Emscherweg Teil 4 (Oberhausen-Voerde), Kleine Emscher und Wolfsbahntrasse
Auf etwa 100 Kilometern Länge verläuft der Emscherweg von der Quelle bis zur Mündung der Emscher. Er macht dabei den Wandel von einer offenen Abwasser-Kloake zum lebendigen Fluss erlebbar und verbindet durch den Emscherkunstweg dabei geschickt Natur und Landschaft mit spannenden Kunstwerken am Wegesrand.
Die vierte und letzte Etappe führt nun von Oberhausen bis zur Mündung der Emscher in den Rhein sowie entlang der Kleinen Emscher und auf dem Bahntrassenradweg auf der Wolfsbahn in Marxloh.
In der folgenden Karte ist der Wegeverlauf des Emscherweges (Teil 4) mit einem pinkfarbenen Band und mit Kilometrierung eingezeichnet. Ebenfalls eingetragen ist der Radweg Kleine Emscher und der auf der alten Wolfbahntrasse in Marxloh.
Die mit Nummernpunkten gekennzeichneten Orte ( bis ) werden im Text näher beschrieben. Die dunkelblauen Pfeile markieren Anschlüsse zu anderen Themenradwegen oder solchen, die auf diesen Internetseiten beschrieben sind. Mit diesen kann eine Tour auf dem Emscherweg zu einer größeren Rundtour im Unterlauf der Emscher beispielsweise am Rhein entlang oder auf Bahntrassenradwegen zusammengestellt werden.
Ein kurzer Hintergrund zur Emscher
Über etwas mehr als 80 Kilometer fließt die Emscher von Osten nach Westen quer durch das Ruhrgebiet. Sie entspringt dabei in Holzwickede im Kreis Unna, ganz im Osten des Ruhrgebietes. Dann verläuft sie durch Dortmund und einige weitere Großstädte bis zur Mündung in den Rhein bei Dinslaken.
Durch die rasche Industrialisierung und die zahlreichen Kohlezechen stieg der Bedarf an Wasser im Ruhrgebiet zum Ende des 19. Jahrhunderts enorm an. Sauberes Trinkwasser wurde aus den beiden großen Flüssen Ruhr im Süden und Lippe im Norden gewonnen. Das Abwasser wurde dagegen in die Emscher geleitet, was auf den ersten Blick ein gutes System zu sein scheint, um die Hauptflüsse sauber zu halten. Fortan verlief jedoch ein offener Schmutzwasserkanal quer durchs Ruhrgebiet.
Unterlauf der Emscher und Mündungen
Der Emscherweg folgt von hier aus der Emscher, die eigentlich korrekt als „Neue Emscher“ bezeichnet werden müsste. Die Alte Emscher ist der ursprüngliche natürliche Verlauf. Sie verlief mit zahlreichen Flussschlingen vom Kaisergarten vorbei am heutigen Landschaftspark Duisburg-Nord und schließlich am heute nicht mehr existierenden Ort Alsum (wo sich heute der Alsumer Berg befindet) in den Rhein. Am Anfang des 20. Jahrhunderts kam es jedoch zu Problemen durch Bergsenkungen. Da Wasser selten bergauf fließt, drohten Teile von Duisburg zu überfluten. In den 1910er Jahren wurde die Emscher daher umgeleitet.
Die heute sogenannte Kleine Emscher fließt am Gasometer Oberhausen in westlicher Richtung und bei Aldenrade in den Rhein. Ende der 1940er Jahre wurde die Emscher noch einmal umgelegt. Die Kleine Emscher wurde abgeschnitten und die Emscher macht heute unter der Brücke der A42 ihre scharfe Rechtskurve. Seitdem fließt sie in nordwestlicher Richtung bis zu ihrer heutigen Mündung bei Voerde und Dinslaken. In der nachfolgenden Karte sind die drei Mündungsverläufe ab Oberhausen dargestellt.
Beschilderung und Wegebeschaffenheit
Der Emscherweg ist durchgehend beschildert. An wichtigen Punkten findet man große blaue Schilder mit dem Logo der Route, an den rot-weißen Verkehrsschildern des Radverkehrsnetzes NRW sind kleinere blaue Piktogramme angebracht. Stellenweise ist auch einfach nur dem roten Fahrrad-Piktogramm auf quadratischem weißen Grund mit einer Richtungsangabe in Form eines Pfeils zu folgen.
Aufgrund von Baustellen kommt es an einigen Stellen zu teils länger andauernden Umleitungen. Vor Ort ist normalerweise eine Umleitungsbeschilderung eingerichtet. An den entsprechenden Stellen wird im Text darauf hingewiesen.
Überwiegend hat der Weg eine wassergebundene Oberfläche. Einige Abschnitte sind asphaltiert. Im Zuge von Umleitungen sind streckenweise Nebenstraßen und ganz wenige Hauptstraßen (mit markiertem Radstreifen) zu benutzen. Da Wasser selten bergauf fließt, hat die Tour ein leichtes Gesamt-Gefälle von etwa 20 Metern. Es gibt praktisch keine nennenswerten Steigungen außer kurze Damm-Anstiege an Deichen oder Querstraßen mit Brücken. Auch ohne E-Bike und für ungeübte Personen ist die Tour daher leicht schaffbar.
Hinweis: In einigen Informationen variieren die Schreibweisen des Weges. Auf dieser Seite wird ausschließlich die Variante ohne Bindestrich und in einem Wort verwendet: Emscherweg.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist der Emscherweg bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr West* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Kreis Wesel* (1:50.000), BVA Radwanderkarte Kreis Wesel* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Niederrhein* (1:70.000).
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Emscher-Touren: In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott*, Radtouren am Wasser*, Blaue Glücksorte im Ruhrgebiet* sowie Grüne Oasen im Ruhrgebiet*.
GPS-Koordinaten zu ausgesuchten Zielen finden Sie am Ende des Beitrags.
Erste Etappe Holzwickede (Quelle) – Dortmund
Zweite Etappe Dortmund – Herne / Recklinghausen
Dritte Etappe Herne / Recklinghausen – Oberhausen (vorherige Etappe)
Alte Emscher Landschaftspark Duisburg-Nord – Alsum
Die letzte Etappe hat in Sichtweite des großen Gasometers an der Slinky-Brücke am Schloss und Kaisergarten in Oberhausen geendet. Wir waren von der Quelle kommend bis dahin dem immer breiteren Fluss gefolgt, der hier parallel zum Rhein-Herne-Kanal verläuft und mit ihm zusammen eine schmale Landzunge bildet. Diese sogenannte „Emscherinsel“ hat hier, am Gasometer, in dieser Form ihr Ende. Kanal und Emscher gehen auseinander. Der Kanal führt in einem langen Linksbogen zum Duisburger Binnenhafen, die Emscher macht eine scharfe Rechtskurve.
Der Emscherweg Teil 4
Gasometer und Schloss Oberhausen
Nachdem wir den notwendigen, aber – wie ich finde – nicht langweiligen geschichtlichen Teil hinter uns gebracht und verstanden haben, folgen wir zwischen Knotenpunkt 9 und 10 nun dem Emscherweg von der Neuen Mitte aus nach Buschhausen. Haben wir die Straßen hinter uns gelassen, kommen wir zur Kreuzung mit dem Radweg Kleine Emscher. Genau an dieser Stelle führte bis in die 1940er Jahre die Emscher in westlicher Richtung nach Aldenrade. Hier an der Autobahnbrücke wird sie zur Neuen Emscher und macht seit ihrer zweiten Umlegung die scharfe Rechtskurve und nutzt ihren derzeitigen Verlauf. Wir fahren weiter geradeaus und stoßen auf den typischen Deich. Kanalisiert und ein wenig müffelnd fließt das Wasser zügig abwärts. Hinter uns liegt besagte scharfe Kurve, dahinter erhebt sich im Licht der aufgehenden Sonne der große Gasometer. Hin und wieder kreuzt eine Straßenbrücke den Fluss.
Entlang der Neuen Emscher zum Revierpark
Am Knotenpunkt 13 kreuzen wir die alte Bahntrasse zwischen Ruhrort und Sterkrade. Hier verläuft der Bahntrassenradweg „Grüner Pfad“, der kurz darauf in den Radweg auf der HOAG-Trasse übergeht. Diese werden wir später noch einmal berühren. Von hier aus würden wir sehr gut zum nahen Landschaftspark Duisburg-Nord auf dem Gelände des Hüttenwerks Meiderich gelangen. Außerdem ist in Gegenrichtung der Bahnhof Sterkrade gut erreichbar.
Ein Regenrückhaltebecken vor uns ist im Bau, sodass schon seit einigen Jahren auf Ortsstraßen zurückgegriffen werden muss.
Am großen Kreisverkehr hinter dem Ortseingang blicken wir rechts bald auf die Turmwindmühle von Holten, die privat bewohnt ist und gegenüber der Tankstelle liegt.
Wir können auch einen Abstecher in den Revierpark Mattlerbusch machen. Der Revierpark ist einer von fünf, die in den 1970er Jahren gegründet wurden. Sie dienten damals im noch hauptsächlich industriellen und vor allem in der Luft verschmutzten Ruhrgebiet als grüne Erholungsfläche, Sport- und Spielgelegenheit für die Bevölkerung.
Wenn man den Abstecher in den Revierpark gemacht hat, kann man die Runde gleich vergrößern zum Kastell Holten, das sich in der Nähe befindet. Am Rande einer Parkanlage steht der alte Ostflügel der alten Burg, der aus dem 16. Jahrhundert stammt. Die Wurzeln der Burg gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Nicht weit von hier verläuft übrigens die HOAG-Trasse entlang, auf die wir später teilweise noch einmal stoßen werden.
Eier der Kläranlage Emschermündung
In Holten stoßen wir nach der Umleitung zurück auf den Flussradweg, der wieder auf dem hohen Deich verläuft. Hier besteht die Möglichkeit, zum etwa 1,5 km entfernten Bahnhof Holten zu fahren. Vorbei an den zwei Sportplätzen fahren wir erst einmal nur für ein kurzes Stück entlang des Flusses. Ein langes, rostiges Stahlband auf der linken Seite bietet sich als spontane Tribüne bei Fußballspielen an. Die nächste Kreuzung führt uns wieder zum Radweg auf der bereits bekannten HOAG-Trasse. Die Trasse hat seit dem Treffen vorhin einen großen Bogen über Sterkrade gemacht und führt nun in westlicher Richtung zurück zum Rhein. Sie kann später als eine Option für den Rückweg genutzt werden. Über sie ist übrigens von hier aus ein Abstecher zur nahen Halde Hühnerheide mit einer guten Aussicht über die Umgebung möglich.
Vor uns liegt das zentrale Klärwerk Emschermündung. Die Kläranlage stammt aus den 1970er Jahren und war zu ihrer Gründung die größte Anlage ihrer Art in Europa. Weithin sichtbar sind die drei markanten Faultürme mit ihrer silbrig glänzenden Oberfläche, die wie große Eier aussehen. Auf den letzten Etappen haben wir ähnliche Anlagen in Bottrop und Deusen gesehen. Das komplette Wasser der Emscher mitsamt ihrer Schmutzfracht wurde früher durch die Kläranlage geleitet und gelangte anschließend gereinigt in den Unterlauf und letztlich in den Rhein.
Kleeblatthalden und Hangpark
Die Kläranlage müssen wir umfahren. Wahlweise tun wir das auf der offiziellen Wegführung des Emscherweges rechtsherum über einen kurzen Abschnitt auf der HOAG-Trasse oder links, ebenfalls auf der HOAG-Trasse, durch die alte Arbeitersiedlung Wehofen hindurch. Letztere Variante geschieht jedoch auf eigene Faust, vor allem weil ein Weg durch die Siedlung mit ihren diagonal verlaufenden Straßen schnell die Orientierung verlieren lässt. An der Brücke der Holtener Straße über die Emscher kommen beide Touren-Varianten wieder zusammen.
Zwischen Emscher und der Deponie Wehofen, einer von drei künstlichen Halden oder Deponien, die von ihrer Anlage her an ein Kleeblatt erinnern, führt der Weg hoch oben und weitestgehend ohne schattenspendendes Grün weiter. Wir befinden uns nun im Hangpark, einer Parkanlage zwischen Halden und Fluss. Ein Fitness-Parcours und Spielgeräte laden zu einer kleinen Pause mit sportlicher Betätigung, zum Schaukeln oder Wippen ein. Wir passieren eine leuchtend-türkisfarbene alte Eisenbahnbrücke, die zwar befahrbar, aber eine Sackgasse ist.
Der Emscherweg ist an der folgenden Straßenbrücke „angehängt“ und schwebt auf einem Metallgerüst unter der Brücke hindurch. Ob das Riffelblech für Fahrräder oder als Hundespur auf dem Gitterrost des Weges dient, ist mir nicht ganz klar. Beides ist denkbar und nützlich. Auf jeden Fall sollte man absteigen, da mit Gegenverkehr zu rechnen ist und der Weg nicht sehr breit ist. Gibt es Personen mit Problemen, über derartige Gitter zu laufen, durch die man hindurch nach unten blicken kann, ist ein Umweg über die Straße, links, zweimal rechts mit Rückkehr zum Weg an der nächsten Brücke recht einfach möglich.
Emscher-Unterlauf bei Dinslaken
Wir wechseln die Fluss-Seite noch einmal und müssen an der Straßenbahn-Haltestelle Pollenkamp einmal einen Abstecher durch ein Wohngebiet machen. Hier befinden wir uns auch in der Nähe des Stadtzentrums und des Bahnhofs, der nur etwa 2 Kilometer entfernt liegt. Doch wir halten durch und kehren hinter der Ampel wieder ans linke Ufer der Emscher zurück. Genießen wir noch ein wenig den Radweg, der zeitweise wie eine Allee aussieht. Wir kommen zum Radrevier-Knotenpunkt 1 und müssen jetzt nach und nach die Punkte 2, 3 und 4 anfahren. Letzterer markiert unser Ziel. Es ist nicht mehr weit und die Punkte liegen dicht zusammen.
Nach der übernächsten Straßenkreuzung verlassen wir die Emscher und kommen nach Stapp, einer kleinen Siedlung direkt hinterm Deich am Rhein. Mitten im Dorf stehen wir vor dem Knotenpunkt 3, der uns derzeit noch zur Qual der Wahl zwingt. Rechts geht es zum Mündungshof, links zur Emschermündung. Da der Bericht ganz am Ende des Flusses aufhören sollte, fahren wir zunächst rechts, überqueren die neue blaue Brücke und biegen links ab zum Mündungshof. Von der Brücke aus blicken das erste Mal auf den Rhein.
Hof Emschermündung
Wer die ersten Etappen der Emscherweg-Befahrung verfolgt hat, wird feststellen, dass der Bauernhof als Ausflugs- und Erlebnisstation nicht der einzige im Verlauf des Flusses ist. Die Emscher entspringt (mehr oder weniger) am Emscherquellhof, den ersten Hof, den wir uns dort teilweise anschauen konnten. In der zweiten Etappe haben wir den zweiten Hof, den Hof Emschertal am großen Rückhaltebecken Mengede / Ickern besucht.
Nun gibt es mit dem Hof Emschermündung noch eine weitere Hofanlage, die von der Emschergenossenschaft betreut wird und eine schöne Einkehrmöglichkeit bietet. Auf dem Gelände gibt es einen Spielplatz und Picknickplätze, Toiletten (auch barrierefrei), einen Trinkwasserbrunnen und einen Garten mit Färbepflanzen, Kräutern und Blumen für Schmetterlinge zum besichtigen. Ein Café bietet Kaffee und Kuchen, ökologische Produkte und regionales Frühstück (Öffnungszeiten beachten, Anreisehinweise weiter unten). Der Imkerverein trifft sich, der NABU und die VHS, die Seminarräume im Hof Emschermündugn nutzt. Der Hof selbst wurde 1911 errichtet und 2013 umgebaut.
Der Hof Emschermündung ist ein „blauer Glücksort“ im gleichnamigen Buch von Melanie Brozeit. Unter dem Leitsatz „Fahr raus und tauch ein“ bietet es fast 80 Ziele am Ufer, auf oder im Wasser an Flüssen, Seen, Kanälen und Häfen im Revier. Blaue Glücksorte im Ruhrgebiet*
Emschermündung und neues Emscher-Delta
Zurück am Knotenpunkt 3 folgen wir den letzten Metern des Emscherweges. Auch er wird sich mit der neuen Mündung wandeln, sodass diese Beschreibung in absehbarer Zeit an dieser Stelle erneuert werden muss. Wir gelangen zum Fuße des hohen Deiches, den wir an einer Rampe und Treppe erklimmen können. Unmittelbar auf der Deichkrone befindet sich der Knotenpunkt 4 mit der Übersichtstafel, die mit „Emschermündung“ betitelt ist. Hier befand sich die alte Mündung der Emscher in den Rhein.
Eine Brücke führt über das Wehr, eine hohe Barriere, die das Flusswasser als kleiner Wasserfall bewältigen musste. Fachlich wird dieses 6 Meter hohe Objekt als „Absturzbauwerk“ bezeichnet. Dieses stellte eine Barriere für Fische dar, die die Emscher eigentlich stromaufwärts schwimmen wollten.
Die folgenden Bilder zeigen den Zustand der alten Emschermündung bis 2022. Die neue Situation wird im folgenden Abschnitt vorgestellt.
Altes Absturzbauwerk
Im Zuge des Emscherumbaus kommt es auch hier zu einer Renaturierung. Die Mündung wurde zum dritten Mal, wenn auch nur leicht, umgelegt. Statt über den kanalisierten Weg und das Wehr mündet sie jetzt in einem künstlich gebauten Delta mit geringen Höhenunterschieden als eine Art Auenlandschaft in den Rhein. Durch die Umlegung wurde allerdings tatsächlich erneut die Stadtgrenze überschritten. Das Emscherdelta liegt auf dem Gebiet der Stadt Voerde (Niederrhein).
Durch die Baustelle am Emscherdelta kann der Rheindeich auf einem kurzen Abschnitt nicht mehr genutzt werden. Nach Süden kann der Rhein-Radweg wie gewohnt genutzt werden, Richtung Rotbach-Mündung muss eine Umleitung durch das Hinterland gefahren werden.
Neues Emscherdelta
Am 09.11.2022 wurde das Emscher-Delta erstmals geflutet. Seitdem fließt das Wasser über den neuen Weg in den Rhein. Die Fotos zeigen den aktuellen Stand vom Dezember 2023 von der blauen Bogenbrücke unweit vom Hof Emschermündung. Darüber hinaus sind baustellenbedingt nur eingeschränkt Einblicke möglich.
Das oben gezeigte Absturzbauwerk ist nach wie vor vorhanden, liegt aber auf dem Trockenen. Der kanalisierte Fluss dorthin ist inzwischen nicht mehr vorhanden und wurde zugeschüttet.
Es bestehen mehrere Möglichkeiten zur Rückkehr. Der Bahnhof Dinslaken ist von hier aus ca. 4 Kilometer entfernt. Von dort fahren RRX und Regionalexpress zurück nach Oberhausen Hbf. Entweder über das Straßennetz oder über den Rheindeich via Alt-Walsum kann man zum Anfang der HOAG-Trasse gelangen und dieser bis zum zweiten Kreuzungspunkt mit dem Emscherweg folgen. Alternativ von der HOAG-Trasse über den Radweg Kleine Emscher (im weiteren Verlauf dieses Beitrags beschrieben) zurück bis zum Emscherweg kurz vor dem Kaisergarten Oberhausen.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°29’24.39″N, 6°52’43.88″E – CentrO
51°29’37.12″N, 6°52’13.73″E – Gasometer
51°29’32.41″N, 6°51’31.36″E – Slinky Springs to Fame
51°29’31.50″N, 6°51’37.28″E – Schloss Oberhausen und Galerie
51°31’17.13″N, 6°47’13.74″E – Mühle in Holten
51°31’37.07″N, 6°47’01.95″E – Kastell Holten
51°32’41.32″N, 6°45’36.03″E – Hangpark (Standort der Wippe)
51°33’47.03″N, 6°41’49.00″E – Hof Emschermündung
51°33’45.35″N, 6°41’31.49″E – Alte Emschermündung (Absturzbauwerk)
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
352741 m, 5706462 m – CentrO
352171 m, 5706872 m – Gasometer
351350 m, 5706750 m – Slinky Springs to Fame
351463 m, 5706719 m – Schloss Oberhausen und Galerie
346488 m, 5710129 m – Mühle in Holten
346488 m, 5710129 m – Kastell Holten
344677 m, 5712791 m – Hangpark (Standort der Wippe)
340369 m, 5714956 m – Hof Emschermündung
340030 m, 5714915 m – Alte Emschermündung (Absturzbauwerk)
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.
Quellen und weitere Informationen:
Offizielle Webseite des Emscherweges: radrouten.eglv.de
Emscherumbau, Blog der Emschergenossenschaft: blog.eglv.de
Hof Emschermündung: www.hof-emschermuendung.de
Lernmaterial der EGLV: www.zauberweltwasser.de
Emscherkunst: www.emscherkunstweg.de
Der Radweg Kleine Emscher
Vom Gasometer bis zur zweiten Emschermündung in Aldenrade (ca. 8,5 km / 11 km)
In Sichtweite vom Gasometer Oberhausen macht die Emscher heute einen merklichen Knick nach Norden, obwohl der übrige Verlauf äußerst gerade verläuft und die Biegungen durch die Kanalisierung sanft sind. Dieser Knick markiert die zweite Umlegung der Emschermündung in den 1940er Jahren. In der Einführung zum Emscherweg Teil 4, oben auf dieser Seite, wurde die historische Entwicklung des Unterlaufs der Emscher bis zur Mündung bereits beschrieben.
Die Kleine Emscher bildete ab den 1910er Jahren den Hauptflusslauf der Emscher, der bei Aldenrade in den Rhein mündete. In dieser Zeit hieß der Abschnitt übrigens „Neue Emscher“, ein Titel, den heute die neue neue Emscher trägt. Erst nach der zweiten Umlegung auf das heutige Bett scheint die Kleine Emscher ihren heutigen Namen erhalten zu haben. Bei diesem bleiben wir im weiteren Verlauf dieses Beitrags auch, um die Verwirrung nicht noch mehr zu vergrößern. Heute ist die Kleine Emscher von der Emscher abgeschnitten und ein Bach, der sein kleines Einzugsgebiet in Duisburg und Oberhausen hat und sein Wasser teilweise aus der Kanalisation bezieht.
Ein 8,5 km langer Radweg folgt der Kleinen Emscher vom Abzweig vom Emscherweg bis kurz vor deren Mündung in den Rhein (vom Gasometer ca. 11 km). Im Westen ist er an den Bahntrassenradweg auf der HOAG-Trasse angebunden. Eine Verbindung besteht zum Radweg Grüner Pfad zwischen Ruhrort und Sterkrade. In der Karte, die nochmal eingeblendet wird, ist der beschriebene Weg hellblau dargestellt.
Beschilderung und Wegebeschaffenheit:
Der Weg ist auf kompletter Strecke gut ausgebaut und verläuft auf wassergebundener Oberfläche, in wenigen Abschnitten asphaltiert, immer in der Nähe des Bachs. Zwischendurch ist als Umweg ein Wohngebiet zu durchfahren. Immer wieder sind überwiegend Nebenstraßen zu überqueren, weshalb hier besonders Vorsicht geboten ist. Ausgeschildert ist der Weg über das Radverkehrsnetz NRW. Eine thematische Beschilderung wie beim Emscherweg gibt es nicht.
Vom Emscher-Knick bis zum Grünen Pfad
Der Radweg zweigt unter der Autobahnbrücke der A42, nicht weit vom Gasometer Oberhausen entfernt, vom Emscherweg ab. An dieser Stelle wendet sich die Emscher nach Nordwesten und macht den typischen scharfen Bogen. Radfahrende folgen von jetzt an dem ehemaligen zeitweisen Verlauf in Westrichtung zum Rhein. Dort, wo die Emscher von 1910 bis 1949 floss, ist heute ein Parkplatz. Den Beginn des Gewässers markiert besagter Zulauf aus der Kanalisation.
Das Bild, das sich uns von nun an darstellt, ist ein gut ausgebauter Weg – und wechselweise links oder rechts neben uns die Kleine Emscher inmitten eines dichten Galeriewaldes. Ein Galeriewald ist dichter Baumbewuchs am Ufer, der das Gewässer einrahmt. Dieses Bild wird sich kaum ändern im weiteren Verlauf. Da die Bäume wirklich dicht sind, werden wir das Wasser jetzt im Sommer leider nur selten zu Gesicht bekommen. So viele Vorteile ein Galeriewald mit seiner Verschattung für das Gewässer und die Versteckmöglichkeiten für die Tiere auch hat: zu viel des Guten hat auch Nachteile. Beim Radweg an der Körne in Dortmund haben wir ähnliches bereits beobachtet.
Wir stoßen schon bald auf den Radweg Grüner Pfad und nutzen die alte Brücke der Eisenbahn, auf dessen Trasse dieser Radweg heute verläuft, über die Kleine Emscher. Dahinter biegen wir sofort rechts ab, dann links in die Wolframstraße. Unter der Autobahn hindurch und links zurück zum Fluss. Und dann geht der Radweg weiter, rechts von der Kleinen Emscher, die wir höchstens erahnen können.
Vor der Autobahn bietet sich nach links fahrend ein Abstecher zum Skulpturenpfad auf der Wolfsbahntrasse an.
Radweg auf der Wolfsbahntrasse (Abstecher)
Marxloh steht für Kohleförderung und Stahlverarbeitung, Kokerei und Industrie. In den Medien ist vom sozialen Brennpunkt die Rede, weit mehr als jeder zweite Einwohner hat faktisch einen Migrationshintergrund. Neben der August-Thyssen-Hütte und der Kokerei in Schwelgern gab es bis in die 1970er Jahre eine Zeche. Die Zeche Friedrich Thyssen, die vorher Zeche Deutscher Kaiser hieß, hatte hier ihre Schächte II und V im Norden und die Schächte I und VI im Süden. Als Teil eines ganzen Netzwerkes schier unüberblickbarer Eisenbahnstrecken führte eine zweigleisige Güterbahn mitten durch Marxloh. Sie durchquerte den Stadtteil mittig von Norden, von der Hollandbahn bei Dinslaken kommend, bis zum Hüttenwerk und zum Hafen Schwelgern sowie zur Zeche Friedrich Thyssen.
Etwas mehr als 2 Kilometer ist der Rad- und Wanderweg lang, der größtenteils auf der Wolfsbahntrasse (auch Wolfbahntrasse) verläuft. In den 1990er Jahren wurden die Schienen abgebaut und in den Radweg umgewandelt, etwa zeitgleich mit dem Bau der nahen Autobahn. Er verläuft von Norden kommend mit Anschluss an den Radweg Kleine Emscher bis zum Gleisdreieck, in dem sich bis heute das markante Stellwerk befindet, bis zum Hüttenwerk. Hat die Eisenbahn Marxloh früher zerschnitten, dient der Weg als rasche Verbindung ohne Straßenverkehr inmitten der Wohnsiedlung.
Skulpturenpfad Marxloh auf dem Bahntrassenradweg
Mit dem Radweg wurde der Skulpturenpfad Marxloh entwickelt. Zwischen Gleisdreieck und südlichem Streckenende lassen sich einige kleine und zum Teil größere Skulpturen am Wegesrand betrachten – wie die „Schilderbäume“, der „Wolfbahnzug“, das „Kleine Meer“, die „Arche Noah“ oder „Gastfreundschaft“, das umgedrehte dreidimensionale Haus an der Weseler Straße. Kunst ist vielfach Geschmacksache und ein kleines bisschen Verständnis dafür von Vorteil. Wo früher kleine Bahnübergänge waren, sind heute auf dem Skulpturenpfad vor allem Nebenstraßen, mit der Weseler Straße und der Warbruckstraße auch zwei stärker befahrene Verkehrswege zu überqueren. Dies führt immer wieder zum Anhalten und Anfahren und ist insbesondere in Begleitung mit Kindern nicht ganz ungefährlich.
Vom Ende der Wolfsbahntrasse ist es nicht mehr weit zum Rhein bei Alsum. Hier befindet sich auf dem Alsumer Berg ein guter Aussichtspunkt auf die Industrie- und Kokereianlagen in dieser Gegend.
GPS-Koordinaten wichtiger Routenpunkte finden Sie ganz unten in der Zusammenfassung zum Radweg Kleine Emscher / Wolfsbahntrasse.
Weitere Informationen:
Radweg bei Bahntrassenradeln.de: www.bahntrassenradeln.de
Unterlauf der Kleinen Emscher
Weiter geht es auf dem Radweg entlang der Kleinen Emscher: Wir queren die Autobahn mithilfe der kleinen Brücke und biegen auf den letzten Abschnitt auf der linken Seite der Kleinen Emscher ab. Das Geräusch des breitgefahrenen Mantels und zunehmend unter der Felge fühlbare kleine Unebenheiten zeigen mir, dass das Problem am Reifen nicht das Ventil sein kann. Vielleicht hat der Fahrradschlauch eine Beschädigung. Bis zum Ziel ist es ja nicht mehr weit. Wir bleiben bis zum Ende am linken Ufer und erreichen Aldenrade. Wenig spektakulär endet der Radweg unter einer Eisenbahnbrücke.
Zweite Emschermündung von Aldenrade
Die Mündung bekommen hier wir nicht zu Gesicht. Die über etwa 4 Jahrzehnte aktive Mündung des Emscherflusses am Südhafen Walsum ist heute nicht mehr vorhanden. Die Kleine Emscher wird etwa 1,2 Kilometer vor dem Rhein, nicht weit vom Ende des Radweges, in ein Pumpwerk geführt und gelangt unterirdisch bis in den großen Strom.
Am besten ist die Situation aus der Vogelperspektive zu sehen. Die folgende Aufnahme zeigt die Mündung der Kleinen Emscher in den Rhein und die letzten Meter der großen Rohre aus dem Pumpwerk. Über etwas versteckte Wege kommt man dorthin und kann auch diesen Flussverlauf bis zum Rhein begleiten.
Fährt man am Ende rechts, so verläuft vor uns der Radweg auf der HOAG-Trasse, auf dem man eine kleine Schleife via Emscherweg in Holten zurück zum Gasometer drehen kann.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°29’40.97″N, 6°50’37.87″E – Radweg Kleine Emscher östl. Ende
51°31’14.50″N, 6°44’17.19″E – Radweg Kleine Emscher west. Ende
51°31’16.08″N, 6°43’59.15″E – Pumpwerk Kleine Emscher
51°30’53.32″N, 6°45’34.92″E – Anschluss Wolfsbahntrasse
51°30’36.38″N, 6°45’18.88″E – Stellwerk im Gleisdreieck
51°30’33.64″N, 6°45’20.80″E – Skulptur Wolfbahnzug
51°30’15.77″N, 6°45’13.75″E – Skulptur Gastfreundschaft (Haus)
51°30’03.56″N, 6°44’49.07″E – Südliches Streckenende (Spielplatz)
51°29’39.73″N, 6°46’04.83″E – Fördergerüst Zeche Thyssen
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
350331 m, 5707046 m – Radweg Kleine Emscher östliches Ende
343075 m, 5710156 m – Radweg Kleine Emscher westliches Ende
344553 m, 5709455 m – Anschluss Wolfsbahntrasse
344228 m, 5708942 m – Stellwerk im Gleisdreieck
344263 m, 5708856 m – Skulptur Wolfbahnzug
344110 m, 5708308 m – Skulptur Gastfreundschaft (Haus)
343623 m, 5707945 m – Südliches Streckenende (Spielplatz)
345061 m, 5707165 m – Fördergerüst Zeche Thyssen
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.