Der RuhrtalRadweg (Essen-Duisburg)

Der RuhrtalRadweg verläuft von der Quelle der Ruhr bei Winterberg bis zu ihrer Mündung in den Rhein. Auf etwa 230 Kilometern Länge folgt er dem Flusslauf vom Hochsauerland und erreicht etwa auf der Hälfte der Strecke das Ruhrgebiet. Auen, Felder und Weiden wechseln sich ab mit historischen Stadtkernen. Man entdeckt historische Zechengelände und Industrieflächen, passiert aber auch die sechs großen Stauseen. Immer wieder führt der Weg ans Wasser, das an vielen Stellen zum Greifen nah ist. Kaum ein Radweg in Deutschland bietet vergleichbare Kontraste auf kürzester Fläche – ein Grund, warum der RuhrtalRadweg zu den beliebtesten Flussradwegen gehört.

Diese Tourempfehlung, die den RuhrtalRadweg im Bereich des Ruhrgebiets vorstellt, bilden mehrere Tagesetappen zu je etwa 40-50 Kilometern Länge. Offizielle Tagesetappen sind nicht ausgewiesen und können von Radfahrenden je nach Kondition, Lust und Interesse frei gestaltet werden.

Die Karte zeigt den ungefähr 50 km langen Abschnitt vom RuhrtalRadweg zwischen Essen-Steele und der Ruhrmündung in Duisburg. An der Start-Markierung endet die vorherige und beginnt die beschriebene Etappe bis zur Mündung der Ruhr in den Rhein.

Karte RuhrtalRadweg Essen-Duisburg
Karte RuhrtalRadweg Essen-Duisburg

Die mit Nummernpunkten gekennzeichneten Orte und Wegpunkte ( 1 , 2 usw.) werden im Text besonders beschrieben. Außerdem sind relevante Bahnhöfe entlang der Route eingezeichnet. Die blauen Pfeile markieren Anschlüsse zu anderen Themenrouten bzw. die vorherige Etappe aus Richtung Bochum.

Beschilderung, Wegebeschaffenheit und Nahverkehr:

Der RuhrtalRadweg ist durchgehend gut beschildert mit dem bekannten mehrfarbigen Piktogramm. Zusätzlich geben die Schilder des Radverkehrsnetzes eine Orientierung und Entfernungsangabe zu den nächsten Stadtetappen. Für die Routenführung und den späteren Ausbau bemühte man sich, von befahrenen Straßen Abstand zu nehmen. Meistens läuft die Tour auf Nebenwegen oder eigenen Radwegen, die zum Teil straßenbegleitend sind. Einzelne Gefahrenpunkte an Kreuzungen lassen sich nicht vermeiden, sind aber meist gut ausgeschildert und geregelt. Viele Abschnitte sind asphaltierte Wege, häufig fährt man auch auf wassergebundener, betonierter oder gepflasterter Oberfläche.

Immer wieder sorgen Informationstafeln für einen Überblick über die Orte, in denen man sich befindet. Regelmäßig gibt es Rastmöglichkeiten am Wegesrand. Häufig bietet es sich an, den Weg zu verlassen und einen Abstecher in die Altstädte oder zu nahen Sehenswürdigkeiten zu machen.

In vielen Orten haben sich Museen, Cafés oder auch Hotels und Pensionen auf Radfahrer eingestellt. Auch, wenn sich manch ein Extremsportler zum Ziel setzt, den gesamten RuhrtalRadweg zu bewältigen, so sind für die entspannte Fahrt unbedingt Etappen ggf. mit Übernachtung zu planen. Viele Hotels bieten inzwischen eine sichere Unterstellmöglichkeit oder bieten Werkzeuge für kleinere Reparaturen an den Fahrrädern an.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist das Ruhrtal auf diesem Abschnitt abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000), Kompass Fahrrad-Tourenkarte RuhrtalRadweg* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000).

Empfehlenswert für eine Tour auf dem Radweg sind auch Spiralos: Kompass Fahrradführer RuhrtalRadweg* (Spiralo-Bindung), BVA-Karte Kompakt-Spiralo RuhrtalRadweg* (Spiralo-Bindung) und Bikeline-Karte RuhrtalRadweg – Vom Sauerland an den Rhein* (Spiralo-Bindung)

In diesen Reiseführern oder Büchern ist das Ziel als Beitrag thematisiert: Kompass Rad-Reiseführer RuhrtalRadweg*

Erste Etappe: Von Fröndenberg/Ruhr nach Herdecke
Zweite Etappe: Von Herdecke nach Essen

Koordinaten wichtiger Orte entlang des Weges z. B. für GPS-Geräte finden Sie am Ende des Beitrags.

An- und Abreise mit der Bahn

Auf gesamter Länge ist der RuhrtalRadweg an vielen Orten sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Für diese Tourenetappe existieren folgende Verbindungen mit Zügen: Essen-Steele-Ost ist über die S1 und die S3, Essen-Steele über die S1, S3 und S9 sowie RE 14 und RE 49 an den Hauptbahnhof angebunden. Am östlichen Ufer des Baldeneysees fahren vom Bahnhof Kupferdreh RE 49 und S9 Richtung Essen und Wuppertal. In Werden und Kettwig fährt die S6 zwischen Köln und Essen. Auf dem folgenden Abschnitt bietet erst Mülheim a.d. Ruhr mit dem Hauptbahnhof einen guten Anschluss an das Bahnnetz. In der Nähe des Aquarius-Wasserturms befindet sich der S-Bahnhof von Styrum mit Anschlüssen an den RE 49, die S1 und S3.

Das Ziel ist generell über den Duisburger Hauptbahnhof mit Zügen des Nah- und Fernverkehrs erschlossen. Insbesondere vom Binnenschifffahrtsmuseum ist auch die RB 36 nach Oberhausen vom nahegelegenen Bahnhof Ruhrort erreichbar. In allen genannten Linien gibt es Mehrzweckabteile für den Fahrradtransport. Achtung: Im Bereich des VRR ist der Fahrradtransport im Berufsverkehr eingeschränkt oder kann in Stoßzeiten problematisch sein. Mehr Hinweise zum Radfahren im Ruhrgebiet

Ausgangspunkt dieser letzten Etappe vom RuhrtalRadweg ist die Kurt-Schumacher-Brücke am 1 Bootshaus Ruhreck am Südrand von Steele. Hier beendeten wir die vorherige Etappe zwischen Herdecke und Essen, da dieser Ort bequem über den Bahnhof Essen-Steele oder Essen-Steele Ost mit der S-Bahn erreichbar ist. Über diese Bahnhöfe können wir aus Dortmund, Wuppertal, Oberhausen und Essen Hauptbahnhof anreisen und unsere Tour in Richtung Duisburg fortsetzen.

Von Essen nach Mülheim an der Ruhr

Direkt am Ausgangspunkt der dritten Etappe wird der RuhrtalRadweg zum Bahntrassenradweg. Einst verlief hier nämlich die Eisenbahnstrecke zwischen Mülheim-Heißen und Altendorf (Ruhr). Von hier aus führt ein Radweg auf der alten Veltenbahn Richtung Kray. Auf der Bergroute gelangt man hier bis zur Kray-Wanner Bahn und kann sich weiter auf den Bahntrassenradwegen im Ruhrgebiet verlieren.

Auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofs von Steele ist heute ein Naherholungsgebiet am Flussufer zu finden. Wir fahren auf einem vom Fußgängerweg getrennten asphaltierten Weg. Bänke laden zu einer Rast mit Blick auf den blauen Fluss ein.

Rad- und Fußweg getrennt: Schöner Wegabschnitt entlang der Ruhr bei Steele auf dem Gelände des alten Südbahnhofs
Rad- und Fußweg getrennt: Schöner Wegabschnitt entlang der Ruhr bei Steele auf dem Gelände des alten Südbahnhofs

An die alte Bahntrasse erinnert am rechten Wegesrand ein Überrest des sogenannten Ablaufberges, von dem früher Güterwaggons langsam abgerollt und zu neuen Zugverbänden zusammengestellt wurden. Wir passieren außerdem ein Denkmal in Form einer Lore, das an die Zeche Johann Deimelsberg erinnert. Direkt dahinter befindet sich das Spillendorfer Wehr samt Schleuse. Aus der zweiten Etappe kennen wir bereits das Thema der Schlagden, die zum Teil in Längsrichtung des Flusses errichteten langen Steinschüttungen.

Auf zwei alten Eisenbahnbrücken überqueren wir einen Seitenkanal als Ober- und Untergraben. Die Ruhr fließt links neben uns und einige Stehpaddler und Kanufahrer lassen sich von hier aus beobachten.

Zweite Eisenbahnbrücke über einen kleinen Kanal, rechts die Ruhr (Blick zurück)
Zweite Eisenbahnbrücke über einen kleinen Kanal, rechts die Ruhr (Blick zurück)

Schließlich kommen wir zur Zornigen Ameise. Hier müssen wir aufpassen, dass wir nicht aus Versehen auf dem Grugaweg weiterfahren. Achtung! AmKnotenpunkt 51 biegt der RuhrtalRadweg nämlich nach links ab. Wegweiser und sogar auf den Boden gepinselte Richtungspfeile zum Baldeneysee geben allerdings deutliche Hinweise. Der Grugaweg führt geradeaus weiter, passiert die Margarethenhöhe und den Grugapark und endet in Mülheim am Radschnellweg RS 1.

Durch die Heisinger Ruhraue zum Baldeneysee

Zwischen Heisingen und Holthausen erreichen wir die Heisinger Ruhraue. Durch die Bäume ist auf der anderen Seite der Ruhr unmittelbar am S-Bahnhof Holthausen (der jedoch mangels Brücke von hier aus nicht zu erreichen ist) das Fördergerüst über Schacht III der Zeche Heinrich zu erkennen. Die Schachtanlage dient heute noch und in Zukunft, lange nach Stilllegung des Untertage-Bergbaus, der Grubenwasser-Regulierung. Ohne diese Anlage würden einige Teile des Ruhrgebiets bedingt durch die Bergsenkungen unter Wasser stehen.

Nächstes Ziel ist das Fährhaus Rote Mühle und die Rotemühlenschleuse, auch Schleuse Rohmannsmühle genannt, aus der Zeit der aktiven Ruhrschifffahrt. Da sich der Aufstau der Ruhr zum Baldeneysee bereits hier auswirkt und den Wasserspiegel anhebt, verlor die Schleuse ihre Notwendigkeit. Die Schleusenkammer ist noch zu erkennen und wird auch von den Schiffen auf dem Wasser genutzt, da die V-förmige Schlagd dieser Schleuse zwar einige Dezimeter überflutet, aber nach wie vor größtenteils vorhanden ist und eine Untiefe darstellt. Früher gab es hier übrigens tatsächlich eine Fährverbindung nach Holthausen.

Nachdem wir die Autobahn A44 unter- und die Kläranlage umfahren haben, öffnet sich das Ruhrbett nun deutlich zum bekannten Baldeneysee.

Alternativroute Bahntrassenradweg:

Der RuhrtalRadweg führt am Südufer des Baldeneysees bis Werden. Alternativ kann auch der Radweg auf der ehemaligen Ruhrtalbahn vorbei an der Zeche Carl Funke und der Regattabahn genutzt werden. Möchte man das Stauwehr überqueren, muss das Fahrrad über Treppen getragen werden. Ein Weg führt auf den letzten 900 Metern allerdings auch ohne Treppen bis Werden.

RuhrtalRadweg am Baldeneysee

Am Rande des Vogelschutzgebiets Heisinger Bogen, den die Ruhr wie eine Halbinsel umfließt, überqueren wir den Zulauf der Ruhr in den See über die alte 230 Meter lange 2 Eisenbahnbrücke Kupferdreh der ehemaligen Ruhrtalbahn. Sie wurde 1872 eröffnet. Bedingt durch den niedrigeren Wasserstand vor Aufstau des Sees floss die Ruhr ursprünglich nur durch eines der 5 Teilsegmente hindurch. Auf der anderen Seite, dem linken Ufer, befindet sich der Vorort Kupferdreh.

Auf gut ausgebautem Weg führt der RuhrtalRadweg am Seeufer entlang. Von Kupferdreh bis zum 3 Haus Scheppen begleiten uns die Schienen der Hespertalbahn. Hier findet regelmäßig ein Museumsbahnverkehr statt.

Eisenbahnbrücke Kupferdreh über die Ruhr und den Baldeneysee
Eisenbahnbrücke Kupferdreh über die Ruhr und den Baldeneysee
Blau und Grün am Baldeneysee im Essener Süden – rechts das Naturschutzgebiet Heisinger Bogen
Blau und Grün am Baldeneysee im Essener Süden – rechts das Naturschutzgebiet Heisinger Bogen

Der See selbst ist der größte der sechs Stauseen im Ruhrgebiet und entstand in den 1930er Jahren. Er dient der Feinsedimentation, also der Ablagerung von Schwebstoffen im Wasser, der Stromerzeugung aus Wasserkraft und der Freizeitgestaltung am und auf dem Wasser.

Doch auch hier lässt sich die Bergbaugeschichte nicht leugnen. Auf dem Weg zum Haus Scheppen erblickt man am anderen Ufer das markante und idyllisch gelegene Fördergerüst der Zeche Carl Funke. Und auch am eigenen Ufer sind Spuren sichtbar. Größtes Relikt der Zeche Pörtingsiepen an der Mündung des Hesperbachs in den See ist die langgestreckte Halde Pörtingsiepen. Die Abraumhalde schiebt sich zwischen Uferweg und der Hespertalbahn.

Nach etwa 3 Kilometern wird das Stauwehr des Baldeneysees erreicht. Unmittelbar dahinter befindet sich die 3. alte Schleuse aus der Zeit der Ruhrschifffahrt auf dieser Etappe. Die Schleuse Neukirchen fiel nach Errichtung des Stauwehres für den Baldeneysee trocken und verlor dadurch ihre Funktion. An sie schließt sich die Brehminsel an, eine natürliche Insel im Fluss, die als Naherholungsgebiet genutzt wird.

Abtei-Ort Werden und Papiermühlenschleuse

Bekannt ist Werden für die ehemalige Abteikirche, die heutige 4 Basilika St. Ludgerus. Bei einem Abstecher vom Radweg in die Stadt, die ein historisches Rathaus und einige Nebenstraßen inmitten eines historischen Ortskerns bietet, lässt sich die Kirche besuchen. Ein besonderes Verkehrsbauwerk ist auch die breite Brücke der B224. In der etwas unübersichtlichen Kreuzungssituation queren wir Brück- und Abteistraße, die Ruhr und schließlich die Ruhrstraße, bis wir vor dem Bahnhof von Werden stehen. Wir folgen der Straße Im Löwental bis unter die Brücke und fahren dahinter der Radverkehrsnetz-Beschilderung folgend nach links Richtung Ruhr.

Hinter dem Pegelhäuschen geht es durch die Freizeitanlage im Löwental, ebenfalls einer alten Schleuseninsel – denn dahinter entdeckt man mit der 5 Papiermühlenschleuse die nächste Sehenswürdigkeit am Wegesrand. Während das schöne Schleusenhaus unzugänglich ist für Besucher, kann man die wieder freigelegte Schleusenkammer samt rekonstruierter Klappbrücke und Schleusentore besichtigen.

Stehpaddler auf der Ruhr an der großen Brücke in Werden. Hinten ist die Abteikirche zu sehen
Stehpaddler auf der Ruhr an der großen Brücke in Werden. Hinten ist die Abteikirche zu sehen
Papiermühlenschleuse an der Ruhr in Essen
Papiermühlenschleuse an der Ruhr in Essen

Von Werden nach Kettwig

Über mehrere Kilometer beginnt nun ein beschaulicher Abschnitt des RuhrtalRadwegs, der direkt am Ufer der Ruhr entlang auf dem alten Leinpfad verläuft. Kurz vor Kettwig befindet sich auf der rechten Seite die Ruine einer sogenannten Motte, die Turmhügelburg Luttelnau. Der 6 Kattenturm ist ein ehemaliger Wohnturm und in wenigen Mauerresten erhalten. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Unbemerkt hat man bald den Kettwiger Stausee erreicht. Einen Eindruck eines Sees wird man allerdings kaum bekommen, die Ruhr ist hier höchstens ein wenig breiter, sodass ein exakter Beginn gar nicht definiert werden kann. Es ist der letzte der sechs Stauseen im Flussverlauf und in den 1940er Jahren entstanden. Prägend für den Stausee ist die über 250 Meter lange Eisenbahnbrücke (ausführlicher beschrieben beim Kettwiger Panoramasteig), eine große Stahlfachwerkbrücke, auf der die S-Bahn zwischen Essen und Köln pendelt.

Eine S-Bahn überquert die Ruhr bei Kettwig auf der alten Brücke, die nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde
Eine S-Bahn überquert die Ruhr bei Kettwig auf der alten Brücke, die nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde

Kurz hinter der Brücke beginnt die Promenade mit Sitzgelegenheiten am Seeufer. Wo heute Wohnhäuser stehen, dominierten noch vor wenigen Jahren ausgedehnte Fabrikhallen mit Backsteinwänden das Bild. Die Promenade endet kurz vor dem zweiteiligen Stauwehr samt Schleuse und Kraftwerk. Auf ihm überquert die Landstraße den Fluss.

Historische Fachwerk-Altstadt

Manche Besuchende werden sich erstaunt die Augen reiben, wenn sie vor der großen Brücke einen Abstecher in die 7 historische Altstadt von Kettwig machen. Besonders schön ist bereits der Blick auf oder von der alten Steinbrücke, die den kleinen Mühlengraben überquert. Fährt man in die Altstadt und hält sich links, so erreicht man die Kirchtreppe unterhalb der Marktkirche, die sich zwischen Fachwerkhäusern bis vor das Kirchenportal erstreckt.

Vor allem Ortsfremde würden eine derartige Altstadtlage eher im Siegerland vermuten oder in anderen ländlichen Regionen – wohl kaum aber im Süden einer der größten Städte in Deutschland, Sinnbild für Industrie und Bergbau. Man muss es sich immer mal ins Gedächtnis rufen. In Kettwig verläuft der Kettwiger Panoramasteig streckenweise parallel zum RuhrtalRadweg. Er verläuft nördlich und südlich der Ruhr im Bergland und bietet, wie der Name schon sagt, schöne Aussichten auf die Flusslandschaft.

Ein alter Ruhrarm wird heute noch von einer Steinbrücke überspannt. Er wurde beim Bau des Stausees abgeschnitten
Ein alter Ruhrarm wird heute noch von einer Steinbrücke überspannt. Er wurde beim Bau des Stausees abgeschnitten

Schloss Hugenpoet und Mintarder Brücke

Zurück auf der Brücke am Wehr wechseln wir die Flussseite und folgen der Beschilderung aus Kettwig hinaus. Es geht vorbei an der Schule auf einen Feldweg. Sobald man das Wäldchen linkerhand passiert hat, führt ein Weg links zum hinter eben diesem Wald versteckt gelegenen 8 Schloss Hugenpoet (gesprochen nicht wie ein Dichter, sondern mit Dehnungs-E). Um das Haupthaus mit seinem Schlosshotel zu erreichen, muss die erste und die zweite Vorburg durchquert werden. Alle sind durch einen Wassergraben voneinander getrennt. Die heutigen Gebäude entstanden in ihrem Ursprung im 17. Jahrhundert, wobei damit Vorgängerbauten ersetzt wurden.

Blaue GlücksorteSchloss Hugenpoet ist ein „blauer Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Melanie Brozeit. Unter dem Leitsatz „Fahr raus und tauch ein“ bietet es fast 80 Ziele am Ufer, auf oder im Wasser an Flüssen, Seen, Kanälen und Häfen im Revier. Blaue Glücksorte im Ruhrgebiet*

Zurück auf dem Feldweg bildet bereits jetzt die Mintarder Autobahnbrücke eine wichtige Zielmarke auf dem Radweg. Kurz vor Mintard wird die Stadtgrenze zwischen Essen und Mülheim a.d. Ruhr überfahren.

Die 9 Mintarder Ruhrtalbrücke ist etwa 1,8 Kilometer lang, besteht aus Stahl und führt die Autobahn A52 zwischen Essen und Düsseldorf als Balkenbrücke in einer maximalen Höhe von ca. 60 Metern über das Ruhrtal. Sie wurde 1966 eröffnet und gilt als längste Stahlbrücke dieser Art in Deutschland. Charakteristisch ist der langgestreckte Bogen, den die Brücke bildet, der auf 18 Pfeilern ruht. Das Ortsbild von Mintard wird von der Brücke geprägt, die praktisch allgegenwärtig ist.

Mintarder Autobahnbrücke vom RuhrtalRadweg gesehen
Mintarder Autobahnbrücke vom RuhrtalRadweg gesehen
Ruhrtalbrücke Mintard

Durch die Ruhrauen zum Wasserbahnhof in Mülheim

Der RuhrtalRadweg schlängelt sich hinter der Brücke durch die Auen. An der Mintarder Straße besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zum Kloster Saarn zu machen, das man links am Hang liegen sieht. Schließlich fährt man in Sichtweite zum Deich auf einem Feldweg, dem Ruhrauenweg, inmitten der Äcker. Wir unterqueren die berühmte Bundesstraße 1, die vom Oderbruch an der polnischen Grenze bis Aachen am Dreiländereck verläuft und hier Ruhr überquert.

Nun befinden wir uns in der Saarn-Mendener Ruhraue. Auf dem Kahlenbergweg, benannt ebenso wie das später noch erwähnte Kraftwerk nach dem Ortsteil auf der anderen Seite, nähern wir uns der Innenstadt von Mülheim an.

Alternativroute über den Wasserbahnhof
Die reguläre Strecke führt auf dem Saarner Auenweg etwas im Hinterland der Ruhrauen, aber immerhin schön schattig durch bewaldete Abschnitte. Fährt man über die Ruhrinsel, so gelangt man zum Haus Ruhrnatur, zum Kraftwerk und zum Wasserbahnhof, wo man früher zwischen den Schiffen umsteigen konnte.

Über Abstecher erreichbar: Wasserbahnhof Mülheim
Über Abstecher erreichbar: Wasserbahnhof Mülheim

Der RuhrtalRadweg führt im gesamten Stadtgebiet über einige Brücken, die zum Teil ungewöhnlich, durchaus spektakulär und manches Mal überraschend sind. So scheint das nun folgende, schwer einsehbare Bauwerk beispielsweise kaum ein Ende zu nehmen. Der Steg führt zwischen den Wipfeln der Bäume immer wieder um Knicke weiter und weiter und schraubt sich durch eine konstante Steigung auf kurzer Strecke in die Höhe.

Nicht darauf vorbereitete Radler werden ein wenig atemlos oben ankommen. Hier stoßen wir auf den Fossilienweg, der sich thematisch auf Geologie und Bodenthemen konzentriert. Rastplätze und Spielgeräte am Wegesrand lockern die Fahrt auf. Der RuhrtalRadweg wird nun zum Bahntrassenradweg auf der Unteren Ruhrtalbahn. Diese verlief zwischen Kettwig und Mülheim-Styrum am westlichen Ufer der Ruhr entlang.

MüGa-Park und Schloss Broich

Die Anlage der ehemaligen Mülheimer Landesgartenschau 1992 auf einem alten Bahngelände, kurz MüGa-Park, ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet und bietet mit dem Ringlokschuppen, der Camera Obscura im schönen Wasserturm und dem 10 Schloss Broich zahlreiche Sehenswürdigkeiten oder Möglichkeiten für Aktivitäten. Das Schloss hat innerhalb der Ringmauer am ältesten Standort einer karolingischen Burg einen kleinen Erlebnispfad mit mehreren Stationen. Ein Halt lohnt sich.

Der MüGa-Park wird vom RuhrtalRadweg durchquert. Über die verwinkelte Kfar-Saba-Brücke erreichen wir den östlichen Parkteil auf der anderen Straßenseite. Hier befinden sich einige Wassergärten und ein Wasserspielplatz. Direkt am Fluss laden Bänke zu einer Rast ein, um den Schiffsverkehr und das Treiben im gegenüberliegenden Stadthafen aus dem Projekt Ruhrbania zu beobachten.

Stahlbogen der Ruhrbrücke Mülheim
StRuhrbrücke der Rheinischen Eisenbahn in Mülheim (Nicht vom RuhrtalRadweg überfahren)

Die Eisenbahnbrücke der ehemaligen Rheinischen Bahn wird ebenso wie die darauffolgende Straßenbrücke der B223 unterfahren. Wer möchte, kann hier auf den RS1 wechseln und über die Brücke in die Innenstadt oder zum Hauptbahnhof fahren.

Es folgt kurz darauf wieder eines dieser überraschenden Brückenbauwerke. In einer konstanten Linkskurve geht es in die Höhe – und bald haben wir registriert, dass es sich um eine vollständige Schneckenform handelt, die die Rampe zur Bergstraße bildet.

Broicher Damm, Ruhrbrücke und Styrumer Damm

Es folgt ein Abschnitt auf dem „Broicher Damm“, dem letzten Abschnitt des RuhrtalRadwegs auf der ehemaligen Trasse der Unteren Ruhrtalbahn. Rechts und links vom Damm findet man Spiel- und Geschicklichkeitsgeräte, die zu einer Pause locken. Insbesondere, wenn man mit Kindern unterwegs ist.

Doch schon bald gelangen wir zur alten Eisenbahnbrücke der Unteren Ruhrtalbahn über die Ruhr. Sie zeigt sich als wunderschöne blaue Stahlfachwerkbrücke und bietet einenBlick auf die Skyline der Innenstadt mit den markanten gleichförmigen Hochhäusern am Hauptbahnhof.

Die kurze Wandlung zum Bahntrassenradweg endet direkt hinter der Brücke. Die Eisenbahnstrecke führte früher weiter zum Bahnhof Styrum und fand dort nach etwa 15 Kilometern Länge ab Kettwig ihr Ende. Das letzte Teilstück ist allerdings nicht befahrbar. Wir biegen links ab und haben noch einmal einen schönen Blick auf die blaue Brücke, während unten auf der Wiese ein scheues Reh grast.

auf einer Brücke auf einem Fluss. Sie wird von einem blauen Stahlfachwerk getragen und von grünen Geländern begrenzt.
RuhrtalRadweg auf der Styrumer Brücke über die Ruhr

Aquarius-Wasserturm am Schloss Styrum

Vor dem Umspannwerk führt uns ein Holzsteg nach links als Rampe vom Damm bergab. Zahlreiche Spiel- und Geschicklichkeitsgeräte säumen abermals den Weg, der nun „Styrumer Damm“ heißt, bevor wir plötzlich vor dem romantischen Wasserturm Styrum stehen, in dem das interessante 11 Aquarius-Wassermuseum zu besuchen ist.

Besonders charakteristisch für den Turm ist das separate Treppenhaus bis zur halben Höhe und die verglaste Aussichtsplattform unter dem Zeltdach. Der Aquarius-Turm steht am Rande des Schlossparks Styrum. Er erstreckt sich um das Haupthaus, das direkt im Schatten des Wasserturms steht, und lässt sich frei besuchen und für eine Rast auf einer Bank zwischen den blühenden Stauden nutzen.

Hinter dem Schlosspark stoßen wir auf die Moritzstraße. Hier folgen wir der Beschilderung links. An der Kreuzung vor dem Einkaufszentrum halten wir uns schräg-links. Es geht ein Stück entlang der Steinkampstraße (nicht über die kleine Brücke fahren!), die wiederum parallel zur Autobahn 40 verläuft. Die nächsten mehrere hundert Meter Strecke gehören daher zweifellos zu den weniger romantischen des Radweges. Aber das gehört zum Ruhrgebiet dazu.

Von Mülheim an der Ruhr nach Oberhausen

In Alstaden stießen Bergleute der gleichnamigen Zeche auf solehaltige Quellen mit der iodreichsten Schüttung in Deutschland. Noch im selben Jahr eröffnete daher das Solbad Alstaden auf dem Zechengelände, das dieses Wasser fortan zum Badebetrieb nutzte. 1909 zog das Solbad in den Nachbarort Speldorf in Mülheim um, wo das Solbad Raffelberg erbaut wurde, dessen Gebäude noch heute erhalten sind. Den Bereich um den Raffelbergpark erreicht man übrigens über die Steinkampstraße, die vorhin lange parallel zum Radweg führte.

Unmittelbar hinter der Eisenbahnbrücke befindet sich rechts eine Bergehalde. Sie ist als Solbadhalde bekannter als unter ihrem offiziellen Namen, der Halde Alstaden. Sie ist ein benachbart zum ehemaligen Schacht I der Zeche eingequetschter Hügel, der sich bemerkenswerte fünf Meter über das umliegende Gelände erhebt und damit eine maximale Höhe von etwa 35 Metern über dem Meeresspiegel erreicht. Ein kleiner Rundweg mit der Gesamtlänge von 400 Metern führt um die Halde, die jedoch bei Ablaufen dieses Weges mehr als bewaldeter Hügel denn als Bergehalde erscheint. Erschlossen wird der Rundweg durch drei Zugänge von der Solbad- und Haldenstraße.

Auf der anderen Seite der Straße liegt gegenüber der Halde der Ruhrpark mit Spiel- und Sportanlagen sowie ausgedehnten Grünflächen. In der Mitte entdeckt man auf einer Anhöhe die Seilscheibe der Zeche Alstaden. Man könnte den Park auch durchqueren, denn die ausgeschilderte Route führt auf der Solbadstraße und Speldorfer Straße gegen den Uhrzeigersinn einmal um ihn herum. Unmittelbar an der Eisenbahnbrücke der Strecke zwischen Oberhausen und Duisburg erblicken wir wieder den Fluss.

Die verschwundene Halde am Ruhrufer

Wieder auf einem hohen Deich verläuft der RuhrtalRadweg parallel zur Straße Am Ruhrufer. Linkerhand blickt man auf eine Bodendeponie, die sich inzwischen hoch auf der Halbinsel in der Aue erhebt und auf der ein Windrad Strom erzeugt.

Am Ende der Straße stoßen wir auf die letzte Bergehalde im Tourverlauf. Die Halde Am Ruhrufer hat einen besonders idyllisch klingenden Namen, der RuhrtalRadweg führt direkt an ihr vorbei und dennoch wird der größte Teil der Radfahrenden achtlos vorbei fahren. Gegen Anfang der 1970er Jahre brannte der Abraum. Dies passierte im Ruhrgebiet in der Vergangenheit recht häufig durch Selbstentzündung der Restkohle im Material aufgrund des Wärmestaus: die Halde am Ruhrufer wurde zur brennende Halde, wie das historische Foto zeigt:

Halde Alstaden / Halde am Ruhrufer in Oberhausen
Halde Alstaden / Halde am Ruhrufer in Oberhausen

Würde man es heute aus Sicherheitsgründen unterlassen, wurde die Halde bis in die 1990er Jahre wegen der starken (und deutlich sichtbaren) Emissionen, des Staubes und der damit verbundenen Belastung für Anwohner komplett abgetragen – bis auf einen Meter unter dem Grundwasserspiegel. Daher ist die Halde heute nicht mehr vorhanden. Genauer gesagt findet der oder die Radfahrende hier heute nicht nur keinen Berg, sondern sogar eine Senke vor, die wassergefüllt ist. In der Topographischen Karte ist dies gut zu erkennen.

Karte Solbadhalde, Ruhruferhalde
Karte Solbadhalde, Ruhruferhalde

Nach der Abtragung ist im Bereich der ehemaligen Bergehalde ein dichtbewachsenes Feuchtbiotop in einem Krater entstanden. Die Seen sind am Rand stark zugewachsen und nur schwer zugänglich, weswegen sich auch besondere Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben. Die Halde kann rechts oder links am Ufer weiter umfahren werden. Beide Wege treffen nach ähnlicher Streckenlänge auf der anderen Seite aufeinander.

Von Oberhausen zum Ziel in Duisburg

Vor der Autobahnbrücke überfahren wir die Stadtgrenze von Oberhausen in die letzte Etappenstadt Duisburg. Am Ende der Allee und hinter dem verschämten Rest einer Brücke unterqueren wir gleich mehrere Brückenbauwerke, unter anderem die der Autobahn A3. Das Gewässer, auf das wir zufahren und durch die Bäume erahnen, ist der Rhein-Herne-Kanal, der sich hier kurz vor seinem westlichen Ende und der Einmündung in die Ruhr befindet. Den Verbindungskanal zur Ruhr queren wir hinter einem Sperrtor über eine Miniaturausgabe der Fehmarnsundbrücke. Es geht vorbei an der Schleuse Meiderich, wo der Rhein-Herne-Kanal in den Hafenkanal bzw. den Duisburger Binnenhafen übergeht.

Der 12 Duisburger Binnenhafen (nicht zu verwechseln mit dem Innenhafen) ist der größte seiner Art in Europa und liegt im Mündungsbereich der Ruhr in den Rhein. Allerdings hat er mit der Ruhr keine weitere Berührung, die unabhängig davon als südlichster von drei parallelen Wasserstraßen in den großen Strom mündet. Der Hafen besteht aus mehreren Hafenbecken, die im Winkel vom Hafenkanal abzweigen und sich vom ursprünglichen Hafen in Ruhrort ausgedehnt haben.

Wir überqueren die letzte Schleuse der Ruhr, die Ruhrschleuse von Kaßlerfeld. Hier lassen sich auf der Brücke stehend die Schleusenvorgänge sehr gut beobachten. An die Schleuse schließt sich das große Ruhrwehr an. Vier Wehröffnungen auf einer Gesamtbreite von 150 Metern regulieren den Wasserspiegel der Ruhr und schützen auch vor Hochwasser aus dem Rhein. Auch dieses Bauwerk wird vom Radweg überfahren – zum letzten Mal überqueren wir den Fluss: Es geht in den Endspurt. Und dann rechts.

Aktueller Hinweis: Aufgrund von Bauarbeiten an der Karl-Lehr-Brücke ist der weitere Verlauf vom RuhrtalRadweg ggf. blockiert. Eine Alternativroute ist dann vorbei am Innenhafen bis zum Rheinorange ausgeschildert.

Horst-Schimanski-Gasse in den Ruhrorter Häfen

Früher floss die Ruhr unmittelbar vor Ruhrort in den Rhein. Dort, wo sich heute der sogenannte Hafenmund befindet und die Friedrich-Ebert-Brücke den großen Strom überquert. Aus dem kleinen Hafen mit einer Werft wurde mit der Zeit der größte Binnenhafen Europas mit gleich mehreren Kanälen zum Rhein, die teilweise wie Finger in mehrere Hafenbecken münden.

Wenn man etwas Zeit mitbringt, kann man über die Lehr-Brücke hinüber fahren und Ruhrort ein wenig erkunden. Auf der Promenade stößt man auf ein Museumsschiff und die Horst-Schimanski-Gasse. Sie wurde nach dem bekannten Fernseh-Kommissar benannt, der von Götz George gespielt wurde und an zahlreichen Drehorten in und um Ruhrort handelte. Die Brückentürme zeugen heute noch vom Vorgängerbau der Friedrich-Ebert-Brücke, die kleinen Eisenbahnhäfen auf beiden Seiten des Rheins von der Trajektanstalt, also der Fähre für Eisenbahnwaggons über den Rhein. Ein Abstecher lohnt auch das 14 Museum der Deutschen Binnenschifffahrt.

Museumsschiff vor der Friedrich-Ebert-Brücke am Ruhrorter Ufer des Hafens
Museumsschiff vor der Friedrich-Ebert-Brücke am Ruhrorter Ufer des Hafens

An der Karl-Lehr-Brücke stößt man außerdem auf den Rhein-Radweg, genauer gesagt auf die Euro-Velo-Route 15 sowie die D-Routen D7 und D8. Über diese kann man nach Norden oder Süden entlang des Rheins fahren.

Ziel vom RuhrtalRadweg am Rheinorange

Unglaublich aber wahr – hinter der letzten Brücke ist das Ziel zum Greifen nah. Etwa 220 Kilometer flussabwärts vom Ruhrkopf, an dem die Ruhr als kleines Rinnsal entsprungen ist, fließt sie als bedeutender Fluss, der dem Ruhrgebiet den Namen gegeben hat, in den Rhein.

An dieser Stelle markiert eine ganz besondere Landmarke mit dem Namen 13 Rheinorange den Mündungsbereich. Es handelt sich um eine 25 Meter hohe, sieben Meter breite und einen Meter tiefe Stele aus Stahl. Aus der Entfernung wirkt sie recht klein, wenn auch durch ihre Farbgebung nicht gerade unscheinbar. Steht man allerdings davor, ist die Stele plötzlich riesig. Sie wurde 1992 eingeweiht und von Lutz Fritsch entworfen. Lackiert ist die Skulptur in einem signalfarbenen Orangeton zwecks Schaffung eines Kontrasts zur bewegten Industriekulisse. Dabei wird der verwendete Farbton mit der Nummer 2004 im RAL-Farbsystem als Reinorange bezeichnet. Im Bezug auf den großen Strom ergibt sich somit ein geschicktes Wortspiel. Nebenan, auf der Mercatorinsel, erblickt man einen großen Kopf. Es ist eine Skulptur von Markus Lüpertz mit dem Titel „Echo des Poseidon„.

Und genau hier am Rheinorange haben auch wir nach drei Etappen und etwa 130 Kilometern Länge im Ruhrgebiet oder 230 Kilometern Gesamtstrecke (der RuhrtalRadweg ist etwa 10 Kilometer länger als der Fluss!) das Ziel erreicht und schauen zu, wie das Wasser der Ruhr in den Rhein mündet und weiter Richtung Nordsee getragen wird.

Von hier aus kann man zum Hauptbahnhof fahren, um mit dem Zug zurück zum Ausgangspunkt in Steele zu fahren (Umstieg am Hauptbahnhof Essen).

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Geographische Koordinaten:

51°26’39.71″N, 7°05’19.33″E – Bahnhof Steele Ost
51°26’18.66″N, 7°03’43.55″E – Schleuse Steele
51°24’35.74″N, 7°04’45.98″E – Fährhaus und Schleuse Rote Mühle
51°23’31.60″N, 7°04’29.18″E – Eisenbahnbrücke Kupferdreh
51°23’51.61″N, 7°02’54.10″E – Haus Scheppen
51°23’49.21″N, 7°00’07.40″E – Stauwehr Baldeneysee
51°23’36.76″N, 6°59’59.30″E – Schleuse Werden
51°23’16.60″N, 7°00’17.02″E – Abtei Werden
51°22’52.47″N, 6°59’43.15″E – Papiermühlenschleuse
51°22’07.73″N, 6°57’40.37″E – Burg Luttelnau
51°21’39.07″N, 6°56’09.87″E – Stauwehr Kettwiger See
51°21’41.74″N, 6°56’15.85″E – Brücke über Mühlengraben
51°21’44.83″N, 6°56’14.06″E – Kirchtreppe Kettwig
51°21’42.10″N, 6°55’01.54″E – Schloss Hugenpoet
51°22’35.01″N, 6°53’44.31″E – Mintarder Brücke
51°24’48.94″N, 6°52’35.29″E – Kahlenbergwehr
51°25’37.75″N, 6°52’17.99″E – Schloss Broich im MüGa-Park
51°25’41.64″N, 6°52’08.58″E – Ringlokschuppen im MüGa-Park
51°25’46.40″N, 6°52’27.86″E – Brücke Rheinische Bahn
51°26’17.98″N, 6°51’49.56″E – Styrumer Brücke
51°26’35.51″N, 6°51’24.01″E – Aquarius Wasserturm, Schloss Styrum
51°26’58.46″N, 6°50’01.96″E – Solbadhalde
51°27’31.21″N, 6°48’54.92″E – Halde am Ruhrufer
51°27’05.74″N, 6°46’58.65″E – Brücke Verbindungskanal
51°26’42.31″N, 6°45’17.25″E – Ruhrschleuse und Ruhrwehr
51°26’37.07″N, 6°44’46.08″E – Oberbürgermeister-Lehr-Brücke
51°26’57.41″N, 6°43’20.17″E – Rheinorange – Streckenende
51°27’34.53″N, 6°43’48.03″E – Museum der dt. Binnenschifffahrt
51°25’48.41″N, 6°46’23.60″E – Duisburg Hauptbahnhof
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):

367175 m, 5700974 m – Bahnhof Steele Ost
365309 m, 5700372 m – Schleuse Steele
366431 m, 5697162 m – Fährhaus und Schleuse Rote Mühle
366054 m, 5695189 m – Eisenbahnbrücke Kupferdreh
364234 m, 5695856 m – Haus Scheppen
361011 m, 5695868 m – Stauwehr Baldeneysee
360844 m, 5695488 m – Schleuse Werden
361169 m, 5694856 m – Abtei Werden
360494 m, 5694128 m – Papiermühlenschleuse
358082 m, 5692812 m – Burg Luttelnau
356308 m, 5691976 m – Stauwehr Kettwiger See
356426 m, 5692055 m – Brücke über Mühlengraben
356394 m, 5692151 m – Kirchtreppe Kettwig
354989 m, 5692107 m – Schloss Hugenpoet
353543 m, 5693784 m – Mintarder Brücke über RuhrtalRadweg
352328 m, 5697959 m – Kahlenbergwehr
352038 m, 5699476 m – Schloss Broich im MüGa-Park
351860 m, 5699602 m – Ringlokschuppen im MüGa-Park
352236 m, 5699738 m – Brücke Rheinische Bahn über Radweg
351525 m, 5700735 m – Styrumer Brücke
351048 m, 5701291 m – Aquarius Wasserturm am Schloss Styrum
349485 m, 5702046 m – Solbadhalde
348221 m, 5703096 m – Halde am Ruhrufer
345954 m, 5702377 m – Brücke Verbindungskanal
343975 m, 5701713 m – Ruhrschleuse und Ruhrwehr
343369 m, 5701569 m – Oberbürgermeister-Lehr-Brücke
341730 m, 5702249 m – Rheinorange – Streckenende
342303 m, 5703379 m – Museum der Deutschen Binnenschifffahrt
345205 m, 5700009 m – Duisburg Hauptbahnhof

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.