Der 3 TürmeWEG in Hagen
Nach den strengen Kriterien des Deutschen Wanderinstituts als „Premiumweg“ zertifiziert, führt der 3 TürmeWEG auf etwa 13 Kilometern Strecke auf den Höhen des Hagener Stadtwaldes vor den Toren der Großstadt Hagen. Geschickt verbindet er die Themen Natur, Industriekultur und Kultur miteinander und belohnt hier und dort mit guten Aussichten in die Täler von Volme und Ennepe. Am Wegesrand entdeckt man immer wieder Erlebnisstationen, die über verschiedene Themen informieren und Natur oder Technik erlebbar machen. Höhepunkte im wahrsten Sinne sind die namensgebenden drei Türme, die der Weg miteinander verbindet und die im besten Fall allesamt bestiegen werden können.
In der folgenden Karte ist der 3 TürmeWEG eingezeichnet. Zuwege oder Abstecher verbinden den Weg mit dem Bahnhof Oberhagen, mit dem Freilichtmuseum und einem Gasthaus.
Die nummerierten Stationen bis werden im Text näher beschrieben oder sind besondere Orientierungspunkte auf der Wanderung. Der gelbe Zuweg (ca. 1,3 km) führt zur Siedlung Lange Riege, die ebenfalls in diesem Beitrag vorgestellt wird.
Der Weg ist nicht zu verwechseln mit dem Drei-Türme-Weg in Witten, der ein ähnliches Konzept verfolgt.
Beschilderung und Wegebeschaffenheit
Der 3 TürmeWEG Hagen verläuft zum größten Teil auf gut ausgebauten Waldwegen, selten auf Asphaltstrecken sowie bis auf wenige hundert Meter praktisch nicht an öffentlichen Straßen. Es sind auf der Streckenlänge von etwa 13 Kilometern (incl. Abstecher zum Saupark) etwa 250 Höhenmeter bergauf und wieder bergab zu bewältigen.
Die Tour ist exzellent mit Piktogrammen (weißes T auf schwarzem Grund ) an Bäumen sowie Hinweisschildern an Pfosten mit Richtungspfeilen zu den nächsten Erlebnisstationen markiert. Es ist möglich, auf Karten oder eine digitale Navigation komplett zu verzichten. Dadurch, dass die Piktogramme in beiden Lauf-Richtungen angebracht sind, kann die Tour außerdem völlig frei und beliebig im oder gegen den Uhrzeigersinn erwandert werden. Die Tourenbeschreibung erfolgt im Uhrzeigersinn.
Empfehlen möchte ich Ihnen auch die Mitnahme von Ferngläsern oder Teleobjektiven, da man an Aussichtspunkten oder auf den Türmen damit schön in die Ferne schauen sowie Tiere im Saupark beobachten kann.
Wanderpass
Es gibt auf der Internetseite des 3 TürmeWEGs einen Wanderpass für die Tour, der an bestimmten Stationen entlang des Weges abgestempelt werden kann. Mit einer Anzahl von mindestens vier Stempeln erhalten Wandernde an der Tourist-Information eine Urkunde ausgehändigt. An Ruhetagen der Einrichtungen genügt ersatzweise ein Foto von diesen als Nachweis.
In regelmäßigen Abständen befinden sich Sitzgelegenheiten sowie Rastplätze am Wegesrand. Unmittelbar am Weg liegen auch Gasthäuser, die zu einer Mittags- oder Kaffeepause genutzt werden können.
Kartenmaterial / Literatur
In Auszeiten für die Seele* wird der ganze Weg vorgestellt, auch in Wanderzeit im Ruhrgebiet* ist der Weg ein Thema. Karten, die den Weg in einer Kartenserie z.B. im Zusammenhang mit dem Ruhrgebiet oder Sauerland darstellen, habe ich bisher nicht gefunden.
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Wanderungen für die Seele: Ruhrgebiet* sowie Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000).
Als Ergänzung finden Sie am unteren Ende der Seite die geographischen und UTM-Koordinaten interessanter Stationen im Verlauf des Weges für GPS-Geräte oder andere Software.
Turm-Öffnungszeiten
Folgende Öffnungszeiten gelten für die Türme und das Wildgehege (Stand 2023):
Kaiser-Friedrich-Turm: Mit der Gaststätte geöffnet. Mo, Di, Mi, Fr, Sa: ab 12.00 Uhr bis Dämmerung, So und Feiertag ab 11.00 bis Dämmerung, Do geschlossen (außer an Feiertagen). Eintritt 50 Cent.
Eugen-Richter-Turm: Mit der Sternwarte geöffnet, ggf. Schlüssel bei der Sternwarte oder bereits offene Tür: 01.04 bis 30.09. jeden 1. und 3. Mi im Monat 19.00-21.00 Uhr, jeden 2. und 4. So im Monat 14.00-16.00 Uhr. 01.10 bis 31.03. jeden 1. und 3. Mi im Monat 19.00-21.00 Uhr und jeden 2. und 4. Sa im Monat 19.00 -21.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Bismarckturm: Nur an bestimmten Tagen geöffnet, siehe Internetseite des Fördervereins.
Der Saupark und der Wildpark sind ständig zu besuchen. Es fallen keine Eintrittsgelder an.
Anreise zum 3 TürmeWEG:
Anreise mit dem Auto:
Auf der A45 oder A46 bis zum Kreuz Hagen. Dort auf die A46 Richtung Hagen fahren. Diese geht in den Zubringe über und endet am Ring. Links abbiegen auf den Märkischen Ring Richtung Lüdenscheid und diesem nach 500m rechts abbiegend weiter folgen. Der Märkische Ring geht in den Bergischen Ring über. Nach etwa 1 km links abbiegen in die Buscheystraße und nach 250 m an der zweiten Ampel links in die Christian-Rohlfs-Straße. Am Ende links zum Parkplatz.
Wichtiger Hinweis: Der Parkplatz ist grundsätzlich auf 3 Stunden Parkzeit begrenzt. Die komplette Tour benötigt jedoch mehr Zeit! Wenn Sie nicht auf die Nebenstraßen ausweichen möchten, können Sie sich auf der Internetseite des 3 TürmeWEGs (Link ganz unten) ein spezielles und kostenloses Wander-Parkticket für 5 Stunden herunterladen und ausgedruckt (!) hinter die Windschutzscheibe legen.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Stadtgartenallee in Hagen
Weitere Parkmöglichkeiten bestehen mit markierten Zuwegen an der Pelmkestraße und an der Hinnenwiese.
Anreise mit Bus und Bahn:
Mit den Zügen des Nah- und Fernverkehrs bis Hagen Hauptbahnhof. Von dort entweder 1,5 km (ca. 20 Minuten) zu Fuß über den Graf-von-Gahlen-Ring (rechts nach Süden), Bergischer Ring, links durch die Grünanlage, über den Bergischen Ring in den Stadtgarten und dort auf dem 3 TürmeWEG weiter.
Oder mit der RB 52 von Hagen Hbf., Dortmund Hbf. oder Lüdenscheid bis Oberhagen. Von dort auf der Jägerstraße bergab, links in die Hochstraße, links in die Schulstraße, rechts halten und in die Grünanlage, Am Spielplatz links den Serpentinenweg bergauf bis in die Kleingartensiedlung (ca. 1 km, etwa 15 Minuten).
Der Eugen-Richter-Turm ist über einen ca. 1,5 km langen Fußweg vom S-Bahnhof Hagen-Wehringhausen erreichbar.
Los geht´s: Vom Stadtgarten zum Bismarckturm
Los geht es vom Parkplatz am Stadtgarten im Stadtteil Wehringhausen. Der Stadtgarten liegt am Hang. Angelegt wurde der kleine Park im späten 19. Jahrhundert und ist ein innenstadtnahes, grünes Naherholungsgebiet. Im Stadtgarten befindet sich in der Nähe des Teiches der tiefste Punkt der Tour mit etwa 155 Metern über dem Meeresspiegel.
Mit jedem Schritt geht es nun deutlich höher auf den Goldberg. Einer der zwei stärksten Anstiege liegt direkt am Anfang. Irgendwo unter uns verläuft hier in der Tiefe der über 2 Kilometer lange Goldbergtunnel der Volmetalbahn. Er ermöglichte nach seiner Einweihung 1910 die Umlegung der bisherigen Strecke aus der Innenstadt heraus. Erhascht man einen Blick über Hecken oder durch Tore der Kleingartenanlage, so zeigt sich bereits jetzt ein guter Blick auf Hagen.
Schon bald erreichen wir den Wald. Den ersten Anstieg haben wir damit bewältigt und das Schlimmste hinter uns. Vorbei an einem Fallhammer, einem Ausstellungsstück, das Lust auf das nahe Freilichtmuseum Hagen macht, öffnet sich der Wald nach kurzer Strecke zum Bismarckturm-Gelände.
Bismarckturm Hagen
Der Bismarckturm Hagen steht am Rande der großen Lichtung praktisch am höchsten Punkt des 265 Meter hohen Goldberges. Zu Ehren des 1898 verstorbenen preußischen Reichskanzlers Otto von Bismarck wurden über das gesamte preußische Staatsgebiet und in den Kolonien, aber auch auf allen Kontinenten und anderen Ländern Denkmäler und später 240 monumentale Türme errichtet.
Bismarcksäulen folgten dem Idealtypus eines begehbaren Monuments mit einer Feuerungsanlage. An besonderen Ehrentagen sollten auf den Türmen weithin sichtbare Feuer angezündet werden. Von der Deutschen Studentenschaft existierte dazu ein Entwurf mit dem Namen »Götterdämmerung«, der als Vorlage dienen sollte. Im Jahr 1901 wurde die 24 Meter hohe Bismarcksäule errichtet. Sie folgt dem Entwurf der Studentenschaft und besitzt daher markante Dreiviertelsäulen an jeder Ecke. Die Basis bildet ein mehrstufiges Plateau, das auch die Böschungsneigung zur Stadt Hagen hin ausgleicht. Es folgt der Aufbau mit der quadratischen Aussichtsplattform auf dem Dach. Entgegen seiner eigentlichen Bestimmung hat das Hagener Exemplar nie eine Feuerschale getragen. Stattdessen wurde die Säule von außen mit Feuer illuminiert und trug einen Fahnenmast.
Nach jahrelangem Verfall gründete sich 2011 der Förderverein mit dem Zweck der Erhaltung, Sanierung und Zugänglichmachung des Bauwerks. Seit 2014 ist es wieder geöffnet für Besucher, die einen weiten Blick von der Aussichtsplattform über die Täler von Hagen genießen können. Denn der Blick von der Lichtung vor der Säule ist durch dichten Wald stark eingeschränkt. Im Buch Bismarcktürme: Architektur, Geschichte, Landschaftserlebnis* werden die Bismarcktürme in Form von vielen Fotos und Beschreibungen vorgestellt. Enthalten ist auch ein Verzeichnis aller erbauten Bismarcktürme.
Vom Bismarckturm zum Saupark
Vom Bismarckturmgelände aus wenden wir uns südwärts. Vorbei am Forsthaus führt der „Kanzlerweg“ bergabwärts. Wir verlassen den Goldberg, den wir später im Zieleinlauf teilweise umrunden werden. An der fingerförmigen Kreuzung wenden wir uns schräg links. Der Weg führt nun stetig entlang des Hangs bergauf und überwindet rasch 40 Höhenmeter. An der nächsten großen Kreuzung führt ein Abstecher zunächst zu den Federnbänken. Sie gehen auf die örtliche Industrie in Hagen ein und dabei genauer auf Federn. Solche Teile, die in Stoßdämpfern, Kugelschreibern und – in diesem Falle – auch in Rastbänken zu finden sind. Ein Bilderrahmen markiert in der Nähe einen besonders schönen Ausblick auf die Stadt unten im Tal in nördlicher Richtung.
Wir erklimmen den Riegerberg, an dessen höchstem Punkt auf 335 Metern der Fernmeldeturm steht. Der eigentlich den vierten Turm auf dem Themenwanderweg darstellt. Der Weg folgt dem langgestreckten Kamm sanft wieder nach unten, ehe wir den „Höhenweg“ erreichen und links abbiegen. An einer Schutzhütte besteht die Möglichkeit zu einem Abstecher zum Freilichtmuseum Hagen. Allerdings ist für dessen Besuch gut und gerne ein ganzer Tag einzuplanen. Hinter einer Hügelkuppe besteht am Stern die Möglichkeit, rechts zum Saupark einen Abstecher zu machen. Es sind nur 300 Meter Luftlinie bis dorthin, allerdings geht es steil bergab und logischerweise hinterher auch wieder bergauf.
Vom Saupark zum Kaiser-Friedrich-Turm
Der Saupark ist einer von zwei Teilen des Hagener Wildparks. Im anderen Teil, den wir später erreichen werden, ist das Dam- und Muffelwild zu beobachten. Hier im kleineren Teil sind es die Wildschweine. Das Gehege ist etwa 1,4 ha groß und erstreckt sich im schmalen Tal des Wehringhauser Bachs. Von beiden Seiten lässt es sich von den parallelführenden Wegen gut überblicken. Manchmal muss man die Wildschweine ein wenig suchen, aber das typische Grunzen ist häufig gut zu hören. Dann lassen sich Bachen mit ihren Frischlingen und die großen Eber gut beobachten.
Außerdem könnte die Tour an dieser Stelle abgekürzt werden, da der Rückweg des 3 TürmeWEGs in etwa 100 Metern Entfernung, quasi Sichtweite, entlangläuft.
Nach dem Besuch des Sauparks wenden wir uns der T-Beschilderung folgend auf den „Eggenweg“. Er führt sanft bergab und bald als Hangweg oberhalb vom Selbecker Bach. Am Ende biegen wir links auf den „Elsa-Brändström-Weg“, um nach wenigen hundert Metern am Parkplatz scharf rechts in den bergauf führenden Pfad abzubiegen. Erst ist es eine Ahnung, eine unscharfe Form, dann ist bereits der nächste Turm durch die Bäume zu erkennen. Durch ein Tor betreten wir das Gelände um den Turm und die angrenzende Gaststätte.
Kaiser-Friedrich-Turm und Wildpark
Der Kaiser-Friedrich-Turm steht am höchsten Punkt des 3 TürmeWEGs auf etwa 374 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und damit etwa 220 Meter über dem Teich im Stadtgarten. Der Turm ist quadratisch und etwa 17 Meter hoch. Auf seiner Spitze befindet sich eine Aussichtsplattform. Zu den Öffnungszeiten kann der Turm nach Einwurf von 50 Eurocent in eine Kasse vor dem Bauwerk bestiegen werden.
Der Aufstieg lohnt, denn über den Bäumen bietet sich ein weiter Blick ins Ennepetal, zur Stadt Hagen und weiter bis ins Ruhrtal. Als besondere Landmarken sind das Koepchenwerk am Hengsteysee, der Schornstein vom Cuno-Kraftwerk am Harkortsee oder auch die Gebäude der Ruhr-Universität in Bochum zu erkennen. Verstreute Siedlungen breiten sich an den Hängen vor uns aus. Unterhalb des Kaiser-Friedrich-Turms befindet sich die gleichnamige Gaststätte im historischen, zum Turm zugehörigen Gebäude.
Hinter der Gaststätte laufen wir auf dem Zufahrtsweg weiter. Wir biegen rechts ab und folgen dem Kaiser-Friedrich-Pfad bergab. Aus der Entfernung erkennen wir den Stern wieder, an dem wir einige Zeit zuvor in den Saupark und (von hier gesehen) später rechts auf den Eggenweg abgebogen waren. Kurz davor folgen wir aber links dem Försterpfad, der bald an einer Streuobstwiese vorbeiführt. Die Tour macht einen kurzen Haken und führt auf dem gut ausgebauten Wilhelm-Husemann-Weg bis zum zweiten Gehege des Wildparks.
In diesem 15 ha großen Gehege lassen sich Dam- und Muffelwild beobachten. Hirsche, Widder, Kühe und Lämmer leben auf einer großen Fläche im Wald und auf einer Freiwiese. Hier gibt es auch einen Futterautomaten, um die Tiere mit geeignetem Futter zu füttern.
Eugen-Richter-Turm und Sternwarte
Am Wildpark geht es links und wieder rechts auf dem Elsa-Brändström-Weg. Um zum nächsten Turm zu gelangen, führt ein Pfad kurz darauf links tiefer in den Wald. Er endet hinter dem Eugen-Richter-Turm neben der Sternwarte.
Der Eugen-Richter-Turm wurde 1911 eingeweiht. Er wurde zu Ehren des Politikers Eugen Richter (1838 – 1906) erbaut. Nicht zufällig steht er dem Bismarckturm auf dem benachbarten Goldberg gegenüber, denn Eugen Richter war Kritiker der Politik Bismarcks im Reichstag.
Der Turm ist achteckig und wird von zwei quadratischen Türmen eingerahmt. Auf seiner Spitze ist eine Aussichtsplattform.
Die Sternwarte direkt nebenan, an der weißen Kuppel zu erkennen, wurde 1956 gegründet. Zu ihren Betriebszeiten (siehe Einführung zum Weg oben) ist der Turm auch begehbar. Der Schlüssel ist dann in der Sternwarte erhältlich. Bei schönem Wetter und absehbar einigen Wandernden ist die Tür erfahrungsgemäß aber dann sowieso geöffnet. Dies gibt im Idealfall die Möglichkeit, den dritten Turm auf dem Themenwanderweg zu besteigen. Der Eintritt ist frei.
Wer die Gelegenheit hat, sollte sie auch nutzen. Vor allem, wenn so klare Sicht ist wie in den Fotos vom Turm. Über eine Wendeltreppe gelangt man auf die Aussichtsplattform zwischen den beiden Seitentürmchen. Von dort hat man den besten Blick entlang des gesamten 3 TürmeWEGs auf die Großstadt Hagen. Beliebt ist der Turm auch bei Eisenbahnfans, die das Treiben am Hauptbahnhof mit einem großen Teleobjektiv fotografieren.
3-Türme-Bank und Rückkehr zum Stadtgarten
Vom Platz vor dem Eugen-Richter-Turm führt der asphaltierte Wirtschaftsweg in Serpentinen bis ins Bachtal. Zwischendurch ergibt sich noch einmal ein schöner Blick durch die Bäume auf die Stadt Hagen und speziell noch einmal auf den Hauptbahnhof. Hier steht eine ganz besondere Sitzbank, die durch die drei namensgebenden Türme aus Holz flankiert wird. Es sind liebevoll geschnitzte Modelle der Türme, die wir im Zuge der Wanderung gesehen und idealerweise alle bestiegen haben. Man kann sie ganz gut anhand ihrer charakteristischen Formen und Bauteile identifizieren.
Die Bank ist beliebt, mit Glück hat man ein Plätzchen für eine Picknickpause. Dann geht es weiter.
Ganz unten im Tal, am Parkplatz, läuft der Weg neben der Straße entlang. Unsere Tour führt nun auf der anderen Talseite vorbei am Restaurant Waldlust am Fuße des Goldberges zurück zum Ausgangspunkt. Wieder verläuft hier irgendwo der lange Goldbergtunnel der Volmetalbahn unter uns hindurch. Eine letzte Erlebnisstation zeigt sich in Form eines bunt bemalten Batterietrogs mit Blick zu einem Batteriewerk. Ähnlich wie die Federnbänke geht auch diese Station, das Aussichtsguckloch Hawker auf bedeutende Hagener Industrie ein und beschreibt die Verwendung und Produktion von Batterien. Anschließend führt der Weg die letzten paar hundert Meter gemächlich bergab zum Parkplatz am Stadtgarten.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten:
51°21’07.43″N, 7°27’58.77″E – Startpunkt Stadtgarten mit Infotafel
51°20’53.88″N, 7°27’53.03″E – Bismarckturm
51°20’10.17″N, 7°26’59.33″E – Saupark
51°20’03.36″N, 7°26’19.89″E – Kaiser-Friedrich-Turm
51°20’45.11″N, 7°27’19.18″E – Eugen-Richter-Turm
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32):
393201 m, 5690093 m – Startpunkt Stadtgarten mit Infotafel
393082 m, 5689677 m – Bismarckturm
392014 m, 5688348 m – Saupark
391247 m, 5688154 m – Kaiser-Friedrich-Turm
392421 m, 5689419 m – Eugen-Richter-Turm
Quellen und weitere Informationen:
Offizielle Internetseite des 3 TürmeWEGs: www.3tuermeweg.de
Buchtipp Bismarcktürme: Bismarcktürme: Architektur, Geschichte, Landschaftserlebnis*
Wildgehege Hagen: www.wildgehege-hagen.de
Die Lange Riege
Nicht weit von der Mündung des Selbecke-Bachs in die Volme im Herzen von Eilpe befindet sich eine kleine Arbeitersiedlung. Eigentlich sind es nur ein paar Häuser an der Riegestraße bzw. dem Bleichplatz, der die Selbecke überdeckt. Doch es handelt sich bei der Langen Riege um die vermutlich älteste erhaltene Siedlung in Westfalen. Die Fachwerkhäuser sind Gademen, also ganz schmale Einzelhäuser, die direkt nebeneinander in einer Reihe stehen.
In den 1660er Jahren siedelten sich erste Klingenschmiede aus dem für Messer und Klingen noch heute bekannten Solingen nach Eilpe um. In dem Zusammenhang entstanden die Werkstätten, Schmieden und Eisenhammer – und auch die Wohnungen an dieser Stelle. Der Bach wurde mit seiner Wasserkraft bei der Verarbeitung genutzt. Dieses Zentrum der Schmiedekunst war einer der ersten industriellen Betriebe Hagens und hat die Stadt und vor allem den heutigen Stadtteil der Großstadt lange mitgeprägt.
Ein guter Ruf dieser aus Eilpe stammenden Produkte hat sich weit über das Land verbreitet. Bis heute ist das Ensemble der Wohnungen erhalten geblieben. Im 19. Jahrhundert begann jedoch der Niedergang der Klingenindustrie in Eilpe. Um 1899 schloss die letzte Klingenschmiede, während die in Solingen teilweise bis heute bestehen. Mit den Gademen der Salzsieder der Saline Königsborn lässt sich in Unna, gar nicht so weit entfernt, eine ähnliche Siedlung anschauen.
Auf dem Bleichplatz finden sich einige Informationsstelen zur Siedlung und zu den Klingenschmieden. Die Häuser sind bewohnt und können nicht besichtigt werden.
Anreise mit dem Auto:
Auf der A45 bis zur Ausfahrt 12 Hagen-Süd. Aus Richtung Lüdenscheid links, aus Richtung Dortmund rechts abbiegen auf den Volmeabstieg. Am Ende links abbiegen auf die Volmetalstraße (B54) und sofort rechts abfahren. An der Ampel links abbiegen auf die Delsterner Straße. Nach 500 m liegt die Lange Riege links. Da der Parkraum auf der Riegestraße sehr begrenzt ist, rate ich werktags zur Nutzung des Parkplatzes am Einkaufszentrum, das an der Ampel rechts erreicht wird.
Zieleingabe ins Navigationssystem: Riegestraße in Hagen
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Hagen Hbf. oder Oberhagen mit verschiedenen Bussen z.B. Richtung Selbecke oder Eilperfeld bis Eilpe Physiomed. Die „Lange Riege“ befindet sich an der Haltestelle.
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike und für Wandernde:
Vom Ausgangspunkt des 3 TürmeWEGs am Bahnhof Oberhagen ist die Siedlung nur ca. 15 Geh-Minuten entfernt (ca. 1,4 km). Ein Themenradweg führt nicht an der Langen Riege vorbei. Über das Radverkehrsnetz NRW ist sie jedoch mit dem Fahrrad erreichbar.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung
Geographische Koordinaten: 51°20’46.59″N, 7°29’36.91″E
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth und OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32): 395088 m, 5689411 m
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.