Der Zollvereinsteig in Essen
Neben dem Baldeneysteig und dem Kettwiger Panoramasteig gibt es seit 2022 einen dritten großen Wandersteig in Essen. Der Zollvereinsteig verläuft auf einer Länge von etwa 27 Kilometern durch den Norden der Stadt. Von der Zeche Zollverein aus führt er trotz seiner Lage in der Großstadt hauptsächlich durch Grünanlagen, Stadtparks, Friedhöfe und über ein begrüntes Parkdeck. Es geht auf einige Halden mit schönen Ausblicken. Natürlich sind alte Zechen- und Kokereigelände dabei. Wie es sich für eine Tour in Essen gehört.
Im Gegensatz zu den anderen beiden, bereits nach kurzer Zeit sehr beliebten Steigen mit teilweise tatsächlich bergigen Abschnitten ist der städtische Charakter allerdings nicht zu leugnen. Immer wieder werden Wohngebiete, aber auch interessante Zechensiedlungen durchquert. Und damit es im Grünen ist, muss der ein oder andere Friedhof herhalten. Am besten lässt sich der Weg mit ein bisschen Stolz über das Ruhrgebiet und einer Portion Ruhrpott-Humor erwandern.
Die folgende Karte zeigt den Verlauf des Zollvereinsteigs im Norden von Essen mit einem pinkfarbenen Band. Die blaue Linie im Norden markiert einen Abstecher nach Karnap. Dieser kann freiwillig gewählt werden. Die blass-blauen Linien sind Bahntrassen- und andere Radwege. Sie können als Abkürzung des Weges genutzt werden. Die Nummernpunkte markieren interessante Orte am Weg, die auch im Text näher beschrieben sind. Ebenfalls eingetragen sind ausgesuchte Parkplätze. Ergänzt sind Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen.
Wegebeschaffenheit und Beschilderung
Der Zollvereinsteig ist in beiden Laufrichtungen sehr häufig beschildert durch kleine Piktogramme (mehrfach sichtbar im weiteren Verlauf des Artikels). Diese sind an Straßenlaternen, Pfählen oder Bäumen angebracht. Als Orientierung ist eine Karte trotzdem immer empfehlenswert. Die Beschreibung hier folgt dem Steig im Uhrzeigersinn, wie er in der offiziellen Broschüre auch kilometriert ist.
Überwiegend sind die Wege überraschend ruhig für die Lage in der Großstadt. Es werden sowohl Straßen als auch Wald- oder Parkwege und Bahntrassenwege genutzt. Sie sind zu einem großen Teil asphaltiert oder gepflastert. Im Gegensatz zum Kettwiger Panoramasteig sind die Berganstiege relativ harmlos, die sich überwiegend auf die Halden beschränken. Steilster Abschnitt ist an der Halde Zollverein IV / V / XI, der im Zweifel über den Bahntrassenweg umgangen beziehungsweise umfahren werden kann. Bei Begehung der Tour im Uhrzeigersinn ist dies ein Abstieg über die recht steile Haldenböschung.
Obwohl der Steig für Wandernde konzipiert ist, kann er zum größten Teil auch recht gut mit dem Fahrrad befahren werden. Stellenweise sind dabei kleinere Abweichungen (Umfahrung von Treppen und einer Steilabfahrt) möglich. Die vier Haldenauffahrten sind eine sportliche Herausforderung für Radfahrende ohne Motor unter dem Sattel. Auf der Halde Zollverein gibt es eine steile Abwärts-Böschung, die eher für Mountainbiker geeignet ist, bei Schonnebeck schlängelt sich der Pfad kurvenreich und unbefestigt durch das Gehölz.
Seitenblicke und Abkürzungen
Der Steig ist bei einer kompletten Umrundung etwa 27 Kilometer lang. Ergänzen lässt er sich um den sogenannten „Seitenblick“ ganz im Norden bei Karnap. Dieser ist noch einmal ca. 6 Kilometer lang. Man kann den Zollvereinsteig jedoch in bequeme Häppchen einteilen. Dazu lassen sich Verbindungswege oder Achsen nutzen, die auf alten Bahntrassen verlaufen oder insbesondere dem Katernberger Bach folgen (ausführlicher ganz unten vorgestellt). An einigen Stellen können zusätzlich Abkürzungen eingebaut werden. Ein Blick auf die Karte hilft dabei.
Anreise
Der offizielle Ausgangspunkt liegt an der Zeche Zollverein. Hier gibt es tagsüber zahlreiche Parkmöglichkeiten. Im Grunde ist ein Einstieg in den Zollvereinsteig aber an jedem Punkt der Tour möglich.
Anreise zur Zeche Zollverein mit dem Auto:
Auf der A42 bis zur Ausfahrt 15 Gelsenkirchen-Heßler. Aus Richtung Dortmund rechts, aus Richtung Oberhausen links abbiegen auf den Lehrhovebruch. Dem Verlauf und der Beschilderung zur Zeche Zollverein folgen. Die Parkplätze A1 und A2 befinden sich im Umfeld der Schachtanlage XII.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Fritz-Schupp-Allee in Essen
Hinweis: Im Beitrag zur Zeche Zollverein werden weitere Parkmöglichkeiten an anderen Stellen des Geländes genannt. Dieser „A1“ ist der nächstliegende zum Ausgangspunkt.
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Dortmund Hbf., Gelsenkirchen Hbf. oder Oberhausen Hbf. mit der RB 32 oder RB 35 bis Essen-Zollverein Nord. Von dort laufen oder mit der Straßenbahn Linie 107 bis Zollverein. Alternativ von Essen Hbf. mit der Straßenbahn der Linie 107 in Richtung Gelsenkirchen bis Zollverein (eine Haltestelle davor zum Bereitmachen: Kapitelwiese).
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Die Zeche Zollverein ist durch zahlreiche beschilderte Themenradwege erschlossen. Auf stillgelegter Eisenbahntrasse verläuft der Emscher-Park-Radweg direkt an der Zeche vorbei auf der Zollvereintrasse mit Anschluss über die Kray-Wanner Bahn zur Erzbahntrasse Bochum und der Nordsternbahn zum Nordsternpark.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Region um den Zollvereinsteig abgebildet: Heimat erwandern: Der Zollvereinsteig*
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Urbane Steige in Essen: Der BaldeneySteig und der Kettwiger Panoramasteig* und Wanderbare Halden: Die schönsten Revier-Wandertouren mit Aus- und Weitblick* sowie Grüne Routen: Urbanes Wandern rund um Essen*
Start vom Zollvereinsteig im UNESCO-Welterbe
Der Ausgangspunkt des Steiges liegt vor der Kohlenwäsche der Zeche Zollverein. Hier steht der bekannte Doppelbock, das Fördergerüst vom Schacht 12. Eine markante Rolltreppe führt in das Gebäude zum Ruhr-Museum. Südlich davon (vor der Rolltreppe stehend: links) finden wir eine Infotafel zum Zollvereinsteig vor. Es empfiehlt sich, das Zechengelände am Ende der Wanderung zu erkunden. Und dann die Gelegenheit zu einer Belohnung mit Eis, Kuchen oder Getränken zu nutzen. Und sich so viel anzuschauen, wie weit die Füße nach der Tour noch tragen.
Die ersten Meter des Steiges führen uns auf die erste Halde. Die Halde Zollverein XII ist niedrig, besitzt aber einige steinerne Skulpturen. Durch diesen Skulpturenwald gelangen wir zur Kokerei.
Rund um die Kokerei
Die Kokerei Zollverein wird auf der Südseite vorbei an einigen Gerüsten alter Kühltürme umrundet. Hier sind Besucher seltener anzutreffen. Wir stoßen auf die große Koksofenbatterie, die bei üblichen Besuchen des Welterbes Zollverein eher von der gegenüberliegenden Seite betrachtet wird. Der Steig erklimmt die Stufen zum Dach eines Parkdecks. Auf diese Idee muss man bei der Konzeption des Weges erst einmal kommen. Aber vom Dach lassen sich einige Anlagen gut aus erhöhter Perspektive betrachten. Auf der Nordseite setzen wir die Wanderung auf dem Denkmalpfad fort und passieren einen Aussichtsturm in Form einer großen Treppe.
Hinter der Kokerei gelangen wir zur Schachtanlage I / II / VIII. Dort steht auch noch ein Fördergerüst. Entweder auf vielen Wegen über die alte „Gleisharfe“ oder eine lange Brücke einer Transportanlage kommt man von hier aus zurück zum Kern der Zeche am Doppelbock.
Wir verlassen das Gelände der Zeche und Kokerei Zollverein. Es geht durch einen kleinen Tunnel unter der Bahn hindurch.
Von der Zeche Zollverein zur Zeche Carl
Hinter der Bahn laufen wir parallel zur Köln-Mindener Straße. Benannt ist sie nach der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn, die wir eben unterquert haben. Ganz in der Nähe halten einige Züge am Haltepunkt Zollverein-Nord zwischen Gelsenkirchen und Oberhausen. Ein kleiner Wald sorgt für willkommenen Schatten. Wir passieren eine Kleingartenanlage am Graitengraben und erreichen den Kaiser-Wilhelm-Park. Er ist benannt nach dem Deutschen Kaiser Wilhelm I. und zu seinem 100. Geburtstag im Jahre 1887 eröffnet worden. Seitdem ist er eine Grün- und Erholungsanlage. Neben Grünflächen mit einigen alten Bäumen findet man hier einen kleinen Teich mit Wasserfontäne vor. Spielplätze gibt es auch. Der Zollvereinsteig führt ein wenig im Zick-Zack hindurch und quert den Park von Ost nach West.
Auf einem Rad- und Fußweg sowie später entlang der Wilhelm-Nieswandt-Allee kommen wir zur Zeche Carl. Wir können das ehemalige Zechengelände durchqueren. Zu sehen ist der alte Malakowturm der Zeche. Das ist ein burgähnlich ausgebauter Förderturm. Daneben findet man ein Maschinenhaus und das Kesselhaus mit dem zurückgebauten Rest eines Schornsteins. Hinter der Zeche, die im eigenen Beitrag näher beschrieben wird, durchqueren wir einen Landschaftspark, kommen zur alten Bahnstrecke und betreten den ersten Friedhof.
Von der Zeche Carl zur Schurenbachhalde
Bei der Ausweisung des Wandersteiges hat man sich offensichtlich bemüht, ihn durch grüne Korridore zu legen. Und so durchqueren wir nun den Nordfriedhof. Vorbei an alten und jungen Gräbern, im Sommerhalbjahr bunt bepflanzt und hinter jedem Grabstein mit Geschichte, sicherlich häufig irgendwie vom Bergbau geprägt. Möglicherweise verliert man hier die Spur der Piktogramme. Aber man hält sich einfach einmal rechts in östlicher Richtung und wird bald wieder vom „Steig“, der in Nordrichtung verläuft, aufgefangen. So geht es sicher beschildert weiter in einen anderen Teil des Friedhofs jenseits einer Straße und vor einer weiteren Parkanlage links durch den Kleingartenverein Altenessen.
Hinter der Heßlerstraße führt die Straße „Musebrink“ unter der Autobahn hindurch zum Fuß der großen Schurenbachhalde.
Um die Schurenbachhalde zu umgehen, hier einfach rechts fahren oder gehen und an der Emscherstraße links bis zum Fuß der Halde Eickwinkel.
Die Schurenbachhalde ist eine große Halde, die teilweise Flächen der Zeche Fritz bedeckt. Sie erstreckt sich zwischen der Autobahn A42 und dem Rhein-Herne-Kanal.
Schurenbachhalde und Halde Eickwinkel
Der Steig verläuft auf der Südseite der Halde, über ihren Gipfel zurück und entlang der Nordböschung wieder nach Osten in der Form eines großen S. Grundsätzlich kann man das insofern abkürzen, im Westen auf schmalen Pfaden bis zum Gipfel aufzusteigen und auf der anderen Seite wieder abzusteigen.
Die Schurenbachhalde wird im Reiseführer „Wanderbare Halden“ von Nikola Hollmann & Andrea Slavik beschrieben und ist dort Teil einer Wanderung, die außerdem weitere interessante Ziele in der Umgebung vorstellt. Wanderbare Halden: Die schönsten Revier-Wandertouren mit Aus- und Weitblick*
Auf dem großen, unbewachsenen Gipfelplateau steht die „Bramme für das Ruhrgebiet“, eine stählerne Landmarke. Ausführlicher werden Halde und Landmarke im eigenen Beitrag vorgestellt.
Seitenblick Karnap
Am nördlichsten Punkt der normalen Tour, am Knotenpunkt 61 des Radreviers.Ruhr, besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Abstecher nach Karnap zu machen. Dazu muss man den Kanal und den Fluss überqueren. Auf dem Abstecher passiert man u. a. den Emscherpark auf dem Gelände einer weiteren Halde und den Carbon Obelisk an der Emscher. Auch der Nordsternpark ist von hier aus nicht weit entfernt.
Auf der anderen Seite der Nordsterntrasse liegt eine kleinere weitere Halde. Die Halde Eickwinkel wird im Westen bestiegen, überquert und im Osten wieder verlassen. Auch sie wird in ihrem eigenen Beitrag näher vorgestellt. Von einem Aussichtspunkt ergeben sich schöne Blicke in die Umgebung des Kanals.
Von der Halde Eickwinkel zum Triple Z
Nach der Unterquerung der Autobahn wird es plötzlich wieder ländlicher. Wir passieren Pferdeweiden und vergessen für einen weiteren Moment, mitten in der Großstadt zu sein. Nach Überquerung der Nordsterntrasse machen wir einen kleinen Bogen und erreichen den beliebten Bahntrassenradweg auf der Nordsternbahn in Höhe einer alten Zechensiedlung. Diese können wir von der Trasse aus gut sehen.
Abkürzung Achse Katernberger Bach:
Wer die Tour stark verkürzen und auf die südliche Schleife verzichten möchte, kann hier auf eine neugebaute Wegeverbindung entlang des Katernberger Bachs nutzen. Die Achse wird weiter unten als Alternativstrecke beschrieben.
An der Schachtanlage IV / V / XI der Zeche Zollverein mit dem ZukunftsZentrumZollverein („Triple Z“) biegen wir von der Trasse ab und kommen zur vierten Bergehalde entlang der Strecke.
Streckenhinweis:
Auf dem folgenden Abschnitt über die Halde Zollverein IV / V / XI liegt ein steiler Abschnitt über die Haldenböschung bergab. Mit schlechtem Schuhwerk oder Unsicherheit auf unbefestigten Wegen sollte überlegt werden, diesen zu vermeiden. Der kurze Abschnitt kann nur mit Kartenmaterial oder Ortskenntnis umgangen werden.
Eine Alternative ist ohne Halde weiter auf der Nordsterntrasse bis zum Revierpark Nienhausen und quer durch den Park zum Zollvereinsteig. Und dann weiter nach der Beschreibung bzw. Beschilderung.
Die Zollverein-Halde gehört zu den höheren entlang der Tour. Das bedeutet einen erneuten spürbaren Berganstieg. Die Halde wird in ihrem Beitrag näher vorgestellt.
Auf der anderen Seite der Halde geht es ziemlich steil über die Nordböschung wieder hinunter. Dies ist ein Abschnitt, der am ehesten einem Steig entspricht und auf dem Trittfestigkeit und geeignete Schuhe sinnvoll sind.
Von der Halde Zollverein zum Revierpark
Unten stoßen wir auf den Schwarzbach und begleiten diesen bachaufwärts. An einer Brücke überqueren wir diesen und kommen auf das ehemalige Floatglas-Gelände. Das ist heute ein Naturschutzgebiet. Der Name könnte darauf hinweisen, dass es wie so oft im Ruhrgebiet eine Brachfläche auf ehemaliger Industrieanlage ist. Doch in diesem Falle wurde das Glaswerk nur geplant, aber nie errichtet. So konnte sich die Natur ausbreiten.
Hinter einer kleinen Grünanlage gelangen wir nun zum Gesundheitspark Nienhausen. Dieser ist einer von fünf Revierparks, die in den 1970er Jahren im Ruhrgebiet geschaffen wurden. Der Zollvereinsteig streift den Revierpark Nienhausen aber nur. Ein kleiner Abstecher in die Grünanlage mit großem Teich, Spielplätzen und einem Schwimmbad in der Mitte und einem Lama-Gehege drängt sich jedoch förmlich auf. Hier gibt es auch Einkehrmöglichkeiten für eine Rast. Der Revierpark Nienhausen wird auf der Seite zu den Revierparks im Ruhrgebiet ausführlicher beschrieben.
Vom Revierpark zum Hallo
Vom Revierpark aus unterqueren wir die Bahn und durchschreiten eine Landschaft an der Stadtgrenze mit Gehölzen und einer großen Wiese in der Mitte. Wir bleiben aber noch einen Moment in Gelsenkirchen. Am Friedhof von Rotthausen führt unser Zollvereinsteig endlich wieder zwischen Gräbern hindurch. Wir kommen, sobald wir auf der Bahntrasse laufen, zurück nach Essen. Die Zollvereinbahn verbindet die Kray-Wanner Bahn mit der Zeche Zollverein. Von hier aus kommen Spaziergänger oder Radfahrende zur Ausstellung Phänomania oder zur Zeche Bonifacius in der Nähe des Mechtenbergs.
Es ist aber nur ein kurzes Stück, auf dem wir auf dem Bahntrassenweg wandern. Schon bald führt ein Weg rechts ab und parallel zur Trasse bis zur Straße Am Broch. Damit durchqueren wir den Essener Stadtteil Schonnebeck. Kurz vor der Kirche St. Elisabeth liegt linkerhand ein kleiner Spielplatz. Hinter der Huestraße tauchen wir wieder in einen Wald ab. Teilweise läuft man auf ziemlich kleinen Pfaden oder solchen mit Rampen und Steilkurven, die von Mountainbikern genutzt werden.
Warum man den Friedhof in Schonnebeck links liegen lassen konnte, ist mir ein Rätsel, der Abstecher hätte die Zahl der Gräber auf der Tour noch einmal erhöht. Doch hinter dem Wäldchen tauchen auch auf dem regulären Weg einmal mehr Gräber, Grablichter und Blumensträuße auf.
Vom Hallo zur Zeche Zollverein
Wir betreten das Gelände vom Friedhof am Hallo. Ein Aussichtspunkt mit einer der typischen Stelen mit den Essener Aussichten ermöglicht Blicke nach Norden. Zu sehen sind, vor allem in der Winterzeit, die Halde Oberscholven und Teile der Zeche Zollverein. Eventuell ist der Blick etwas besser, wenn man auf dem Zollvereinsteig bergab weiterläuft.
Der Hallo ist ein Berg und wird auch Halloberg genannt. Auf diesem befand sich einst der 1899 eröffnete Kaiser-Wilhelm-Turm, ein etwa 40 Meter hoher Turm mit Ausstellungsräumen und Aussichtsplattform, der im Zweiten Weltkrieg beschädigt und letztlich in den 1970er Jahren gesprengt wurde. Der Zollvereinsteig verläuft hinter dem Friedhof durch den Hallopark und erreicht auch zwei Spielplätze.
Nicht weit von hier befand sich die Zeche Friedrich Ernestine, wo auch heute in Aussichtspunkt mit Blick zum Welterbe Zollverein ist. Ganz zum Schluss ist es ein Tierfriedhof, der der Tour den würdigen und gewohnten Abschied bietet. Nach der Durchquerung eines letzten Waldgebietes sehen wir schon die Zeche Zollverein und kommen am Parkplatz A1 vor dem Ruhrmuseum raus – am Ausgangspunkt vom Zollvereinsteig.
Achse Katernberger Bach (Abkürzung Zollvereinsteig)
Jeweils zwischen der großen Hauptschachtanlage mit dem Ruhrmuseum und der Kokerei Zollverein sowie der Schachtanlage IV / V / XI („TripleZ“) lässt sich der Zollvereinsteig stark abkürzen. Damit kann man die Gesamtrunde in eine annähernd gleichgroße West- und Ostschleife teilen.
Auf knapp 1,5 Kilometern Länge folgen Rad- und Fußwege hier dem Katernberger Bach. Dieser fließt mitten durch den gleichnamigen Stadtteil. Seit den 1960er Jahren floss der Bach verrohrt unter der Erde. Über seinem Verlauf gab es allerdings bereits eine Art Parkanlage.
Ab 2019 wurde der Bach freigelegt und die komplette Achse völlig umgestaltet. Heute präsentiert sich der Bach als offengelegter Graben mit einem in einigen Kurven fließenden Bach. Wege folgen seinem Verlauf.
An einzelnen Stellen gibt es Überquerungshilfen in Form von Steinen, die im Bachbett liegen. Entlang der Achse finden sich Kinderspielplätze sowie eine Parcours-Anlage. Bunt bemalte Baustämme sind kleine Kunstwerke.
Es besteht im Norden direkter Anschluss an die Nordsterntrasse. Im Süden ist es ein kurzer Weg über die Köln-Mindener-Straße zur Zeche und Kokerei Zollverein. Eine Verlängerung des Radwegs führt letztlich bis zum Kaiser-Wilhelm-Park überwiegend durch Grünanlagen und Gehölze.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°29’07.83″N, 7° 2’34.43″E – Start mit Informationstafel am Schacht XII
51°29’45.36″N, 7° 0’43.52″E – Zeche Carl
51°30’46.20″N, 7° 1’08.85″E – Bramme für das Ruhrgebiet (Schurenbachhalde)
51°30’58.54″N, 7° 1’40.68″E – Halde Eickwinkel
51°30’24.75″N, 7° 3’10.39″E – Halde Zollverein IV / V / XI
51°30’09.96″N, 7° 4’12.89″E – Revierpark Nienhausen
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
364114 m, 5705633 m – Start mit Informationstafel am Schacht XII
362009 m, 5706851 m – Zeche Carl
362546 m, 5708716 m – Bramme für das Ruhrgebiet
363170 m, 5709081 m – Halde Eickwinkel
363170 m, 5709081 m – Halde Zollverein IV / V / XI
366064 m, 5707502 m – Revierpark Nienhausen
Quellen und weitere Informationen:
Zollvereinsteig: Visit Essen