Die Halde Gotthelf in Dortmund
Mitten im Dortmunder Vorort Hombruch erhebt sich ein bewaldeter, recht hoher und steiler Berg mit zwei fast gleichhohen und nebeneinander stehenden Gipfeln. Die Halde Gotthelf ist etwa 42 Meter über der benachbarten Gotthelfstraße hoch und erreicht eine Höhe von 155 Metern über dem Meeresspiegel. Im Volksmund wird das Gebiet gerade wegen der zwei Gipfel auch als Hombrucher Alpen bezeichnet.
Der Abraum, der die Halde bildet, stammt aus der Zeche Glückauf Tiefbau, die 1925 stillgelegt wurde. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier nach Kohle gegraben, Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die Schächte Gotthelf und Traugott – nach ersterem ist die Halde auch benannt. Eine zweite Schachtanlage entstand in der Nähe in westlicher Richtung am Bahnhof Barop.
Die Halde ist eine Spitzkegelhalde, also eine der ersten und älteren Generation, damit recht hoch bei geringer Grundfläche und daher auch an einigen Stellen besonders steil. Sie wurde abgeflacht und begrünt und steht bereits seit 2001 der Öffentlichkeit als Naherholungsgebiet und Aussichtsplattform zur Verfügung. Als eine der wenigen erhaltenen Spitzkegelhalden ist sie eine Besonderheit unter den Halden im Ruhrgebiet.
Aufstieg auf die „Hombrucher Alpen“
Vom Zugang an der Gotthelfstraße sowie von der Karl-Schwartz-Straße auf der anderen Seite führt der Weg zur und auf die Halde. Inzwischen ist die Halde dicht bewachsen, sodass die zahlreichen Schüttkegel und die beiden Hauptgipfel aus der Entfernung gar nicht mehr so stark wahrgenommen werden. Vor allem im Winter, wenn die Bäume kahl sind, lässt sich unter dem Wald jedoch das Bergematerial mit seinen eigentümlichen Formen gut erkennen.
Die Fotos zeigen Ansichten der Halde daher zu verschiedenen Jahreszeiten. Zwischendurch finden sich immer wieder ältere Aufnahmen, um den Wandel der Halde nachzuvollziehen. Diese Bilder sind entsprechend gekennzeichnet.
Zwar sind die Abraum-Massen im Winter besser zu sehen, aber im Frühling und Sommer führt der Weg vorbei an blühenden Akeleien, Hundsrosen und Brombeeren hoch zum Gipfel. Schließlich gabelt
Aussichtsplattformen auf jedem der beiden Gipfel ermöglichen einen weiten Blick über den Ardey, Witten-Annen, Dortmund-Eichlinghofen und Hörde. Besondere Landmarken sind das ehemalige Hochofenwerk Phoenix-West mit den erhaltenen Hochöfen und dem Hoesch-Gasometer, Hochhäuser und Kirchen der Innenstadt Dortmunds und die Technische Universität Dortmund. Allerdings steht vor dem nördlichen Gipfel seit einiger Zeit ein Zaunelement.
Der südliche Gipfel ist inzwischen relativ zugewachsen. Durch kleine Sichtschneisen ergeben sich jedoch Blicke in südliche Richtung.
Eine weitere Bergehalde der Zeche Glückauf Tiefbau an der Bahnstrecke unweit vom Bahnhof Barop wurde abgetragen und ist heute von einem Gewerbegebiet überbaut. Mithilfe historischer Luftbilder wird die Situation des Gebietes mit der Zeche und Halde in der Kategorie der Ehemaligen Halden näher vorgestellt.
Informationen zum Besuch:
Die Halde ist jederzeit frei begehbar.
Am besten ist die Halde aufgrund ihrer Kleinräumigkeit mit einem anderen Ziel in der Nähe kombinierbar. Nicht weit entfernt liegen beispielsweise der Botanische Garten Rombergpark und der Dortmunder Zoo. Mit geringem Aufwand sind außerdem der Phoenixsee und der Westfalenpark erreichbar. Auch die Bittermark mit einem großen Waldgebiet mit bergbauhistorischer Vergangenheit liegt in der Nähe.
Anreise mit dem Auto:
Von der B1 an der Abfahrt Dortmund-Zentrum auf die B54 Richtung Hagen fahren und diese in Wellinghofen wieder verlassen (vierte Ausfahrt). Dort links auf die Zillestraße abbiegen Richtung Hombruch. Nach 1,4 km an der Ampelkreuzung hinter der Bahnbrücke geradeaus fahren. An der nächsten Ampel nach ca. 600 Metern links in die Gotthelfstraße abbiegen. In Höhe der ehemaligen Tankstelle (Reparaturwerkstatt) befindet sich der Haldenzugang. Hier können Sie am Rand parken.
Alternativ auf der Zillestraße weiter und erst an der nächsten Kreuzung links in die Straße Am Hombruchsfeld und dann sofort links in die Lütgenholthauser Straße. Wieder sofort links in die Karl-Schwartz-Straße. Der Zugang befindet sich am Ende der Straße (dort links halten).
Zieleingabe in das Navigationssystem: Gotthelfstraße, Nähe Keilhaustraße oder Karl-Schwartz-Straße in Dortmund
Anreise mit Bus und Bahn:
Von Dortmund Hauptbahnhof mit der U49 Richtung / bis zur Endstation Hacheney, dort umsteigen in den Bus der Linie 447 Richtung Huckarde Bushof bis Rotkehlchenweg (eine Haltestelle davor zum Bereitmachen: Weiße Taube). Alternativ an der U-Bahnstation Stadtgarten umsteigen in die U42 Richtung Hombruch bis An der Palmweide, dort in den Bus 447 Richtung Hacheney und ebenfalls bis zum Rotkehlchenweg fahren (eine zuvor: Am Hombruchsfeld).
Alternativ von Dortmund Hauptbahnhof oder Hagen mit der RB 52 bis Dortmund-Kirchhörde. Vom Bahnsteig links der Straße folgen bis zur abknickenden Vorfahrt und dem Straßenverkauf unter der Brücke folgen. An der dahinterliegenden Ampel links abbiegen in die Gotthelfstraße bis zur Halde. Der Zugang befindet sich in Höhe der ehemaligen Tankstelle (etwa 1 km Fußweg).
Anreise mit dem Fahrrad / E-Bike:
Ein Themenradweg führt nicht direkt an der Halde Gotthelf vorbei. Abstecher sind möglich vom nahen Emscherweg sowie vom Bahntrassenradweg Rheinischer Esel.
Kartenmaterial / Literatur:
In den folgenden gedruckten Rad- und Wanderkarten und Tourenführern ist die Halde bzw. die Region abgebildet: ADFC Regionalkarte radrevier.ruhr Ost* (1:50.000), Kompass Fahrradkarte Ruhrgebiet / Bergisches Land* (1:70.000) sowie Kompass Wanderkarte Ruhr* (2 x 1:35.000).
In diesen Reiseführern oder Büchern ist das Ziel als Beitrag thematisiert: Halden, Himmel, Horizonte: Die Gipfel des Reviers*
Diese thematisch passenden Bücher empfehle ich zur Vertiefung: Wanderbare Halden: Die schönsten Revier-Wandertouren mit Aus- und Weitblick* und Dortmund von oben – die schönsten Luftbilder der Stadt*.
Koordinaten für GPS-Geräte und zur Tourenplanung:
Geographische Koordinaten:
51°28’15.18″N, 7°27’10.75″E – Zugang Gotthelfstraße
Die Koordinaten können in das Eingabefeld von beispielsweise GoogleEarth oder OpenStreetMap kopiert werden.
UTM-Koordinaten (Zone 32): 392552 m, 5703325 m
Nützliche Informationen zum Lesen der Koordinaten und Verwendung in GPS-Geräten bietet der Beitrag Anreise, GPS und Co.