Der Phoenixsee in Dortmund

Sanfte Wellen plätschern ans Ufer vom Phoenixsee, ein kleines Segelboot fährt in den Hafen an der Hörder Burg. Auf der bei dem schönen Ausflugswetter sehr belebten Promenade haben die meisten Besucher ein Eis in der Hand oder sitzen vor den Restaurants und Cafés unter großen Sonnenschirmen sowie den Platanen. Man nutzt die Bänke und schaut sich die unzähligen Sternchen an, die die Sonne auf das Wasser zaubert. Auf den Liegewiesen und Stegen bräunen sich die einen, andere lesen, während die Kleinsten auf den Spielplätzen toben und vereinfachte Modelle der Hörder Burg aus Sand backen.

Eine kleine Oase der Erholung, aber auch des Sports ist der etwa 24 ha große See mit einer Länge von 1,2 km und einer Breite von etwa 320 m geworden.

Phoenixsee in Dortmund
Radweg und Fußweg am Ufer des Phoenixsees in Dortmund

Es ist kaum zu glauben, dass sich hier noch zur Jahrtausendwende kein See, nicht einmal eine freie Fläche, sondern ein voll funktionierendes Stahlwerk mit unglaublicher Ausdehnung befunden hat. Fast 100 Hektar ist die Fläche groß, die der See, die neue Bebauung sowie angrenzende Grünanlagen einnehmen, was zur besseren Vorstellung der Dimensionen in etwa dem Ausmaß von 100 Fußballfeldern entspricht (oder 1/2570 Saarland). Es war eine kühne, visionäre Idee, die den Ort Hörde verändern sollte.

Die nachfolgende Abbildung ist interaktiv und zeigt zwei Luftbilder mit demselben Inhalt – einmal 1969 sowie einmal aus der heutigen Zeit. Mit der Maus oder dem Finger können Sie je nach Gerät interaktiv zwischen der historischen und der aktuellen Situation wechseln.

Historisches Luftbild Phoenix-Ost 1969 Luftbild Phoenixsee heute

Informationen zum Besuch:

Der Phoenixsee ist ständig frei zugänglich. Gastronomische Einrichtungen verschiedener Art und Preisklasse befinden sich rings um den Hörder Hafen vor der Burg sowie in der nahen Mitte von Hörde sind Einkehrmöglichkeiten vorhanden, z. B. im Bereich der Schlanken Anna. Eine öffentliche Toilette am See befindet sich am nordöstlichen Ende der Hafenpromenade in dem runden Gebäude, etwa 250 m östlich von der Hörder Burg.

Anreise mit dem Auto:

Vom Autobahnkreuz Dortmund-Nordost mit der A2 oder von der B1 als Verlängerung der A40 von Essen oder der A44 aus Kassel auf die B236 Richtung Schwerte bis zur Ausfahrt Dortmund-Schüren. Dort rechts auf die Straße Am Remberg.

► Zum Parkplatz Am Kaiserberg (Ostufer Phoenixsee): Auf der Straße Am Remberg kurz darauf links vor der Tankstelle in die Kohlensiepenstraße entlang des Seeufers. Der Parkplatz befindet sich dann hinter dem Kaiserberg und vor der Straßenbrücke.

► Für die Hörder Burg auf der Straße Am Remberg weiter fahren bis zur großen Kreuzung mit der Faßstraße (abknickende Vorfahrt von links), hier links Richtung Hörde Stadtmitte. Parken entweder in der ersten Straße rechts (Alfred-Trappen-Straße), an der Hörder Burg (Beschilderung links beachten) oder im Parkhaus.

Weitere Parkplätze befinden sich außerdem am Rand der Phoenixseestraße am Südufer.

Zieleingabe ins Navigationssystem: Meinbergstraße in Dortmund (Parkplatz Halde) oder Faßstraße (Burg)

Anreise mit Bus und Bahn:

Von Dortmund Hbf. mit dem RE 57, der RB 53, RB 59 oder der U41 bis Hörde. Von dort zu Fuß in östlicher Richtung entlang der Hörder Bahnhofstraße oder durch die Fußgängerzone (an der »Schlanken Mathilde« immer geradeaus) zum Seeufer, das sich etwas hinter dem Gebäudekomplex an der Faßstraße versteckt.

Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:

Der Emscherweg verläuft direkt am Nordufer des Sees entlang. Vom Gelände Phoenix-West ist der See über den Radweg auf der Eliasbahntrasse erreichbar. Ganz in der Nähe führt außerdem der Radweg auf alter Bahntrasse vom Süd- und Ostbahnhof vorbei.

Kartenmaterial / Literatur:

In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Phoenixsee bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000).

Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Dortmund von oben – die schönsten Luftbilder der Stadt* und Emscher-Touren: In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott*

Der Phoenixsee heute

Etwa 3,2 Kilometer lang ist der getrennte Rad- und Wanderweg um das Gewässer. Neben Spielplätzen ziehen Stege und Plattformen am Wasser sowie Aktionsgegenstände wie die Flüsterbrücke das Interesse der Besucher an. Mitten im See schauen kleine Inseln aus dem Wasser. Eine ist nur mit Büschen bewachsen und die sogenannte Landschaftsinsel mit Anlegestelle sowie einer Ruhebank in Abgeschiedenheit vom belebten Ufer, die ausschließlich per Boot erreicht werden kann.

Die sogenannte Kulturinsel unweit des Hafens beherbergt mit der hier aufgestellten Thomasbirne aus dem Stahlwerk eine der wenigen Erinnerungen an das, was vorher hier einmal war. Sie ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Der Blick vom Ostufer zeigt nicht nur die typische Silhouette von Alt-Hörde mit der Kirche mit dem schlanken Kirchturm, dem Hoesch-Gasometer und den verbliebenen Hochöfen auf dem Gelände Phoenix-West, sondern auch die neue Skyline am See. S.E.A. House, Port Phoenix oder RIVA 1 sind Beispiele wohlklingender Architektenträume. Rings um den Hafen wurden neue Gebäude in die Höhe gezogen, die im Erdgeschoss meist Gastronomie beherbergen, darüber aber Büros oder Wohnungen bieten. Hervorstechend sind außerdem vier Häuser des Facharzt-Zentrums, die zahlreiche Praxen und vor allem gesundheitliche Dienstleistungen beinhalten.

Bei gutem Wetter stark frequentierte Promenade am Hafen vor der Hörder Burg
Bei gutem Wetter stark frequentierte Promenade am Hafen vor der Hörder Burg
Hafen Hörde am Phoenixsee
Hafen Hörde am Phoenixsee, gesehen von der Hörder Burg (2023)

Neben dem sogenannten Hafenquartier existieren mit dem Südhang und dem Südufer zwei Bebauungszonen für Einfamilienhäuser in zwei oder mehr Terrassenlagen mit Sicht auf das Wasser. Die Terrassen bestehen zum großen Teil aus Bodenaushub des Seegrundes. Durch den Verkauf der Grundstücke wurde die Finanzierung des Projektes Phoenixsee erst ermöglicht.

Still- und Fließgewässer in einem

Die Emscher, die bis dato in einem unterirdischen Kanal (dessen östlicher Einlauf im Bereich der B236n-Brücke heute noch sichtbar ist) quer unter dem Gelände hindurchfloss, verläuft heute rings um den eigentlichen See in einem durch einen Deich abgetrennten naturnah gestalteten und inzwischen immer stärker bewachsenen Bachbett, hat jedoch keine Berührung mit dem See.

Dadurch wurde auf einer einst zugebauten Industriefläche die Möglichkeit geschaffen, gleich zwei verschiedene Ökotope, nämlich ein Still- und ein Fließgewässer mit einer ganz eigenen Tier- und Pflanzenwelt in direkter Nachbarschaft, entstehen zu lassen. Andererseits gelangt keine Sedimentfracht aus der Emscher in den See, der dadurch langfristig verlanden könnte. Gespeist wird der Phoenixsee vor allem durch Grundwasser und teilweise durch den Hörder Bach. Wie bei einem gigantischen Teichfilter sorgt die Phosphateliminationsanlage am Nordufer dafür, dass das gesamte Seewasser rein rechnerisch einmal im Jahr gefiltert wird, überschüssige Nährstoffe gebunden und Schwebstoffe aufgefangen werden.

Aber bei schweren Hochwasserereignissen ist es möglich, Wasser der Emscher in den See umzuleiten und diesen als Reservespeicher zu gebrauchen. Somit trägt der See trägt zum Hochwasserschutz bei.

Blick vom Südufer auf die Kulturinsel im Phoenixsee
Blick vom Südufer auf die Kulturinsel im Phoenixsee
Blick auf die neue Skyline von Hörde hinter dem Phoenixsee – vom Gasometer über Phoenix-West bis zum FAPS an der Hörder Burg
Blick auf die neue Skyline von Hörde hinter dem Phoenixsee – vom Gasometer über Phoenix-West bis zum FAPS an der Hörder Burg
Stege in den Phoenixsee in Dortmund mit dramatischem Himmel
Stege in den Phoenixsee in Dortmund mit dramatischem Himmel

Blaue GlücksorteDer Phoenixsee ist ein „blauer Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Melanie Brozeit. Unter dem Leitsatz „Fahr raus und tauch ein“ bietet es fast 80 Ziele am Ufer, auf oder im Wasser an Flüssen, Seen, Kanälen und Häfen im Revier. Blaue Glücksorte im Ruhrgebiet*

Spiel- und Sportmöglichkeiten

Während viele Sportmöglichkeiten auf dem See möglich sind, ist das Baden und Tauchen im See trotz der guten Zugänglichkeit und Stege und auch der sehr guten Wasserqualität nicht erlaubt. An mehreren Stellen gibt es außerdem Spielplätze und Spielpunkte.

Wenn am Abend langsam Ruhe selbst auf der belebten Hörder Hafenpromenade einkehrt und vor allem die späten Jogger oder Gassi-Geher unterwegs sind, ist eine Runde um den See ebenfalls sehr reizvoll. Vom östlichen Ufer glänzt die Kulisse des Vorortes mit bunten Lichtern. Am dämmrigen Horizont heben sich das Gerüst des Stahlwerks, der Gasometers und auch der Kirchen sehr gut ab.

Schön gestalteter Spielplatz am PHOENIX-See in Hörde
Schön gestalteter Spielplatz am PHOENIX-See in Hörde

Aussichtspunkt Neuer Kaiserberg

Den besten Ausblick auf den Phoenixsee bietet eine ursprünglich nicht geplante Bodendeponie. Sie wird nach dem benachbarten Kaiserberg Neuer Kaiserberg oder Kaiserberg II, seltener aber auch Phoenixsee-Halde genannt. Der (alte) Kaiserberg ist eine natürliche Anhöhe und im Laufe der Zeit teilweise abgebaut worden. Hier auf der neuen Deponie lagert überschüssiger Bodenaushub des Sees, der weder in die Terrassen für die Besiedlung noch in den benachbarten Park Phoenix West transportiert wurde. Treppen und Serpentinenrampen führen zum Gipfelplateau.

Der höchste Punkt liegt auf 138 Meter über dem Meeresspiegel und damit etwa 40 Meter über der Wasserfläche vom Phoenixsee. Stahlgebilde an den Treppen geben mit Zahlen eine Information über die Höhe, auf der man sich gerade befindet. Eine Art Kompassrose führt ganz oben den Blick, in der Mitte stehend, mithilfe von am Rande des Plateaus stehenden Pfosten, auf Landmarken und Orte in der Umgebung. Beispielsweise das Zentrum von Hörde, die Hochöfen und den Gasometer auf dem Gelände Phoenix-West, den Florianturm im Westfalenpark oder das Westfalenstadion.

Ein Hügel hinter einem See mit Stegen und Schilf
Neuer Kaiserberg am Ufer des Phoenixsees
Aussicht vom Landschaftsbauwerk Kaiserberg II auf den PHOENIX See, hinten Florianturm, Westfalenstadion, Telekom-Hochhaus. Verdeckt hinter den Neubauten am Hafen die Hörder Burg. Rechts neue Wohnbebauung, davor Fuß- und Radweg um den See.
Aussicht vom Landschaftsbauwerk Kaiserberg II auf den PHOENIX See, hinten Florianturm, Westfalenstadion, Telekom-Hochhaus. Verdeckt hinter den Neubauten am Hafen die Hörder Burg. Rechts neue Wohnbebauung, davor Fuß- und Radweg um den See.

Am Fuße der Halde ist mit der rötlichen Kugel außerdem ein kleines Kunstwerk zu finden. Sie heißt Roller-Ball, besteht aus Rot-Lava und wurde vom Künstler Jan Bormann entworfen. Dieser ist im Ruhrgebiet auch für den Spurwerkturm auf der Halde Brockenscheidt oder die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin verantwortlich. Sie scheint den Hang herunterzurollen, ist jedoch fest im Boden verankert.

Phoenixsee gestern: Wie aus dem Stahlwerk ein See wurde

Unter dem mythologisch angehauchten Namen Phoenix prägte eine Stahl-Produktionskette eine lange Zeit den Dortmunder Vorort Hörde so- wohl in der Fläche, der Beschäftigung, dem Stadtbild und der Ökologie. Dabei ist der Phoenix in der Mythologie der Vogel, der verbrennt, um wieder aufzuerstehen (Phoenix aus der Asche). Etwa die Jahrtausendwende markiert den Wandel vom Niedergang eines Stahlwerks zum Aufstieg eines großen Naherholungsgebietes in Form eines Sees auf der einen Seite sowie zum Quartier für junges Gewerbe und Naherholung im Park auf der anderen Seite.

Von der Hermannshütte zu Phoenix-Ost

Phoenix in Hörde ist nicht mythologisch. Den Anfang bildete die Hermannshütte, die 1841 im östlichem Teil von Hörde durch Hermann Diedrich Piepenstock gegründet wurde und zuletzt eine Fläche etwa zwischen der Hörder Burg, der Hermannstraße, der Straße Am Remberg sowie der neugebauten B236n einnahm. Dortmund war als Stahlstandort geeignet durch die verkehrsgünstige Lage am Kreuzungspunkt von Hellweg und Hansalinie sowie durch die Nähe zur Steinkohle und zum Eisenerz.

Zehn Jahre später entstand westlich von Hörde das Hochofenwerk zwischen der Hellwegbahnstrecke und der Nortkirchenstraße. Die Mitte der damaligen Kreisstadt Hörde wurde somit in die Zange genommen. 1852 gingen beide Anlagen in die Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein KG über – der ersten Aktiengesellschaft der Eisenindustrie im Revier. Zugleich bildeten beide Anlagen eines der ersten gemischten Werke mit Hochofenwerk, Puddel- und Walzwerk sowie Kohleneisensteinwerk. Mit der Fusion mit der Phoenix AG im Jahre 1906 wurden die Anlagen nun bekannt unter dem Namen Phoenix-West und Phoenix-Ost und gehörten zu dieser Zeit zum viertgrößten Industrieunternehmen im Deutschen Reich. Im Jahre 1926 erfolgte der Zusammenschluss zur Vereinigte Stahlwerke AG – ab 1933 als Dortmund-Hörder-Hüttenverein AG.

Nach der Auflösung der Vereinigten Stahlwerke nach dem zweiten Weltkrieg 1945 gelangte das Werk Hörde in die Hüttenwerk Hörde AG, ab 1951 Dortmund-Hörder Hüttenunion AG (DHHU), die wiederum im Jahr 1966 nach längerer intensiver Zusammenarbeit mit der Hoesch AG fusionierte. Damit existierten auf dem Dortmunder Stadtgebiet vier Hoesch-Standorte: die Westfalenhütte in Borsigplatznähe, das Werk Union in Dorstfeld und die beiden Phoenixwerke in Hörde.

Hüttenwerke Hörde und Schließung

Im Hochofenwerk Phoenix-West wurde das Roheisen hergestellt und im Stahlwerk Phoenix-Ost zum hochwertigen Werkstoff Stahl weiterverarbeitet und unter anderem zu Brammen vergossen. Beide Anlagen waren durch die sogenannte Eliasbahn miteinander verbunden. Der Feurige Elias transportierte flüssiges und glühendes Roheisen von West nach Ost mitten durch den Ort. Die Bahntrasse lag teilweise feuergeschützt in einem Trog aus Beton oder Stahl. Sie ist heute ein Fahrradweg und verbindet die beiden Phoenix-Gelände miteinander.

Die Abbildung zeigt das Stahlwerk in den 1970er Jahren mit Blick nach Nordwesten. Gut zu erkennen ist die große „Hörder Fackel“ hinter den großen Hallen. Links unten liegt die Hellwegbahnstrecke. Rechts steht heute der Kaiserberg.

Historische Aufnahme vom Stahlwerk Phoenix-Ost
Historische Aufnahme vom Stahlwerk Phoenix-Ost

Nach 1966 war 1991 das nächste prägende Datum in der Geschichte von Phoenix-West. In diesem Jahr wurde der Hoesch-Konzern nämlich von Thyssen-Krupp übernommen. Dieser baute für die Zukunft auf seine infrastrukturell besser erschlossenen Stahl- und Hüttenwerke in Duisburg – der bis dahin recht produktive Standort Dortmund wurde aufgegeben. 1998 schloss zunächst das Hochofenwerk Phoenix-West, das Stahlwerk Phoenix-Ost folgte erst 2001 nach. Übrig blieben schließlich um die Jahrtausendwende zwei riesige Brachflächen, die von der Stadt Dortmund mit unterschiedlichen Konzepten umgestaltet wurden.

Wo früher schweißtreibend gearbeitet und Qualitätsstahl hergestellt wurde, bekommt man heute nasse Füße. Denn aus dem einst sehr zugebauten Werksgelände wurde ein See.

Abriss und Geländemodellierung

Im Jahre 2001 endete die letzte Schicht im Hochofenwerk Phoenix Ost. Einige Maschinen und Anlagenteile wurden abgebaut und in China weiter genutzt. Allerdings waren das deutlich weniger als erwartet und erwünscht. Daher mussten große Teile wider Erwarten zeitaufwändig abgebaut und entsorgt werden. Fünf Jahre später fanden die ersten Erdarbeiten für die Modellierung und den Aushub des späteren Seebodens statt.

Durch den Fund verborgener oder tiefer als erwartet reichender Fundamente, die für die Flutung des Sees teilweise oder ganz entfernt werden mussten, fiel mehr Bodenaushub an als zuvor geplant. Daher entstand im östlichen Bereich neben der Bundesstraße auch das zunächst ungeplante und in den Vorentwürfen des Areals nicht eingezeichnete Landschaftsbauwerk Neuer Kaiserberg (siehe Beschreibung oben). Ebenfalls zu einer Planänderung führten die Fundamente einer alten Kapelle direkt an der Hörder Burg, die zunächst sorgfältig freigelegt wurden und heute Teil des Hörder Burgplatzes sind. Bedingt durch ihre Lage unterhalb des Grundwasserspiegels liegen sie heute in einer Art Wanne und sind damit vom Hörder Bach durch eine geschwungene Spundwand abgetrennt. Der Bereich ist heute zu besichtigen.

Vom Florianturm im Westfalenpark ließ sich der Wandel von Phoenix-Ost sehr gut verfolgen. Die folgenden Fotos zeigen dazu jeweils exakt denselben Ausschnitt zwischen den Jahren 2010 und 2013. Mit genauem Blick entdeckt man interessante Details…

Vergleich Phoenixsee damals und heute
Vergleich Phoenixsee damals und heute

Wasser marsch

Im Jahr 2009 wurde die Emscher in das neu angelegte Bachbett umgeleitet. 2010 begann dann offiziell die Flutung des Sees. Im Mai 2011 erfolgte schließlich die lang ersehnte Freigabe der Uferanlagen und der Wege für die Bevölkerung. Der vollständig gestaltete Phoenixsee hat nun eine Ost-West-Länge von ca. 1,2 Kilometern und eine Nord-Süd-Erstreckung von maximal ca. 300 Metern. Die maximale Tiefe beträgt zirka 3 Meter.

Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung

Geographische Koordinaten:
51°29’27.09″N, 7°30’15.51″E – Hörder Burg
51°29’24.98″N, 7°30’29.24″E – Thomaskonverter auf der Kulturinsel
51°29’23.78″N, 7°30’54.20″E – Landschaftsinsel
51°29’17.10″N, 7°31’27.41″E – Neuer Kaiserberg (Phoenixsee-Halde)
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.

UTM-Koordinaten (Zone 32):
396161 m, 5705473 m – Hörder Burg
396405 m, 5705408 m – Thomaskonverter auf der Kulturinsel
396905 m, 5705355 m – Landschaftsinsel
397594 m, 5705154 m – Neuer Kaiserberg (Phoenixsee-Halde)

Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.