesehen von in der Zeit durchgeführten Umbauarbeiten erhalten geblieben sind, büßte der Bergfried durch einen Blitzeinschlag im 19. Jahrhundert seine obersten Stockwerke ein, was seine heutige Turmspitze auf dem vergleichsweise niedrigen Stumpf erklärt. In den Trümmern des Turms fand man die Schwarze Hand, eine mumifizierte abgeschlagene Hand aus dem 16. Jahrhundert, die durch den Mörtel und das Gestein konserviert blieb. Sie kann heute im Schlossmuseum besichtigt werden und dient nach einer Legende als Mahnung für alle Kinder, die Eltern zu ehren – sie soll als Strafe von einem Jungen abgeschlagen worden sein, der im Streit seine Mutter geschlagen hat.

In Führungen lässt sich zum einen das Neue Palasgebäude besichtigen. Hier erfahren Besuchende wissenswertes über die Geschichte der Burg und das Leben in diesem Gemäuer. Dabei können über 200 Jahre alte Biedermeier-Möbel ebenso bewundert werden wie die zahlreichen Kamine und die Boden- und Wandbedeckungen, hier fällt insbesondere der Fürstensaal mit seinen Delfter Kacheln auf. Das Gelände kann darüber hinaus selbständig erkundet werden. Insbesondere ein Erklimmen des Wehrganges lohnt sich für die weite Sicht über das Lennetal. Von hier aus lassen sich der Ort, das lebendige Treiben auf der Straße und der dichte Zugverkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke im Tal beobachten.

Romantischer Weihnachtsmarkt

Der Schlosshof erstrahlt in vorweihnachtlichem Glanz, wenn der jährliche Weihnachtsmarkt seine Pforten öffnet. Die historische Anlage wird farbig beleuchtet, Lichterketten schlängeln sich kunstvoll über Dächer und Mauern und tauchen den Hof in ein festliches Lichtermeer.

In der Dunkelheit tanzen die Flammen der Feuerstellen, die über die beiden Höfe verteilt sind, und setzen behagliche Akzente. Der Duft von frisch gebratenen Reibekuchen und gegrillten Würstchen zieht durch die Luft und weckt die Vorfreude auf kulinarische Genüsse.

Händler präsentieren ihre handgefertigten Waren im Hauptgebäude, im Nebengebäude und rund um den Bergfried, von Weihnachts-Dekoration bis hin zu Kleidung und Schmuck. Hat man etwas Glück und es hat geschneit, verleihen die schneebedeckten Dächer und der leicht knirschende Schnee unter den Schuhen eine zauberhafte Note. Inmitten der mittelalterlichen Kulisse des Schlosses entsteht ein romantisches Ambiente, das die Herzen der Besucher im Glanz der Weihnachtsfreude erwärmt.

Beleuchteter Tordurchgang am Schloss Hohenlimburg während des Weihnachtsmarktes
Rot beleuchtete Torbögen und Bergfried am Schloss Hohenlimburg in Hagen

Der Weihnachtsmarkt findet 2023 an den Advents-Wochenenden statt. Es bestehen keine Parkmöglichkeiten und zwischen dem Bahnhof und dem Schloss ist dann ein Bus-Shuttleverkehr eingerichtet.

Lichtspiele Hohenlimburg

In den letzten Jahren fand im Schloss hin und wieder die Lichtkunstaktion Lichtspiele Hohenlimburg statt. Ganz ähnlich wie beim Winterleuchten im Westfalenpark in Dortmund oder dem Herbstleuchten im Maximilianpark in Hamm wurde das Schloss dabei mithilfe farbiger Scheinwerfer und hier und dort platzierten künstlerischen Elementen in der Dunkelheit bunt beleuchtet. Dabei variiert das Motto der Aktion in jedem Jahr.

Im Jahr des Besuchs, in dem die unten sichtbaren Bilder entstanden, lief die Aktion unter dem Motto „Geisterschloss“. Zielsetzung war also die Schaffung einer gespenstischen Atmosphäre. Dabei wurden der Innenhof und der Tordurchgang insbesondere durch energiesparende und zugleich farbstarke LED-Scheinwerfer in kräftige grün-blaue Farben getaucht. Als besonders schönen Effekt dürfen die federleichten langen Stoffbahnen hervorgehoben werden, die im kräftigen Januarwind munter und im Dunklen geheimnisvoll wie Vorhänge von vielen Fenstern des Schlosses wehten. Stilecht erleuchteten schwach die kleinen, nostalgisch wirkenden festinstallierten Laternen den Burghof.

Wanderungen vom Schloss Hohenlimburg

Der Parkplatz oberhalb des Schlosses, der auch außerhalb der Öffnungszeiten kostenlos genutzt werden kann, ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Auf gut ausgezeichneten Rundwegen lassen sich die Schönheiten des sauerländischen Waldes erkunden und erleben. Dicht bewaldete Bereiche mit dem frischen Duft von Nadelhölzern wechseln sich ab mit lichteren Bereichen, die weite Aussichten über das Land ermöglichen. Eine Wandertafel am Parkplatz informiert über die Auswahl und Länge einiger Wege, die nach eineinhalb bis drei Stunden Fußmarsch wieder zurück zum Ausgangspunkt führen.

Somit lassen sich hier die kulturellen Ziele im Schloss mit einer schönen Runde in der Einsamkeit der Natur kombinieren.

Informationen zum Besuch:

Öffnungszeiten und Eintrittspreise:

Wechselnde Öffnungszeiten, Informationen unter www.schloss-hohenlimburg.de

Am Kassenhäuschen vor dem Schloss ist eine Tageskarte zu beziehen, die die Erkundung des Geländes und u. U. eine Führung durch den Neuen Palas beinhaltet. Auf diesen Internetseiten sind die Eintrittspreise kategorisiert. Die Kosten für den Eintritt für einen Erwachsenen für die Tageskarte entsprechen der kleinsten Kategorie € (unter 5,- Euro pro Person). Genaue Preise, Rabatte und Ermäßigungen sind der offiziellen Internetseite oder Aushängen zu entnehmen. Für den Eintritt der Veranstaltung „Lichtspiele“ ist ein spezielles Eintrittsgeld fällig.

Der Neue Palas ist nur in Führungen zugänglich, die in häufiger Frequenz meist je nach Nachfrage angeboten werden. Im Neuen Palas ist Fotografieren nicht gestattet, im sonstigen Gelände jedoch kein Problem (und bei der guten Aussicht über das Land der 1000 Berge geradezu Pflicht).

Hinweis: Das Kaltwalzmuseum ist nicht mehr zu besichtigen!

Anreise mit dem Auto:

Auf der A46 Hagen-Hemer bis zur Ausfahrt 43 Hagen-Hohenlimburg. Aus Richtung Hemer links, aus Richtung Hagen rechts abbiegen auf die L674 Verbandsstraße. Am Ende rechts auf die B7 abbiegen. Dem Straßenverlauf folgen und an der Ampel geradeaus weiter auf der Mühlenbergstraße. An der nächsten Ampel rechts über die Brücke auf die Bahnstraße (Norwichbrücke) und der Beschilderung zum Schloss folgen. Dahinter links auf die Langenkampstraße. Am Ende rechts auf die Untere Isenbergstraße abbiegen. Links abbiegen in den Neuen Schlossweg. Der Beschilderung und den Serpentinen bergauf folgen bis zum Schloss. Direkt vor dem Schloss befinden sich auf zwei Ebenen zwei große, kostenfreie Wanderparkplätze, die auch unabhängig von den Öffnungszeiten zum Wandern genutzt werden können.

Bei besonderen Veranstaltungen sind diese Parkplätze jedoch gesperrt und es wird ein Shuttle-Verkehr angeboten. Dann sind Parkmöglichkeiten in Hohenlimburg zu nutzen.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Alter Schlossweg 30 in Hagen

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Essen, Bochum, Witten oder Hagen mit dem RE 16 Richtung Siegen und Iserlohn bis Hohenlimburg, von Hagen zusätzlich mit der RB 91. Vom Bahnhof über die neue Bahnbrücke, um auf die andere Seite der Bahn auf die Isenbergstraße zu gelangen. Links in den Alten Schlossweg / Herrenstraße, dann links in die Kaiserstraße. Gleich darauf rechts den Forstweg bergauf zum Schloss laufen.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der Lenne-Radweg führt durch Hohenlimburg. Hinweis: Von der Ortsmitte sind zum Schloss auf dem Berg größere Höhenunterschiede zu bewältigen!

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist Schloss Hohenlimburg bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000).

Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Ritter, Ruinen & Romantik: Wanderungen zu Schlössern und Burgen im Ruhrgebiet* und Schlösser, Burgen und Ruinen: Historische Gemäuer und ihre Geschichte im und um das Ruhrgebiet*.

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Geographische Koordinaten: 51°20’40.16″N, 7°34’11.51″E
Die Koordinaten können in das Eingabefeld beispielsweise von GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32): 400395 m, 5689105 m

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.