Der Radweg „Grüne Acht“
Über fast das gesamte Stadtgebiet von Castrop-Rauxel verläuft die Grüne Acht, auf der Radfahrer die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, überraschend vielfältige Landschaften und Industriemuseen erleben können. Das sanft-bergige Castroper Hügelland und die flache Mengeder Heide stehen sich auf der Tour gegenüber, ebenso die quirlige Stadtmitte dem ruhigen Wald. Wir passieren ein altes Wasserschloss und mehrere ehemalige Zechen, von denen an einigen Orten noch Überreste z.B. in Form von markanten Fördergerüsten stehen. Wir kommen vorbei an Kanälen, geschwungenen Bächen und kleinen Seen. Auf bis zu 44 Kilometern Länge bietet sich somit eine enorme Vielfalt und Abwechslung. Die Route hat die Form zweier ineinander verschlungener Achten und kann so bequem in beliebige Teile z.B. für mehrere Tagesetappen zerlegt werden.
In der folgenden Übersichtskarte ist die Grüne Acht in Castrop-Rauxel dargestellt. Die Markierungen A, B, C und D an den Kreuzungspunkten sind die Begrenzungen der Kilometrierung der einzelnen Teilabschnitte.
Die mit Nummernpunkten gekennzeichneten Orte ( , usw.) werden im Text näher beschrieben. Die markierten Parkplätze bieten sich jeweils als Ausgangspunkt an, für die im Text eine Anfahrtsbeschreibung zu finden ist. Gekennzeichnet sind auch einige Bahnhöfe (Bf), Z
Beschilderung, Oberflächenbeschaffenheit und Anreise:
Der größte Teil der Strecke verläuft auf vom Straßenverkehr unabhängigen Radwegen. Hin und wieder werden Straßen in Wohngebieten genutzt, selten Hauptverkehrsstraßen. Dort ist der Weg natürlich geteert, die Radwege haben meist eine wassergebundene Oberfläche. Zwischen Deininghausen und Halde Schwerin wird Wald auf Pfaden durchquert, die nach Regenwetter schlammig sein können.
Man kann überall die Fahrt in allen Richtungen beginnen. An verschiedenen Stellen gibt es mehr oder weniger große (Wander-) Parkplätze und mit den Autobahnen A42 und A45 gleich mehrere Anschlussstellen aus dem gesamten Ruhrgebiet. Mit dem Hauptbahnhof im Norden und den Bahnhöfen Castrop-Rauxel-Süd und Merklinde, sowie zusätzlich Dortmund-Mengede und Herne-Börnig hat man ebenfalls mehrere Bahnlinien zwischen Dortmund und Herne, Oberhausen und Recklinghausen zur Auswahl, die allesamt Fahrräder transportieren können.
Grundsätzlich ist die Grüne Acht gut ausgeschildert mit einem speziellen Symbol (Fahrrad mit Rädern in der Form einer liegenden Acht). An einigen Stellen fehlten jedoch klare Beschilderungen.
Mehrere andere Themenradwege stoßen auf die Grüne Acht. Von Dortmund folgt der Emscherweg dem Fluss in Richtung Recklinghausen. Von Henrichenburg aus verläuft ein Stück der Parkway EmscherRuhr parallel, der bei Obercastrop in südlicher Richtung zum Kemnader See führt. Bei Merklinde fährt man auch auf der alten Lothringentrasse.
Der Schleusenpark mit dem Schiffshebewerk in Oberwiese wird von der Radroute am Dortmund-Ems-Kanal erschlossen. Vor allem für Wanderer, aber auch als Radfahrer interessant sind die beiden Halden-Hügel-Hopping-Touren, die immer wieder unsere Route berühren, allerdings nur virtuell, nicht aber in der Realität markiert sind.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), BVA Radwanderkarte Kreis Recklinghausen* (1:50.000) sowie am Rand Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000).
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Emscher-Touren: In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott*
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung finden Sie am unteren Ende der Seite.
Die Grüne Acht
Durch die gegebene Form der Doppelacht unterscheidet sich die Tourenbeschreibung von den übrigen auf diesen Internetseiten. Es gibt keinen spezifischen Ausgangspunkt und es ist nicht möglich, die komplette Doppelacht ohne mindestens einen Streckenabschnitt zweimal zu befahren.
Ich folge in diesem Beitrag dem Außenring von Süden im Uhrzeigersinn und ergänze die Querverbindungen anschließend.
Von Merklinde über den Erin-Park zum Abzweig Bladenhorst (A)
Ich beginne meine Tour im Süden am Bahnhof Merklinde. Was heute ein relativ langweiliger Haltepunkt ist, war früher ein großer Bahnhof mit mehreren abzweigenden Bahnstrecken. Das waren meist Güterbahnen zu den Zechen Schwerin und Lothringen. Der größte Teil des Bahnhofs lag auf dem Gebiet der Stadt Dortmund, wo sich heute wiederum der Halt Dortmund-Bövinghausen befindet.
Eine Eisenbahnbrücke ist letzter Rest des sogenannten Gleisdreiecks. Ein solches besteht aus drei Bahnstrecken, die mit Weichen eine Verbindung zu allen Richtungen haben. Der Innenraum des Dreiecks wurde längere Zeit für kleine Gärten genutzt, ist heute jedoch eine bewaldete Fläche. In der historischen Abbildung ist das alte Gleisdreieck zu erkennen.
Von hier aus kommt man rasch zum sehenswerten LWL-Industriemuseum Zeche Zollern II / IV in Bövinghausen. Allerdings sollte man hier reichlich Zeit zum Besuch einplanen.
Wir fahren auf dem Hellweg bis zur Ampelkreuzung Wittener Straße, dort links und bald rechts in die Lothringer Straße. Diese folgt einer der alten Bahntrassen, die aus dem erwähnten Gleisdreieck vom Bahnhof Merklinde herauswuchs und zur Zeche Lothringen führte. Am Ende der kurzen Straße geht die Tour auf einem Pfad durch Buschland weiter, rechts von uns sind Reste des Bahndamms zu sehen. Teilweise liegen hier sogar noch Schienen. An der Bövinghauser Straße biegen wir rechts ab und sofort wieder links auf die Gerther Straße. Auf der anderen Seite ist ein straßenbegleitender Radweg. Hinter dem Haus Nr. 90 geht es rechts ab auf den Weg.
Wir verlassen die Siedlung und sehen vor uns eine hügelige Ackerlandschaft, die in ländlichen Regionen sein kann, im Sauerland, irgendwo in Niedersachsen oder in Bayern, niemals aber im Ruhrgebiet. Wir sind hier so zentral im Revier und erblicken nur Feld und Wald vor uns.
Naturschutzgebiete Wagenbruchquellen und Langeloh
Am Waldrand erreichen wir das Naturschutzgebiet Wagenbruchquellen. Biegen wir sofort links ab und folgen dem Weg ins Tal, so gelangen wir zu den zahlreichen namensgebenden Quellen, die sich hier in einem kleinen Seitenarm des Tals aneinanderreihen. Mit Respekt auf das Schutzgebiet nähern wir uns jedoch nicht weiter an und folgen dem Pfad entlang des Bachtals, bis wir wieder auf dem Hauptweg ankommen.
Wir verlassen das Waldstück. Rechts bergauf würde man zur alten Tongrube der Firma Leßmöllmann kommen, die ebenfalls heute ein Naturschutzgebiet ist. Nach einem Bergauf und Bergab stoßen wir auf den Parkway EmscherRuhr, der von hier aus in Südrichtung zum Kemnader See führt. Wir begleiten ihn, queren die Bochumer Straße und kommen ins Naturschutzgebiet Langeloh.
Steil Bergab geht es für uns zum Roßbach, den wir in einige Entfernung begleiten. Am Ende tauchen wir aus dem Naturschutzgebiet auf und haben an der Distelkampstraße schöne Aussichten Richtung Norden.
Anreise zum Parkplatz am NSG Langeloh:
Anreise mit dem Auto: Auf der A43 bis zur Ausfahrt 17 Bochum-Gerthe. Aus Richtung A40 rechts, aus Richtung Herne links abbiegen auf den Castroper Hellweg. Nach 4 Kilometern hinter dem Ortsausgang Bochum und Eingang in Castrop-Rauxel am Haus Daun links in den Parkplatz am NSG Langeloh fahren.
Kurz vor der Kreuzstraße biegen wir zweimal links ab und lassen auf dem Weg bergab rollen. Wir verlassen den Parkway EmscherRuhr und halten uns rechts, bis wir an die Karlstraße kommen.
Erinpark
Gegenüber befindet sich ein Zugang zum Erin-Park, einer grünen Parkanlage, die sich auf dem Gelände der Zeche Erin befindet. Zwar ist es an dieser Stelle größtenteils ein Gewerbegebiet. Halten wir uns dann aber rechts, kommen wir zum Kernbereich mit einer hügeligen Parklandschaft, einem Teich, dem großen Fördergerüst und einigen anderen Überresten der Zeche. Vielleicht bietet sich der Erinpark ja für eine kurze Verschnaufpause an.
Durch den Erinpark verläuft außerdem die Halden-Hügel-Hopping-Tour „CM“, die vor allem Ziele in der Innenstadt erschließt und virtuell erläutert.
Die Grüne Acht folgt vor dem Parkeingang der Karlstraße und stößt bald wieder auf den Parkway EmscherRuhr. Gemeinsam umrunden wir einen Bauernhof, kreuzen die Herner Straße und nähern uns der ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne samt alter Arbeitersiedlung an. Ein kleiner Abstecher ins Stadtgebiet von Herne ist möglich und lohnt, da die Häuser der Siedlung sehr schön anzusehen sind. Die Zeche selbst ist zum „Kunstwald“ geworden. Das Fördergerüst ist ebenso wie im Erinpark als Denkmal erhalten.
Wir queren Eisenbahn und Autobahn und erreichen einen Kreuzungspunkt (Punkt A) der Grünen Acht. Von hier aus können wir über das Forum Europaplatz bis nach Deininghausen fahren (Punkt D). Auch der Hauptbahnhof der Stadt wird von hier aus gut erreicht.
Von Bladenhorst (A) nach Henrichenburg (B)
Für uns geht es weiter nach Norden. Wir erreichen das Schloss Bladenhorst. Es ist eines von zahlreichen Schlössern im Emschertal, das sich damit als Emscherschloss bezeichnen kann. Das Wasserschloss ist jedoch nicht zu besichtigen und Privatgrund.
Wir können von der Straße die Gräfte mit einem runden Turm aus Ziegelsteinen sehen und blicken schließlich ein bisschen traurig über den Zaun zum Torturm, der das Hauptgebäude verdeckt. Mehr Besichtigung ist nur zu besonderen Anlässen (z.B. Denkmaltag) möglich. Wer interessiert ist, sollte in der Presse die Augen dazu offenhalten. Der Parkplatz am Schloss kann jedoch sehr gut als Ausgangspunkt der Tour genutzt werden.
Anreise zum Parkplatz am Schloss Bladenhorst:
Anreise mit dem Auto: Auf der A42 bis zur Ausfahrt 25 Bladenhorst. Aus Richtung A45 rechts, aus Richtung Herne links abbiegen auf den Westring. Hinter dem Bahnübergang auf den Parkplatz fahren.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Westring, Nähe Kreuzung Victorstraße in Castrop-Rauxel
Hinter der Brücke über den Rhein-Herne-Kanal rechts erreichen wir den Knotenpunkt 36 des Radreviers Ruhr. Wir befinden uns hier jetzt auf der sogenannten Emscherinsel zwischen Emscher und Kanal.
Wartburginsel, Emscherdurchlass und Henrichenburg
Hier folgen wir dem Gewässer in östlicher Richtung ein Stück bis zum Emscherdurchlass bei Henrichenburg. Hier fließt die Emscher unter dem Kanal hindurch. An dieser Stelle hat der Kanal von seinem ursprünglichen Verlauf nach seinem Bau Anfang des 20. Jahrhunderts inzwischen eine leichte Umleitung erhalten. Aus der sogenannten Alten Fahrt wurde ein abgetrennter langgezogener Teich und das Land zwischen Neuer und Alter Fahrt zur Insel – die Wartburginsel.
Hier stoßen wir auch auf den Emscherweg, der von hier aus Richtung Recklinghausen führt und den wir zusammen mit dem Parkway EmscherRuhr nun begleiten Hinter der Insel nutzen wir die Brücke der Wartburgstraße und queren den Kanal. Hier befindet sich die ehemalige Henrichenburg, die dem Ortsteil seinen Namen gegeben hat. Statt Mauern und Steine findet man hier Hecken und Bäume, die die Grundrisse der alten Burg nachzeichnen und frühere Türme und Schornsteine markieren.
Auch hier an der Burg ist ein Knotenpunkt der Grünen Acht. Die nach Osten abzweigende Querverbindung kann als Abkürzung auf dem Emscherweg entlang der Emscher genutzt werden. Nahe dem Hof Emschertal stößt er dann nach 3,7 km wieder auf unsere Tour. Dadurch würden etwa 6 Kilometer gespart.
Die „Nordrunde“ Von Henrichenburg (B) über den Schleusenpark nach Ickern (C)
Entscheiden wir uns für eine Fortsetzung der Tour parallel zum Parkway EmscherRuhr Richtung Waltrop, so folgen wir der etwa 9 km langen Nordrunde der Grünen Acht in Richtung Knotenpunkt 32 des Radreviers Ruhr. Die Nordrunde besteht aus Streckenabschnitten, die sehr zügig bewältigt werden können, da sie auf gut ausgebauten Wegen schnurgerade am Kanal entlang verlaufen. So kommen wir schnell zum sogenannten Schleusenpark Waltrop mit dem LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg.
Schleusenpark und historisches Schiffshebewerk
Das Hebewerk ist mit dem Bau des Dortmund-Ems-Kanals entstanden. Schiffe sind hier wie ein Aufzug auf den verschiedenen Höhenstufen des Kanals auf- oder abwärts bewegt worden. Das Industriedenkmal ist sehr sehenswert, hat eine kleine Ausstellung und ein Freigelände mit Binnenschiffen und einem Spielplatz.
Hinter der Unterquerung des alten Hebewerks umrunden wir die Insel im Dortmund-Ems-Kanal. Die Provinzialstraße markiert die Stadtgrenze zwischen Waltrop und Datteln, wobei die eine Seite zur einen und die andere Seite zur anderen Stadt gehört.
Das Schiffshebewerk ist nur eines von vier „Abstiegsbauwerken“ der Stichstrecke des Kanals nach Dortmund. Die Situation um die Alte und Neue Schleuse sowie das Neue Hebewerk sind im eigenen Beitrag ausführlicher beschrieben.
Kulturzentrum und Amphitheater in der Halde
Wir umrunden das Industriemuseum, queren das Oberwasser mithilfe einer Brücke und folgen vom Knotenpunkt 32 nun der Radroute am Dortmund-Ems-Kanal in Richtung Dortmund. Am Knotenpunkt 31 verlassen wir den Deich am Kanal jedoch wieder und fahren durch die Mengeder Heide Richtung Ickern. Wir erreichen nach einer kurzen Passage durch den Wald das ehemalige Zechengelände Ickern. Eine langgestreckte Halde mit einem eingebauten Amphitheater des AGORA-Kulturzentrums bildet Sicht- und Lärmschutz für die Wohnsiedlung zum heutigen Gewerbegebiet auf dem alten Zechengelände. Man kann hinaufsteigen, auf die Halde, die jedoch keine historisch gewachsene Bergehalde ist. Anschließend erreichen wir wieder den Emscherweg, damit auch einen Knotenpunkt der Grünen Acht und die Abkürzung aus Richtung Henrichenburg.
Von Ickern (C) über den Bruno-See nach Deininghausen (D)
Wir halten uns links und folgen dem Emscherweg einige hundert Meter flussaufwärts Richtung Dortmund. Planmäßig biegt die Grüne Acht bald wieder rechts ab, doch eine kurze Fortsetzung zur neuen Auenlandschaft der Emscher im neuen Rückhaltebecken zwischen Ickern und Mengede lohnt sich.
Ein neues Wehr, das im Hochwasserfalle den Abfluss drosselt und Wasser in den großen neuen Rückhaltebecken speichert, kann als Brücke genutzt werden. Sie führt zum Hof Emschertal, wo man sich in einem Café niederlassen kann. Mit dem „Black Circle Square“ findet man hier sogar ein kleines Exemplar der Emscherkunst vor.
Zurück auf der Grünen Acht folgen wir der Heimstraße und der Damaschkestraße durch die Siedlung bis zur Recklinghauser Straße. Hier biegen wir links und sofort rechts ab. Auf einem breiten Weg kommen wir zügig vorwärts, befinden uns jetzt in der Stadt Dortmund und erreichen im Naturschutzgebiet Beerenbruch den Brunosee.
Brunosee und Deininghauser Bach
Noch in den 1950er Jahren befand sich hier Buschland, das sich jedoch durch den Bergbau langsam abgesenkt hat. In der Folge bildete sich hier der heute etwa 7 ha große See mit angrenzenden Sumpfgebieten. Eine Straße führte bis in die 1990er Jahre noch auf einem Damm durch den Ostteil des Sees. Sie wurde jedoch schließlich zurückgebaut, der Damm aufgebrochen und damit eine kleine Insel geschaffen.
Der verbliebene Stichweg dieser Straße ist heute als Aussichtspunkt nutzbar. Es ist die einzige Stelle, die näher zum Ufer des Brunosees führt.
Hinweis zur Anreise zum Brunosee:
Der See ist nicht direkt mit Auto oder Nahverkehr erreichbar bzw. existieren keine Parkmöglichkeiten. Am besten ist die Anreise von der auch für den Hof Emschertal angegebenen Parkmöglichkeit.
Hinter dem See nutzen wir den Bahnübergang, fahren dann rechts und parallel zur Bahnstrecke, am Bahnübergang weiter über den Deininghauser Weg und schließlich links ins Tal des Deininghauser Bachs.
Wie die Emscher ist dieser in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kanalisiert und begradigt worden. Erst in den 1990er Jahren begann die Renaturierung.
Munter plätschert der Bach heute über Steine, macht zahlreiche Bögen und wird von einem ausgeprägten Galeriewald gekühlt. An wenigen Stellen kann man auf kleinen Pfaden zum Wasser gehen. Eine Informationstafel an der Brücke mit alten Fotos klärt über die Geschichte des Bachs auf.
In der Nähe dieser Brücke liegt der nächste Knotenpunkt der Grünen Acht. Hier endet der Verbindungsweg, der kurz vor Schloss Bladenhorst abgezweigt war und zum Wildgehege, zum Europaplatz und letztlich auch zum Hauptbahnhof führt. Dazu später mehr.
Von Deininghausen (D) über Schwerin nach Merklinde
Am Rande des Wohngebiets entlang und über die Oststraße führt der Radweg langsam bergauf. Links von uns fließt wieder der Deininghauser Bach, den wir bis zu einer Art Quelle begleiten werden. Die Asphaltstraße geht in eine Schotterstrecke am Rande von Feldern über. Diesen Abschnitt kennen wir vom Halden-Hügel-Hopping-Wanderweg „CK“. Dann biegen wir links ab und tauchen über eine Brücke in den Wald ein. Der Weg ist mäßig befestigt, einige Senken werden durch kleine Stege überquert.
Kurz vor der Siedlung weist das Schild nach links. Wir können aber noch ein paar Meter weiter geradeaus fahren und erblicken den Wassertempel am Fuße der Bergehalde der Zeche Graf Schwerin. Mehr oder weniger scheint hier die Quelle für den Bach zu sein. Es geht bergauf.
Halde Schwerin und Schweriner Ring
Die Grüne Acht umrundet die Halde auf der Ost- und Südflanke. Am Landschaftsbalkon besteht schon eine Aussicht auf die Felder mit den Windrädern in der Nähe. Doch der Aufstieg auf den Gipfel ist lohnenswert. Er wird von einer Rampe und vier Treppen, die nach den Himmelsrichtungen Norden, Süden, Westen, Osten ausgerichtet sind, erreicht. Ganz oben bietet sich ein schöner Blick in die Umgebung. Außerdem steht hier die große Sonnenuhr der Halde Schwerin.
Eine wesentliche Sehenswürdigkeit, die fehlt, ist der Hammerkopfturm der Zeche Erin. Er wird erreicht, wenn wir am Fuß der Halde nicht links, sondern rechts fahren (ca. 1 km einfache Strecke, bereits von der Halde und später von der Straße aus der Entfernung zu sehen).
Unterhalb der Halde halten wir uns auf der Bodelschwingher Straße links. In der Kurve fahren wir geradeaus, wo sich der Parkplatz vom Sportplatz befindet. Auf der Mengeder Straße biegen wir rechts ab und passieren das alte Zechengelände Graf Schwerin, wo allerdings nicht mehr viel an das Bergwerk erinnert. Dahinter bietet sich die Möglichkeit, einen weiteren künstlichen Hügel, die Landmarke Schwerin, zu befahren. Auch diese besitzt wie die Halde Schwerin in der Nähe ein Kunstobjekt – den Schweriner Ring.
Auf alter Bahntrasse der Zeche Schwerin
An der Ampel fahren wir links auf die Dortmunder Straße und dann rechts in den Weg im Feld. Nach einem kurzen Schlenker wird dieser auch zu einem Bahntrassenradweg. Früher verlief hier die Güterbahn vom Bahnhof Merklinde zur Zeche Schwerin. Wobei das mit dem Bahntrassenradweg nicht ganz korrekt ist, denn meist verläuft der Weg neben der alten Trasse, auf der teilweise noch Schienen liegen, zum Beispiel auf der Brücke über den Neuen Hellweg.
Der Abschnitt endet am Gleisdreieck des Bahnhofs Merklinde. Die alte Brücke der Bahn ist noch erhalten. Wir unterqueren sie und erreichen den heutigen Bahn-Haltepunkt nördlich des ehemaligen Bahnhofs und damit unseren Ausgangspunkt dieser Tour, wo die Tourenbeschreibung nahtlos weitergeführt werden kann. Hier besteht außerdem Anschluss an den Radweg auf der Lothringentrasse nach Bochum.
Querverbindungen
Henrichenburg-Ickern (B-C)
Die nördliche Verbindung zwischen Henrichenburg und Hof Emschertal (in der Karte zwischen den Markierungen B und C) ist mit ca. 4 km Länge relativ kurz und unspektakulär. Die Route ist praktisch deckungsgleich mit dem Emscherweg und folgt dem Fluss unmittelbar.
Bladenhorst-Deininghausen (A-D)
Die südliche Querverbindung zwischen Bladenhorst und Deininghausen (in der Karte zwischen den Markierungen A und D) ist mit 5,6 Kilometern deutlich länger. Im ersten Drittel führt sie durch das Castroper Holz und teilweise am Rande einer Wohnsiedlung. Dann erreicht sie das Hallenbad und das Forum mit dem Europaplatz, wo sich Stadthalle mit dem Westfälischen Landestheater und einem Restaurant und das Rathaus gegenüberstehen. Beide fallen durch besondere Bauweisen aus Beton nach Architektur aus den 1970er Jahren auf. Der große Platz dazwischen mit den zeitgenössischen Laternen versprüht einen ganz besonderen Charme seiner Zeit.
In der Nähe befand sich früher ein Wetterschacht der Zeche Victor. Über die Bahnhofstraße ist der Hauptbahnhof von Castrop-Rauxel mit schnellen Nahverkehrsverbindungen u.a. nach Dortmund und Gelsenkirchen in nördlicher Richtung knapp einen Kilometer entfernt.
Wir lassen die betonierten Architektenträume der Nachkriegszeit rasch hinter uns und fahren schnell in Richtung Grutholz.
Die Grüne Acht führt über die Grutholzallee in Richtung des evangelischen Krankenhauses, biegt aber davor rechts ab zum Grutholz. Das Waldgebiet wird von der Grünen Acht durchquert, das kleine Wildgehege hingegen ignoriert. Was schade ist. Ich bevorzuge den ersten Weg hinter der Siedlung rechts, der bald direkt am Zaun des Wildgeheges Grutholz vorbeiführt. Hier ist der Haupt-Beobachtungspunkt und die Stelle, an der man Futter für die Wildtiere kaufen und direkt verfüttern kann. Auch einen Waldspielplatz passieren wir.
Mit Umfahrung der Siedlung Deininghausen kehren wir zur Grünen Acht zurück und erreichen gleichzeitig den östlichen Knotenpunkt am Deininghauser Bach.
Anreise zum Wanderparkplatz Deininghausen (am östlichen Knotenpunkt der Grünen Acht):
Anreise mit dem Auto: Auf der A42 bis zur Ausfahrt 26 Castrop-Rauxel. Aus Richtung Autobahnkreuz mit der A45 links, aus Richtung Oberhausen rechts abbiegen auf die B235. An der nächsten Ampel links abbiegen in die Pallasstraße, die in die Oststraße übergeht und die Autobahn quert. Nach ca. 1,8 km links abbiegen in den Deininghauser Weg und dann links in die Nierholzstraße. Am Knotenpunkt befindet sich ein kleiner Parkplatz.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Nierholzstraße in Castrop-Rauxel
Anreise mit Bus und Bahn: Zu diesem Ausgangspunkt ist die Anreise mit der Bahn nur unter Nutzung von Bussen oder langen Anfahrtswegen möglich.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°34’23.90″N, 7°18’17.28″E – Hauptbahnhof
51°33’01.11″N, 7°18’36.56″E – Bahnhof Castrop-Rauxel Süd
51°31’40.57″N, 7°19’27.65″E – Bahnhof Merklinde
51°31’34.66″N, 7°19’34.50″E – Alte Eisenbahnbrücke
51°31’39.70″N, 7°18’37.91″E – NSG Wagenbruchquellen
51°32’03.37″N, 7°17’43.11″E – NSG Langeloh
51°32’47.63″N, 7°18’17.22″E – Erinpark
51°34’10.14″N, 7°16’45.60″E – Schloss Bladenhorst
51°33’54.13″N, 7°18’41.99″E – Europa-Forum
51°33’52.86″N, 7°19’39.29″E – Wildgehege Grutholz
51°34’39.10″N, 7°20’40.06″E – Brunosee (Aussichtspunkt)
51°35’07.35″N, 7°21’21.84″E – Hof Emschertal
51°35’58.61″N, 7°18’11.80″E – Henrichenburg
51°35’47.27″N, 7°17’55.57″E – Emscherdurchlass
51°37’00.17″N, 7°19’31.83″E – Schiffshebewerk
51°37’04.98″N, 7°19’49.33″E – Schleuse
51°32’45.56″N, 7°20’14.37″E – Halde Schwerin
51°32’29.00″N, 7°20’09.79″E – Schweriner Ring
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
382524 m, 5714943 m – Hauptbahnhof
382836 m, 5712377 m – Bahnhof Castrop-Rauxel Süd
383763 m, 5709866 m – Bahnhof Merklinde
383891 m, 5709681 m – Alte Eisenbahnbrücke
382804 m, 5709862 m – NSG Wagenbruchquellen
381765 m, 5710617 m – NSG Langeloh
382454 m, 5711969 m – Erinpark
380749 m, 5714559 m – Schloss Bladenhorst
382978 m, 5714012 m – Europa-Forum
385283 m, 5713948 m – Wildgehege Grutholz
406045 m, 5715349 m – Brunosee (Aussichtspunkt)
386106 m, 5716204 m – Hof Emschertal
382486 m, 5717871 m – Henrichenburg
382166 m, 5717527 m – Emscherdurchlass
384069 m, 5719737 m – Schiffshebewerk
384410 m, 5719878 m – Schleuse
384709 m, 5711853 m – Halde Schwerin
384609 m, 5711344 m – Schweriner Ring
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.