Die Nordbahntrasse – Wuppertaler Nordbahn
Radwege auf alten Bahntrassen sind sehr beliebt, vor allem im Ruhrgebiet häufig zu finden und auf diesen Internetseiten zahlreich vorgestellt. Bekannt sind dort beispielsweise die Erzbahntrasse in Bochum, der Grüne Pfad und die HOAG-Trasse in Duisburg und Oberhausen oder die Kohlenbahn von Hattingen nach Sprockhövel. Letztere findet in der Nordbahntrasse eine besonders interessante Verlängerung, die hier näher vorgestellt wird.
Besonders authentisch sind Bahntrassenradwege, wenn es noch einzelne Relikte der Eisenbahn gibt. Beispielsweise Signale, Bahnhofsgebäude, Laternenmasten, Schalthäuser oder Fernsprecheinrichtungen. Und die Nordbahntrasse vereint all dies auf kürzester Strecke – mit Biergärten am Bahnhof, Tischtennisplatten auf alten Bahnsteigen und gleich mehreren alten Eisenbahntunneln.
Die Karte zeigt den Verlauf der Nordbahntrasse (mit Schwarzbachtrasse) in der Verlängerung der Kohlenbahn von Hattingen, auf der bis zum alten Bahnhof Schee der Radweg „Von Ruhr zu Ruhr“ verläuft.
Die Nummernpunkte markieren auch im weiteren Text besonders beschriebene Orte. Markiert sind außerdem die acht Tunnel und die südlich verlaufende Bergisch-Märkische Bahn mit ihren heutigen Bahnhöfen.
Folgende Themen sind Teil dieser Tourenbeschreibung:
Rad- und Fußwege
Nordbahntrasse
Schwarzbachtrasse
Geschichte zur Strecke
Beschilderung & Karten
Anschluss → Ruhr zu Ruhr
Auf- und Abstieg einer Nebenstrecke
Etwa zehn Jahre nach der ersten Eisenbahnstrecke in Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth entwickelten sich im heutigen Nordrhein-Westfalen vor allem drei große Bahngesellschaften. Die Cöln-Mindener Eisenbahn erschloss das Ruhrgebiet weiter nördlich. Die Bergisch-Märkische Bahn (BME) errichtete ab 1835 als Stammstrecke die heutige Bahn zwischen Dortmund und Wuppertal bzw. nutzte die schon bestehende Strecke nach Düsseldorf, wo heute die Fern- und Nahverkehrszüge u.a. am Hauptbahnhof von Wuppertal halten.
Als Konkurrenz dazu wurde von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft (RhE) zwischen Dortmund-Süd und Düsseldorf praktisch parallel zur bestehenden BME-Strecke eine eigene Bahn errichtet. Im Gegensatz zu dieser südlich im Tal verlaufenden Trasse war die Wuppertaler Nordbahn kurvenreich und führte durch einige Tunnel, hatte aber als Pluspunkt kein hohes Gefälle ins Rheintal, was vor allem für die früheren Lokomotiven noch ein Problem darstellte. Es gab trotzdem vor allem Güter- und Regionalverkehr auf dieser Strecke.
Die dritte durch die Stadt parallel verlaufende Trasse ist übrigens die bekannte Wuppertaler Schwebebahn zwischen Oberbarmen und Vohwinkel, die größtenteils als Nahverkehrsmittel mit zahlreichen Zwischenstationen über dem Fluss Wupper schwebt und zugleich Touristenattraktion ist.
Stilllegung und Radwegbau
In den letzten Jahrzehnten waren die typischen Akkutriebwagen der Baureihe 515 mit ihrem markanten Brummen auf der Strecke unterwegs. Das Foto oben von einem der letzten erhaltenen Triebwagen stammt aus dem Eisenbahnmuseum Bochum. Meist verkehrten die Züge in den letzten Jahren zwischen Hattingen und Oberbarmen sowie Wichlinghausen und Vohwinkel oder Düsseldorf über Mettmann. In den 1980er Jahren war dies die Linie N66, die sich in Lüntenbeck teilte. Der Personenverkehr endete auf der Trasse im Bereich um Wuppertal 1991. Der Güterverkehr wurde Ende 1999 eingestellt, was gleichzeitig das Ende der Strecke bedeutete. Rund zehn Jahre später wurde aus den ersten Abschnitten ein Rad- und Wanderweg. Im Jahr 2014 erfolgte die offizielle Eröffnung der neuen Nordbahntrasse.
Beschilderung und Wegebeschaffenheit
Die Strecke ist in der Verlängerung des Radwegs aus Hattingen von Schee bis Vohwinkel asphaltiert und sehr gut ausgebaut. Teilweise gibt es separate Streifen für Radfahrende, Inline-Skater und Fußgänger. Viele Abschnitte sind nachts beleuchtet. Südlich vom Schee-Tunnel ist die Strecke auf dem Bahntrassenweg mit einem Piktogramm (grünes Viadukt von der Seite) bis Vohwinkel markiert.
Auf dem gesamten Radweg werden mehrere Tunnel durchquert. Diese sind unterschiedlich lang. Der kürzeste ist nur 170 m lang, der längste (Tunnel Schee) über 700 m. Alle Tunnel sind nur sehr spärlich beleuchtet. Für das Befahren ist eine funktionierende Beleuchtung aus eigenem Interesse angebracht. Wer nicht gerne durch düstere Tunnel fährt, kann diese nur sehr aufwändig umfahren.
Bei schönem Wetter kann die Trasse insbesondere zwischen Wichlinghausen und Ottenbruch stark besucht sein.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Nordbahntrasse bzw. die Region abgebildet: BVA-Radwanderkarte Region Wuppertal* (1:50.000), ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000) sowie Kompass Wanderkarte Baldeneysee / Elfringhauser Schweiz* (1:25.000) und Kompass Wanderkarte Südliches Ruhrgebiet* (1:50.000).
Direkt die Nordbahntrasse sowie weitere Bahntrassenwege im Bergischen Land werden auch in diesen praktischen Spiralo-Karten vom BVA und von Bikeline vorgestellt: ADFC-Radausflugsführer Bergische Bahntrassen* (1:50.000) und Bikeline Bahntrassen- und Fluss-Radwege Bergisches Land* (1:50.000)
Ausgesuchte Koordinaten zur Tourenplanung oder für GPS-Geräte finden Sie ganz unten am Ende des Artikels.
Auf der Kohlenbahn nach Wuppertal
Wir beginnen unsere Radtour auf der Nordbahntrasse am ehemaligen Bahnhof Schee in Sprockhövel. Wer auf der Kohlenbahn bzw. Glück-auf-Trasse von Hattingen oder Silschede bzw. Witten auf dem Radweg Von Ruhr zu Ruhr hergefunden hat, biegt dann nicht am ehemaligen Abzweig über die Spitzkehre zum jeweils anderen Ziel um, sondern fährt in Südrichtung vorbei am Bahnhof Schee zum Tunnel, der gleichzeitig Scheitelpunkt der gesamten Bahnstrecke zwischen Hattingen und Wuppertal ist.
Der Tunnel Schee ist mit Abstand der längste der zahlreichen Tunnel entlang der Trasse mit über 700 Metern. Ein weiterer Tunnel wurde aus Richtung Hattingen kommend unter dem Schulenberg durchfahren. Er ist wahlweise je nach persönlicher Einstellung ein kleiner Nervenkitzel oder ein spannendes Bauwerk auf der Radtour. Die zweite Röhre nebenan ist für Fledermäuse vorbehalten.
Mitten im Tunnel verläuft die Grenze zwischen Sprockhövel und Wuppertal sowie zwischen dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land.
Hinter dem Tunnel empfängt uns, nun auf dem Stadtgebiet von Wuppertal, eine Informationstafel über die Nordbahntrasse. Streng genommen befinden wir uns aber eigentlich immer noch auf der Bahnstrecke Hattingen-Wuppertal.
Da der Tunnel Schee den Scheitelpunkt der Bahnstrecke darstellt, geht es nun stetig bergab und wir erreichen schon bald den ehemaligen Haltepunkt Nächstebreck im Ortsteil Bracken.
Von Nächstebreck nach Wichlinghausen
Noch vor dem Bahnsteig, der tatsächlich teilweise vorhanden ist, steht ein „Spiegelei“, ein altes Form-Vorsignal des Bahnhofs Schee. Auf dem Bahnsteig existiert noch eine Wartehalle, die heute ein kleiner Rastplatz und Unterstand ist. Am Ende ist mit einem alten Puffer ein weiteres Denkmal gesetzt.
In einer großen S-Kurve geht es weiter bergab Richtung Langerfeld. Bald wird man links einen hohen Damm im Gelände sehen. Dies ist die echte alte Rheinische Bahn aus Richtung Schwelm. Sie führte ein Stück weit parallel zu unserer Strecke aus Hattingen.
Ein erstes von mehreren durchaus spektakulären Viadukten überquert die Kohlenstraße. Es folgt ein sehr tiefer Einschnitt, durch den die alte Bahnstrecke mit steilen Felswänden und Stützmauern rechts und links um die Hilgershöhe verläuft. Dahinter fehlt nun ein kurzer Abschnitt auf der alten Trasse, der von einem Gewerbegebiet überbaut ist. Für knapp 600 Meter geht es entlang der Straße Vor der Beule bis zum Supermarkt. Dahinter durchqueren wir das Bergische Plateau, eine neue Wohnsiedlung auf altem Bahnhofsgelände.
An einem großen Formsignal stoßen wir auf den Personenbahnhof von Wichlinghausen. Hier sieht man zwei Bahnsteige, die gegenüberliegen und ihr historisches Bahnsteigdach behalten haben. Es gibt Stations- und Gleisschilder sowie typische alte Bahnsteiglampen. Hier endeten zuletzt die Nahverkehrszüge der Linie N66 (entspräche heute einer RB66) nach Düsseldorf oder Vohwinkel. Offiziell endet hier auch die von uns bis hierher genutzte Bahnstrecke aus Richtung Hattingen.
Der Bahnhof ist ein sogenannter Keilbahnhof, in dem sich die Strecken aufteilten. Auf der Schwarzbachtrasse fuhren bis zur Aufgabe die Personenzüge nach Oberbarmen, weshalb es auch hier noch einen Haus- und einen kleinen Inselbahnsteig gab. Das Stellwerk befand sich genau dort, wo sich die beiden Strecken aufteilten. Ein in den 1950er Jahren moderner Zweckbau mit Gaststätte ersetzte einst das historische Bahnhofsgebäude, existiert aber heute nicht mehr.
Von Wichlinghausen nach Loh
Wir fahren also nun auf dem Streckenabschnitt der Wuppertaler Nordbahn oder Rheinischen Bahn, auf dem zuletzt getaktete Personenzüge verkehrten. Vorbei an einer der größten Parkouranlagen zur Zeit ihrer Errichtung und einem Spielplatz überqueren wir das Viadukt der Wichlinghauser Straße und bald darauf das Bartholomäusviadukt. Von beiden hat man einen schönen Blick über das Häusermeer der langgestreckten Großstadt Wuppertal.
Es folgt mit dem Fatloh-Tunnel (85 m) der kürzeste der Tunnel auf der Nordbahntrasse. Dahinter liegt der ehemalige Bahnhof Heubruch in Kurvenlage. Der große Güterbereich wurde in jüngster Zeit jedoch überbaut, einen Bahnsteig oder Empfangsgebäude (ebenfalls im Krieg zerstört und durch einen Zweckbau ersetzt) findet man hier nicht mehr.
Schon bald folgt das Kuhler Viadukt, an dessen Ende sich zwischen Brücke und einem Tunnel der Haltepunkt Rott gequetscht hat. Er ist einer von vier kleinen Haltepunkten, die nach dem Krieg errichtet wurden und durch ihre Kürze vor allem für die dann vermehrt eingesetzten Triebwagen geeignet waren. Unmittelbar hinter dem ehemaligen Bahnsteig beginnt der Rott-Tunnel (351 m), der der längste Tunnel im Stadtgebiet ist.
Hinter dem Rott-Tunnel liegen rechts von uns Schienen. Sie werden uns ein Stück begleiten und hin und wieder von Draisinen befahren. Ein Form-Haupt- und Vorsignal steht am rechten Rand, also erneut ein „Spiegelei“ und eines mit zwei „Ärmchen“. Die Kenner werden sehen, dass das Hauptsignal Langsamfahrt markiert und das Vorsignal, dass das nächste Signal Halt anzeigt.
Wir rollen in den Bahnhof Loh ein. Gegenüber vom Bahnhofsgebäude, an dem sich heute ein Biergarten befindet, liegt erneut ein Bahnsteig mit Überdachung. Es gibt sogar eine funktionierende Bahnhofsuhr und einen Fahrplan-Schaukasten. Menschen, die auf den Bänken sitzen, wirken, als würden sie auf den Zug warten. Doch hier fahren höchstens Fahrräder, Kinderwagen, E-Scooter und Inliner auf Rädern vorbei. Zumindest nichts mit einem stählernen Radreifen.
Von Loh nach Varresbeck
Die Draisinenstrecke begleitet uns noch ein Stück und wird irgendwann rechts abbiegen zum ehemaligen Schlachthof. Die Brücke über die Schwesterstraße ist von oben unspektakulär, von unten gesehen jedoch die inzwischen über Wuppertal hinaus bekannte LEGO-Brücke. Man kann sie vom Radweg über die Rudolfstraße und die Kreuzung Schwesterstraße mit kurzem Abstecher erreichen.
Wir passieren hinter der Brücke den Haltepunkt Ostersbaum, wo heute noch die Bahnsteiglampen stehen. Wie Rott ist auch dieser ein recht kurzer, erst später entstandener Haltepunkt. Direkt dahinter beginnt der Engelnberg-Tunnel (171 m). Er ist der erste von mehreren Tunneln, die farbig beleuchtet sind. Dieser hier hat blaue Lichtinseln, die vor allem mit teilweise noch sichtbarem Felsen interessant aussehen.
Der Bahnhof Mirke hat ebenfalls einen Biergarten. Das Gelände jenseits der Gleise ist heute Gewerbegebiet und LivingLabNRW als Forschungsgelände der Bergischen Universität Wuppertal zum Thema nachhaltiges Bauen.
Kurz hinter dem Bahnhof Mirke taucht man in den Dorrenberg-Tunnel (175 m) ein, der nach der Beschriftung auf dem Portal auch Tanztunnel genannt wird. Trotz der Kürze lässt sich kaum von einem zum nächsten Portal schauen, da er in einer Kurve verläuft. Auch er ist farbig beleuchtet mit roten Lichtinseln.
Der nächste Bahnhof lässt nicht lange auf sich warten. Wie Mirke hat auch der Bahnhof Ottenbruch einen Biergarten am Bahnhof und einen erhaltenen Bahnsteig. Möglicherweise sind Betonfundamente Reste einer früher markanten hölzernen Bahnsteigüberdachung. Es folgt mit dem Tunnel Dorp (488 m) einer der längsten im Stadtgebiet von Wuppertal. Über ihm verläuft auch die Autobahn A46, die uns bisher auf der rechten Seite begleitet hat. Ein kleiner Haltepunkt in Dorp befindet sich direkt hinter der Tunnelausfahrt. Es ist der dritte der kleineren Haltepunkte der Nachkriegszeit. Er wurde markanterweise von einer Steinbogenbrücke überspannt, die heute nicht mehr existiert.
Von Varresbeck zum Streckenende bei Vohwinkel
Der Bahnhof Varresbeck liegt heute von Gewerbegebieten umgeben und hat auch einen Biergarten. Ein Bahnsteig, der früher als breiter Inselbahnsteig zwischen den Schienen lag, existiert nicht mehr. Es wird nun auf der Trasse wesentlich ruhiger, da wir das innerstädtische Wuppertal langsam verlassen.
Wir unterfahren die A535 und passieren mit der Deponie Lüntenbeck eine alte Mülldeponie, die man von der Nordbahntrasse aus befahren kann und eine ganz gute Aussicht über die westlichen Teile von Wuppertal genießen kann. Am Standort des alten Bahnhofs Lüntenbeck besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Schloss Lüntenbeck mit einem Restaurant zu machen.
Linkerhand fällt der markante Kugelgasbehälter auf, einer der größten seiner Art.
Am Haltepunkt Lüntenbeck trennten sich zwei Strecken Y-förmig voneinander, nach Vohwinkel und nach Düsseldorf – allerdings ohne Weichen im unmittelbaren Bereich, weshalb es betrieblich tatsächlich ein Haltepunkt und kein Bahnhof war. Markant für den Haltepunkt war ein über Stufen erreichbarer Fußgängerüberweg mit Zugang zu den Bahnsteigen.
Der Hauptweg des Bahntrassenweges führt auf der alten Trasse bis kurz vorm Bahnhof Vohwinkel. Die offizielle Wegführung endet an einem Parkplatz vor dem Bahnsteigzugang.
Tesche und die Regiobahn
Die Rheinische Eisenbahn selbst führte von Lüntenbeck in westlicher Richtung weiter in Richtung Mettmann und Düsseldorf, wo heute die S28 fährt. Noch einige hundert Meter ist diese Trasse als Radweg ausgebaut. Ein Tunnel unter der Ortschaft Tesche ist jedoch zum Fledermausschutz gesperrt und unbefahrbar. Nicht weit dahinter fangen dann die Schienen auf der Regiobahn nach Düsseldorf an und beginnt der aktive Bahnbetrieb.
Die Regiobahn hat die Strecke 1998 übernommen und nach Einstellung des Personenverkehrs durch die Deutsche Bahn saniert. Heute fährt die S-Bahn zwischen Kaarst, Neuss, Mettmann und Wuppertal größtenteils auf dem historischen Verlauf der Rheinischen Bahn. Häufig zählt sie zu den Linien mit den geringsten Ausfällen und mit den höchsten Beliebtheitswerten.
Radweg auf der Schwarzbachtrasse
Der Radweg auf der Schwarzbachtrasse bietet eine sehr gute Ergänzung zur Wuppertaler Nordbahntrasse. Auf einer Länge von etwa nur zwei Kilometern verläuft dieser Radweg auf der ehemaligen Verbindungsstrecke zwischen Oberbarmen und Wichlinghausen und zweigt am Bahnhof Wichlinghausen direkt von der Nordbahntrasse ab. Ursprünglich im Jahr 1890 eröffnet, wurde die Strecke 1998 stillgelegt und 2020 als Radweg auf der alten Eisenbahntrasse wiederbelebt.
Im Vergleich zur Nordbahntrasse ist die Schwarzbachtrasse aufgrund ihres einst eingleisigen Ausbaus schmaler. Der Weg schlängelt sich in Form eines großen „S“ durch die Landschaft und besteht praktisch ausschließlich aus Kurven, was Radfahrenden eine abwechslungsreiche und spannende Fahrt bietet.
Entlang dieser kurzen Strecke befinden sich mehrere bemerkenswerte und spektakuläre Bauwerke: Direkt hinter dem Bahnhof Wichlinghausen gelegen, ist das 186 Meter lange und bis zu 29 Meter hohe Schwarzbachviadukt ein beeindruckendes Bauwerk. Kurz vor der Stilllegung des Eisenbahnverkehrs wurde das Viadukt aufwendig saniert, wobei die Fahrbahn-Träger zwischen den Stützpfeilern ausgetauscht wurden. Den namensgebenden Schwarzbach bekommt man übrigens nicht zu Gesicht, denn er ist unter den Häusern an der Straße Schwarzbach verrohrt und mündet unspektakulär am Schwebebahn-Bahnhof Oberbarmen in die Wupper.
Wichlinghauser Tunnel und Legobrücke 2.0
Nicht weit dahinter befindet sich der Wichlinghauser Tunnel. Mit einer Länge von 290 Metern und aufgrund seiner kurvigen Struktur bietet dieser Tunnel eine besondere Erfahrung: Man kann nicht von einem Ende zum anderen sehen. Der Tunnel ist beleuchtet und verfügt, ähnlich wie die Tunnel der Nordbahntrasse, zusätzlich über eine farbige Akzente in Rot, die für eine besondere Atmosphäre sorgen.
Unmittelbar hinter dem Wichlinghauser Tunnel befindet sich die Legobrücke 2.0 oder auch Regenbogenbrücke. Diese künstlerisch gestaltete Brücke, die über die Dahler Straße führt, ist ein Werk von Martin Heuwold. Sie stellt die zweite Legobrücke in Wuppertal neben der über der Schwesterstraße (siehe weiter oben) dar und ist ein auffälliges Highlight auf der Strecke. Sie wirkt allerdings nur von unten von der Straße aus, die man aber über eine Rampe direkt an der Brücke erreicht.
Der Radweg endet wenige hundert Meter dahinter nahe dem Bahnhof Wuppertal-Langerfeld unspektakulär an der Grundstraße und bietet Zugang zum nahegelegenen S-Bahnhof.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°18’24.37″N, 7°14’27.91″E – Südausgang Tunnel Schee
51°17’53.87″N, 7°14’16.51″E – Haltepunkt Bracken
51°16’45.12″N, 7°13’21.84″E – Bahnhof Wichlinghausen, Schwarzbachtrasse
51°16’20.85″N, 7°11’25.13″E – Haltepunkt Rott / Ostportal Rott-Tunnel
51°16’09.69″N, 7°10’28.78″E – Bahnhof Loh
51°16’03.24″N, 7°09’38.64″E – Lego-Brücke 1
51°16’00.90″N, 7°08’41.23″E – Bahnhof Mirke
51°15’43.56″N, 7°07’26.47″E – Bahnhof Ottenbruch
51°15’36.77″N, 7°06’42.56″E – Haltepunkt Dorp
51°15’10.52″N, 7°05’50.16″E – Bahnhof Varresbeck
51°14’43.78″N, 7°04’57.39″E – Haltepunkt Lüntenbeck
51°14’02.94″N, 7°04’15.94″E – Vorplatz Bahnhof Vohwinkel
UTM-Koordinaten (Zone 32):
377397 m, 5685408 m – Südausgang Tunnel Schee
377154 m, 5684471 m – Haltepunkt Bracken
376044 m, 5682373 m – Bahnhof Wichlinghausen, Schwarzbachtrasse
373764 m, 5681679 m – Haltepunkt Rott / Ostportal Rott-Tunnel
372664 m, 5681361 m – Bahnhof Loh
371687 m, 5681186 m – Lego-Brücke 1
370573 m, 5681142 m – Bahnhof Mirke
369111 m, 5680643 m – Bahnhof Ottenbruch
368254 m, 5680455 m – Haltepunkt Dorp
367218 m, 5679671 m – Bahnhof Varresbeck
366174 m, 5678871 m – Haltepunkt Lüntenbeck
365337 m, 5677631 m – Vorplatz Bahnhof Vohwinkel
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.
Quellen und weitere Informationen:
Auf der Website www.bahnen-wuppertal.de sind zahlreiche historische Aufnahmen der Strecke im Betrieb zu finden sowie weitere Informationen zum Bau und zur Betriebseinstellung. Auf www.wuppertalbewegung.de findet man zahlreiche aktuelle Informationen zu den Trassen.