Rund um die Marina Rünthe in Bergkamen
Am Kilometer 23 des Datteln-Hamm-Kanals liegen Yachten und Boote in der Marina Rünthe, dem größten Yachthafen Nordrhein-Westfalens. Skipper liegen in dabei der Sonne an Bord, Menschen flanieren bei schönem Wetter über die Promenade. Manche wandern oder joggen von hier aus rund um den nahen Beversee, der Kern eines kleinen Naturschutzgebietes ist. Am anderen Ufer des Kanals liegt außerdem noch die Ökostation auf dem Gelände eines alten Bauernhofs am Rande der Lippeauen. Wer mag, kann hier also gleich mehrere Ziele auf einer Wandertour oder Radtour miteinander verbinden.
Mit der Marina, dem Naturschutzgebiet, der Ökostation und der alten Zentraldeponie Bergkamen werden gleich vier interessante Orte in diesem Beitrag vorgestellt. In der folgenden Übersichtskarte sind sie dazu eingezeichnet. Im Naturschutzgebiet markieren dabei gestrichelte Linien den Verlauf der Rundwege zum Spazierengehen und Walken. Die farbigen Bänder sind die Radwege auf der Römer-Lippe-Route und der Klöcknerbahntrasse, die das Gebiet außerdem erschließen.
Die folgenden Ziele sind Thema in diesem Beitrag:
Informationen zur Anreise:
Anreise mit dem Auto:
Auf der A1 bis Ausfahrt 81 Hamm / Bergkamen. Aus Richtung Dortmund links, aus Richtung Münster rechts abbiegen Richtung Bergkamen auf den Ostenhellweg.
► Zur Marina / Beversee: In Rünthe an der Ampelkreuzung links (den Schildern der Route Industriekultur Richtung Marina folgend) auf die Werner Straße Richtung Bergkamen abbiegen und hinter der Kanalbrücke rechts abbiegen auf den Hafenweg. Ein Parkplatz mit geringer Kapazität steht am Hafen zur Verfügung. Bei Überfüllung befindet sich ein größerer Parkplatz direkt an der Kanalbrücke der Werner Straße.
► Zur Zentraldeponie: In Rünthe an der Ampelkreuzung geradeaus auf den Westenhellweg. Nach etwa 500 m kurz vor dem Ortsausgang rechts abbiegen in den Fürstenhof. Sofort links halten und das Auto im Bereich der Freifläche vor dem Tor abstellen. Dahinter befindet sich bald eine Rampe zur Deponie.
► Zur Ökostation: In Rünthe an der Ampelkreuzung auf dem Westenhellweg geradeaus ca. 2,2 km weiterfahren. Gegenüber vom Kraftwerk rechts abbiegen in den Dr.-Detlef-Timpe-Weg zur Ökostation. So weit wie möglich vorfahren. Hier kann man am Rand parken, teilweise aber auch auf dem Hof der Station.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Hafenweg (Marina und NSG Beversee), Fürstenhof (Zentraldeponie) oder Dr.-Detlef-Timpe-Weg 1 (Ökostation – vormals Westenhellweg 110, für ältere Navigationsgeräte) in Bergkamen
Anreise Bus und Bahn:
Bergkamen hat leider keinen Bahnhof. Es besteht jedoch eine getaktete Busverbindung zwischen den Busbahnhöfen von Unna und Werne (Linie R81). Außerdem hält an der Haltestelle Marina Rünthe der Schnellbus S30 von Dortmund nach Hamm.
► Zur Deponie und Ökostation über die Kanalbrücke bis zur Kreuzung Westenhellweg, dort links in die Straße Westenhellweg und nach 500m rechts in den Fürstenhof. Durchs Tor und entweder auf die Deponie oder geradeaus weiter bis zur Ökostation.
Anreise mit dem Schiff:
Auf dem Westdeutschen Kanalnetz (Dortmund-Ems-Kanal mit Ems, Mittellandkanal / Küstenkanal, Rhein und Ruhr mit Wesel-Datteln-Kanal beziehungsweise Rhein-Herne-Kanal zunächst bis Datteln. Von dort auf dem Datteln-Hamm-Kanal bis zum Kilometer 23.
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Zahlreiche Thema-Radwege verlaufen direkt oder in der Nähe der Marina Rünthe meist am Kanal entlang vorbei: die Römer-Lippe-Route, der Emscher-Park-Radweg, die Deutsche-Fußballroute NRW, die LandesGartenSchau Route sowie ein Teil des Netzes „RadKreisUnna“. Der Emscher-Park-Radweg verläuft außerdem auf dem anderen Kanalufer entlang. Über das Sperrtor lässt sich die Seite wechseln und das Naturschutzgebiet anfahren. Die Zentraldeponie wird außerdem von der Wassererlebnis-Schleife der Römer-Lippe-Route erreicht. Kamen und Unna sind über den Bahntrassenweg auf der Klöcknerbahntrasse angebunden.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Marina Rünthe bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000).
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Blaue Glücksorte im Ruhrgebiet* und 52 kleine & große Eskapaden im Ruhrgebiet: Ab nach draußen!*
Die Marina Rünthe in Bergkamen
Als 1914 der Datteln-Hamm-Kanal in Betrieb genommen wurde, hatte die Freizeitnutzung kaum einen Stellenwert. Überwiegend wirtschaftliche Interessen erfüllten die künstliche Wasserstraße und die vielen Verladehäfen beispielsweise von Zechen, die unter anderem die Eisenbahn entlasten sollten. Der Datteln-Hamm-Kanal ist eine künstliche Wasserstraße zwischen Datteln und der Stadt Hamm im östlichen Ruhrgebiet. In Datteln hat er eine Verbindung zum Dortmund-Ems-Kanal, Rhein-Herne-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal – kurzum: an das gesamte deutsche Kanalnetz. Hauptsächlich genutzt wird der Kanal von Binnenschiffen, die den Hafen Hamm anfahren, außerdem erhalten drei größere Kohlekraftwerke ihr Brennmaterial über den Kanal und besitzen eigene Häfen.
Auch einige Bergwerke unterhielten hier einen Verladehafen, so wie zum Beispiel die Zeche Werne, deren Hafen 1939 am Rande von Rünthe entstanden ist.
Vom Zechenhafen zum größten Yachthafen in NRW
Außerdem war der Kanalhafen ein Verladehafen der Klöckner Bergbau aus Unna-Königsborn. Im Jahr 1995 wurde durch einen privaten Betreiber begonnen, diesen Verladehafen zu einem modernen Liegeplatz für fast 300 Yachten aller Größen umzubauen – so entstand die Marina Rünthe. Mit Marina ist an dieser Stelle kein weiblicher Vorname gemeint, sondern die moderne Bezeichnung für einen Yachthafen. Der Name stammt vom Lateinischen „marinus“ und bedeutet etwa „am Meer liegend“.
Das Schrägluftbild mit Blickrichtung Norden zeigt den Kern der Marina und dem östlichen Hafenteil. Zu sehen ist etwa die Hälfte der Liegeplätze, die sich in der linken unteren Ecke weiter fortsetzen.
Der Hafen ist trotz des Saisongeschäftes ganzjährig geöffnet und bietet alle üblichen und notwendigen Hafeneinrichtungen für Skipper. Abgesehen davon finden sich hier Cafés und zahlreiche Wege zum Flanieren – entlang des Kanals oder vorbei an den mehr oder weniger großen und prächtigen Boote, wo bei schönem Wetter manch Eigner das seichte Schaukeln des Gefährts auf dem Wasser und die Sonne auf der Haut genießt. Die Promenade und die Wege werden dabei durch hohe Laternen beleuchtet, die nachts in einem bestimmten Takt in der Leuchtintensität pulsieren. Es handelt sich dabei um die Lichtkunstinstallation „PulsLicht“ von Mischa Kuball.
Zusammen mit dem kleineren Preußenhafen der ehemaligen Zechen Preußen und Gneisenau bei Lünen blüht auf dieser Wasserstraße nun auch der private Schiffsverkehr.
Das Hafengelände ist ständig frei zugänglich.
Marina Rünthe: www.marina-ruenthe.de
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°38’29.74″N, 7°38’36.17″E – Marina Rünthe
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
406127 m, 5722048 m – Marina Rünthe
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.
Die Marina Rünthe ist ein „blauer Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Melanie Brozeit. Unter dem Leitsatz „Fahr raus und tauch ein“ bietet es fast 80 Ziele am Ufer, auf oder im Wasser an Flüssen, Seen, Kanälen und Häfen im Revier. Blaue Glücksorte im Ruhrgebiet*
Ausführliche Informationen zur Anreise mit Auto, Bus, Bahn, Schiff & Co. finden Sie oben in der Einleitung.
Der Beversee in Bergkamen
Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts schlängelte sich der Beverbach bei Rünthe durch die waldreiche Kamer Mark und das Große Holz. Heute stellt sich die Landschaft allerdings sehr anders dar. Aus dem Bach wurde ein See, aus dem Großen Holz ein Berg und im Wald entdeckt man zahlreiche Krater. Der Mensch hat auf verschiedene Art und Weise direkt oder indirekt Eingriff auf das Erscheinungsbild der Landschaft genommen.
Das heutige Naturschutzgebiet Beversee erstreckt sich auf etwa 100 ha Fläche südlich des Datteln-Hamm-Kanals zwischen der Bundesstraße B233, der Güterbahnstrecke sowie der Halde Haus Aden 2. Von Ost nach West beträgt die Länge fast 2 km, die maximale Nord-Süd-Ausdehnung etwa 800 Meter. Es schließt sich dabei direkt an die Marina Rünthe an.
Ein Bergsenkungsgewässer am Rande von Rünthe
Kern des 1979 ausgewiesenen Naturschutzgebietes ist der etwa 9 ha große Beversee. Er entstand zwar von selbst in den 1940er Jahren, bedingt jedoch durch Bergsenkungen, die wiederum durch den von Menschenhand gemachten Bergbau stattfanden. Es ist nicht nur die inzwischen verbrannte Kohle, die einst unter der Region lag, sondern auch eine unglaublich riesige Menge Nebengestein. Nicht ganz umsonst befindet sich hier mit der Halde Großes Holz und anderen kleineren Halden rings herum die zweitgrößte Haldenlandschaft im Ruhrgebiet.
So reiht sich die Entstehungsgeschichte des Beversees ein in die der in der Nachbarschaft liegenden Gewässer Radbodsee, Lanstroper See, Pleckenbrinksee oder Hallerey. Ein Pumpwerk sorgt heute für einen konstanten Wasserspiegel. Der schmale, aber über 650 Meter langgezogene See mit zahlreichen kleinen Buchten hat eine Wassertiefe von etwa 6 m. Nur am Südufer ist es möglich, sich an einer Stelle dem Wasser zu nähern. Allgegenwärtig sind die Schornsteine und der Kühlturm vom nahegelegenen Kraftwerk Bergkamen, die sich hinter den Bäumen erheben und bei Windstille beinahe romantisch im Wasser spiegeln. Hier befindet sich außerdem eine barrierefrei zugängliche Aussichtsplattform mit weiteren Informationen.
Spazierwege und Fitness-Parcours im Naturschutzgebiet
Ein kleiner sowie ein großer Rundwanderweg erschließen gut markiert das Gelände. Sie verlaufen um den See in mal mehr und mal weniger großem Abstand. In der Übersichtskarte oben sind diese Wege ausgehend vom Parkplatz an der B233 und der Marina sowie an den Kreuzungspunkten mit der Römer-Lippe-Route markiert.
Auf hölzernen Schildern sind der Helmut-July-Weg und der Herbert-Reiss-Weg ausgeschrieben. Sie sind benannt nach Persönlichkeiten, Lehrer aus Bergkamen und Kreisdirektor in der entsprechenden Zeit, die sich etwa in den 1970er Jahren für den Erhalt des Sees starkgemacht haben. Außerdem ist ein Fitness-Parcours ausgeschildert – entsprechende Informationen dazu finden Sie auf Tafeln an der Marina Rünthe.
Da es jedoch im Naturschutzgebiet kaum mehr als diese Wege gibt, ist ein Verlaufen praktisch ausgeschlossen. An einigen Zugängen befinden sich zudem Lagepläne und Informationstafeln zur Industrienatur.
Es ist zu betonen, dass ein Spaziergang durch das Naturschutzgebiet sowohl im Sommer als auch im Winter reizvoll ist. Im Sommer wuchern die Farne und diverse Wasserpflanzen blühen und gedeihen. Im Winter sind die (im Sommer häufig verdeckten) Bombenkrater jedoch besser zu erkennen und vom Weg auszumachen.
Landschaft mit Explosions-Kratern
Eine weitere Besonderheit des Naturschutzgebietes Beversee zeigt sich während des Spaziergangs durch den Wald und um den See. Zunächst scheinbar zufällig, doch dann fallen die immer wieder am Wegesrand passierten runden Löcher auf, die zum Teil unter den Grundwasserspiegel reichen und daher mit Wasser gefüllt sind. Es handelt sich um Bombenkrater aus dem Zweiten Weltkrieg. Vor allem südlich des Sees verbergen sich diese Trichter im Wald. Man muss wissen, dass das nicht weit entfernte Bayer-Schering-Werk als „Chemische Werke Bergkamen“ schon zu Kriegszeiten existiert hat. Diese Werke waren bevorzugtes Bombardierungs-Ziel der Alliierten, wobei zahlreiche Sprengkörper aus dem Flugzeug das Ziel verfehlt haben. Außer im Naturschutzgebiet finden sich diese Krater auch weiter westlich am Rande der heutigen Halde Großes Holz auf der anderen Seite der Bahnstrecke.
Die Bombenkrater sind im Digitalen Geländemodell unten deutlich als kreisrunde Oberflächenformen zu erkennen. Die bunten Farben symbolisieren die Höhenwerte (orange = hochgelegen, blau = tiefgelegen). Der Beversee liegt demnach tiefer als der Datteln-Hamm-Kanal, der sich in der linken oberen Ecke diagonal als gelbes Band durch das Bild zieht. Der Verlauf des Rundweges ist, wenn man genau hinschaut, zu erkennen.
Das Naturschutzgebiet Beversee ist ständig frei zugänglich. Es gelten die üblichen Verhaltensregeln zum Schutze der Natur: Auf den Wegen bleiben (auch, wenn man sich die Bombenkrater gerne ansehen möchte!), Hunde anleinen, Feuer machen und Zelten sind verboten; Angeln im See ist ebenfalls nicht erlaubt. Verstöße gegen diese einfachen Regeln sind mit einer Geldbuße bestrafbar.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°38’16.59″N, 7°38’15.11″E – Aussichtsplattform am Beverseeufer
51°38’26.41″N, 7°38’34.04″E – Zugang NSG von der Marina Rünthe
51°38’10.88″N, 7°37’28.29″E – Zugang NSG Halde Großes Holz
51°38’11.70″N, 7°39’01.48″E – Zugang NSG Werner Straße / B233
UTM-Koordinaten (Zone 32):
405715 m, 5721649 m – Aussichtsplattform am Beverseeufer
406084 m, 5721945 m – Zugang NSG von der Marina Rünthe
404811 m, 5721489 m – Zugang NSG Halde Großes Holz
406603 m, 5721481 m – Zugang NSG Werner Straße / B233
Ausführliche Informationen zur Anreise mit Auto, Bus, Bahn, Schiff & Co. finden Sie oben in der Einleitung.
Der Beversee ist ein „grüner Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Thomas Dörmann. Unter dem Leitsatz „Geh raus & blüh auf“ bietet es 80 Ziele aus den grünen Parks, Halden und Landschaften im Ruhrgebiet: Grüne Glücksorte im Ruhrgebiet*
Die Ökostation in Bergkamen
Von und über die Natur lernen, beobachten und vielleicht auch probieren – das geht auf dem Gelände der Ökologiestation am Rande des Naturschutzgebietes Lippeauen in Bergkamen. Seit 1995 liegt am Westenhellweg zwischen Lippe und Kanal die Ökologiestation des Kreises Unna. Sie nutzt die Gebäude des Bauernhofs Schulze Heil. Der alte Hof mit belegten Wurzeln ins 12. Jahrhundert etwas südlich vom heutigen Standort wurde im 19. Jahrhundert abgerissen und an dieser Stelle neu errichtet. Etwa am Standort des Kühlturms vom Kohlekraftwerk Bergkamen hat der alte Hof gestanden. Ab den 1980er Jahren gehörte der Hof dem Betreiber des Kraftwerks, 1990 hat ihn dann der Kreis Unna gekauft. Im Zuge der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park wurde der Umbau zur Ökologiestation durchgeführt.
Die Ökostation liegt in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk Bergkamen im Ortsteil Heil. Im folgenden Luftbild ist die Nachbarschaft gut zu erkennen. Mittig befindet sich das Kraftwerk Bergkamen, die Ökostation auf der anderen Straßenseite am oberen Bildrand.
Auf dem nächsten Luftbild ist die Hof-Anlage oberhalb des Westenhellwegs noch besser zu erkennen. Die wichtigen Gebäude sind beschriftet. Etwas außerhalb liegt in der oberen rechten Ecke außerdem der kleine Aussichtsturm am Rande der Lippeaue. Nach Osten schließt sich die Zentraledeponie an, die im nächsten Abschnitt beschrieben ist (nicht im Bild).
Ein Spaziergang über die Ökostation
Einige Bauteile, vor allem in jüngerer Zeit entstandene Anbauten, wurden abgerissen, die historischen Gebäude jedoch größtenteils entkernt und saniert. Nun wird Regenwasser für Toilettenspülungen und zur Bewässerung in einer Zisterne gesammelt und das Abwasser sogar noch auf dem Grundstück geklärt. Es entstand der eingezäunte westfälische Bauerngarten zwischen Hauptgebäude sowie dem Melkerhaus. Er beinhaltet unter anderem Heilpflanzen, Kräuter und Lavendel und lädt zu einem kleinen Rundgang ein. An das Melkerhaus schließt sich dann das Wild- und Honigbienenareal mit Wildblumen, Trockenmauern und Teich an.
Ein Lehrpfad führt dort durch das Gelände und zum Bienenlehrstand und dem kleinen Spielplatz. Diesen Teil kann man besuchen und anschauen, zum Beispiel als Teil eines Spaziergangs zu den in diesem Beitrag vorgestellten Zielen Marina, Beversee und Zentraldeponie oder sogar in Verbindung mit der Halde Großes Holz. Eine Variante der Römer-Lippe-Route, die Wasserrunde Bergkamen, führt von Rünthe kommend direkt an der Ökostation vorbei.
In den historischen Gebäuden befinden sich Büros des Umweltzentrums, der Biostation Unna / Dortmund, der Naturförderungsgesellschaft sowie Seminarräume, die zusammen mit den Stationen vor der Tür der Umweltpädagogik vor allem für Kinder dienen können. Regelmäßig finden auf dem Areal auch andere Veranstaltungen für „Größere“ statt. Das können Ausstellungen oder Kurse sein. Selbst Exkursionen in die Natur werden von hier aus regelmäßig angeboten.
Die folgenden Bilder zeigen einige Eindrücke vom Gelände der Ökostation in Nachbarschaft zum Kraftwerk:
Aussichtsturm an den Lippeauen
Ein etwas versteckter Aussichtsturm am Ende der Obstbaumallee bietet außerdem einen schönen Blick in die nicht zugänglichen Lippeauen. Mit etwas Geduld kann man von der obersten bedachten Plattform vor allem Vögel beobachten, die sich an den kleinen Wasserflächen sowie den feuchten Wiesen einfinden. Der Turm ermöglicht sogar Rollstuhlfahrern einen Blick in die Aue.
Ausführliche Informationen zur Anreise auch zur Ökostation finden Sie oben in der Einleitung.
Auf der Station gibt es keine Möglichkeit, das hier zerlegte Fleisch zu kaufen.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°38’27.39″N, 7°37’17.66″E – Ökostation
51°38’34.40″N, 7°37’31.39″E – Aussichtsturm
UTM-Koordinaten (Zone 32):
404617 m, 5722004 m – Ökostation
404885 m, 5722215 m – Aussichtsturm
Die Zentraldeponie an der Lippeaue
An der Ortsausfahrt von Rünthe Richtung Lünen erstreckt sich zwischen der Landstraße und der Lippe eine rekultivierte Hausmülldeponie – die Zentraldeponie Bergkamen der Abfallbeseitigungsgesellschaft Ruhr. Sie war von 1975 bis 1987 in Betrieb. Seit den 1990er Jahren ist das 28 ha große Landschaftsbauwerk für die Öffentlichkeit frei zugänglich und eine beliebte Freifläche mit Wegen geworden. Kaum etwas deutet darauf hin, was im Innern des Berges schlummert.
Während die Hänge an drei Seiten dicht bewachsen sind, besteht das recht flache, leicht gewölbte Gipfelplateau aus drei großen Wiesenflächen, die jeweils durch Baum- und Buschreihen voneinander abgetrennt sind. Besonders charakteristisch sind die zahlreichen kleinen, runden Bauminseln in der Wiese. Hier liegt mit 70,4 Metern über dem Meeresspiegel auch der höchste Punkt der Deponie. Nach Norden ist der etwa 20 Meter hohe Hang weitgehend frei und lässt tiefe Blicke auf die idyllische Lippeaue sowie den Fluss selbst zu. Wege verlaufen dabei am Rande der bewachsenen Zonen und Streifen über und um den Gipfel. Im Norden führt ein Weg recht dicht am sonst in den Naturschutzgebieten hier eher unnahbaren Flussufer entlang.
Strom aus Deponiegas
Als Besonderheit wird im Deponiekörper entstehendes Gas aufgefangen und in einem am Fuße der Zentraldeponie stehenden Blockheizkraftwerk verbrannt. Der daraus entstandene Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, die Abwärme einer benachbarten Gärtnerei dabei zum Beheizen der Gewächshäuser zugeführt.
Allerdings ist das Gasaufkommen inzwischen, Jahrzehnte nach Schließung der Deponie, stark rückläufig. Auf der Deponie selbst sind hier und dort Gasbrunnen anhand ihrer Abdeckung zu erkennen – mit den gelben Warnschildern auf den Deckeln praktisch der einzige Hinweis auf die ursprüngliche Nutzung dieses Geländes. Informationstafeln am Kraftwerk erläutern das Prinzip der Gasnutzung aus der Müllkippe. In der Karte unten ist die Deponie plastisch anhand der Gelände-Schummerung zu erkennen.
Der höchste Punkt liegt im westlichen Drittel etwa dort, wo das Z der Beschriftung „Zentraldeponie“ steht. Besser als die Karte verschaffen jedoch die Fotos einen Eindruck von der alten Deponie, die im Folgenden abgebildet sind und aus dem Frühjahr stammen.
Ausführliche Informationen zur Anreise auch zur Deponie finden Sie oben in der Einleitung.
Die Deponie ist seit Jahren Ziel von Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner frei und ohne Leine laufen lassen. Wer Angst vor Hunden hat, sollte daher das Gelände meiden.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°38’34.40″N, 7°37’31.39″E – Aussichtsturm
51°38’38.14″N, 7°38’02.97″E – Gaskraftwerk Zentraldeponie
51°38’40.20″N, 7°38’07.56″E – Treppe und Parkplatz Zentraldeponie
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
404885 m, 5722215 m – Aussichtsturm
405494 m, 5722319 m – Gaskraftwerk Zentraldeponie
405583 m, 5722381 m – Treppe und Parkplatz Zentraldeponie
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.